Machtkonzentration, Mehrkosten, Demokratieabbau

  21.08.2020 Leserbriefe

Der grösste Budgetposten einer Gemeinde wird meist die Schule sein. Sieht man sie als Unternehmen an, wird einem klar, dass die Schulpflege als Verwaltungsrat die strategische Richtung vorgibt, die der Schulleiter als Geschäftsführer umsetzt. Als Aktionär fungiert die Gemeinde mit ihrem verlängerten Arm, dem Gemeinderat. Es hat wohl einen Sinn, dass der Geldgeber dem CEO nicht direkt die Richtung diktieren kann. Denn dann entscheiden nur noch Kosten und Finanzen. Die Ausarbeitung einer langfristigen, strategischen Ausrichtung, die allein das Wohl der Unternehmung berücksichtigt, wird auf der Strecke bleiben. Die Schule wird führungsmässig in den Gemeinde-Konzern integriert, eines von vielen Geschäften.

Aber genug der Wirtschafts-Analogien. Die Abschaffung der Schulpflege hätte zur Folge, dass der Souverän die Möglichkeit verliert, ein Gremium von geeigneten Personen für den grössten Ausgabeposten zu bestimmen. Es sollte nicht sein, dass sich die Verantwortung hierfür bei einem Gemeinderat und einem Schulleiter konzentriert. Man stelle sich vor, die beiden verstehen sich nicht. Oder sie verstehen sich vielleicht zu gut. Hier offenbart sich Konfliktpotenzial. Wer denn schlussendlich die Arbeit erledigen soll, ist ja auch noch nicht abschliessend geklärt. Hier eine Ersparnis von mehreren Millionen einzurechnen, halte ich für mutig. Mit einer Kommission aus nicht zwingend ortsansässigen Experten würde man den Rotstift kaum ansetzen.

RAINER KUNZ, GIPF-OBERFRICK


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