In Böztal wächst der Berg an Reglementen

  07.08.2020 Hornussen

Die geplante Gemeindefusion ist auf Kurs

Während sich die Behandlung des Gemeindezusammenschlusses durch den Grossen Rat Corona bedingt verzögert, schreitet die Zusammenführung von Bözen, Effingen, Elfingen und Hornussen in den Arbeitsgruppen planmässig voran. Am Mittwochabend informierte der Gemeinderat Hornussen im Rahmen eines Einwohnerforums.

Simone Rufli

Der Teufel steckt im Detail, erst recht bei einem so grossen Projekt wie einer Gemeindefusion. Und trotzdem: Hornussens Vizeammann Guy David lobte am Mittwochabend im Birkensaal des Gemeindehau ses vor ei ner Ha ndvol l interessierter Dorfbewohner die Eigeninitiative und das Arbeitstempo in den fünf nach Themen unterteilten Arbeitsgruppen. Ihre Mitglieder arbeiten seit dem positiven Ausgang der alles entscheidenden Abstimmung in Bözen, Effingen, Elfingen und Hornussen vom letzten November am Fundament der neuen Fusionsgemeinde. In jüngster Zeit vermehrt mittels Videokonferenz. «Durch die proaktive Arbeitsweise in den Arbeitsgruppen kommen wir zügig vorwärts und der Zeitplan kann trotz einschränkenden Corona-Massnahmen eingehalten werden», freute sich David.

Zusammen mit dem Bözer Gemeindeammann Robert Schmid (Vorsitz), dem Effinger Gemeindeammann Andreas Thommen, Frau Gemeindeammann Esther Röthlin aus Elfingen und dem Bözer Vizeammann Roger Frey bildet der Hornusser Vizeammann die Steuerungsgruppe. Jedes Mitglied der Steuerungsgruppe, die sich seit Dezember 2019 fünfmal zu einer Sitzung getroffen hat, steht einer Arbeitsgruppe vor.

Mit Ausnahme der komplexen Bau- und Nutzungsordnung (BNO), mit der man sich bis Ende 2025 Zeit lassen will, soll das Regelwerk, das in Böztal entsteht, bis zum Start der neuen Gemeinde am 1. Januar 2022 vorliegen. Bereits liegt eine erste Fassung eines Wasser-Reglements vor, wie Gemeinderat Philipp Wirz am Mittwoch verkündete. Auch im Bereich der Verwaltungszusammenführung ist man auf Kurs. Mit den Erfahrungen aus dem Aufbau der Verwaltung 3 plus im Rücken lasse sich die vierte Gemeinde nun sehr viel einfacher integrieren, so David.

Gebührenentscheid beim Souverän
Doch auch an ungeklärten Fragen mangelte es nicht. Und die kamen nicht nur von den Gästen im Saal. Auch die Gemeinderäte – neben Wirz und David waren Bruno Brack und Gottfried Herzog anwesend – fühlten sich gegenseitig auf den Zahn. Sollen die Vereinspräsidenten zu einem Arbeitsgruppen-Treffen eingeladen werden, damit sie ihre Anliegen einbringen können, bevor die neuen Reglemente ausgearbeitet werden? Was passiert künftig mit dem Abwasser? Bleibt die Qualität des Hornusser Trinkwassers gleich oder muss man künftig Abstriche machen? Welche Gebühren sind vertretbar, welche zu hoch? Wird der Flurstrassenbeitrag, der sogenannte Arebeitrag erhöht, und wenn ja, um wie viele Rappen? Soll die BNO ihrer Komplexität wegen nicht ganz aus der Arbeitsgruppe herausgelöst und in die Hand von Fachleuten übergeben werden?

Apropos Gebühren: «Der Schlussentscheid über alle Reglemente, die Gebühren enthalten, liegt beim Souverän», rief Guy David in Erinnerung.

Ein Blick ins 2021
Im nächsten Jahr steht die erste Budget-Gemeindeversammlung von Böztal auf dem Plan, ebenso der Entscheid, wer sich zur Wahl stellt für den neuen Gemeinderat. Der erste Wahlgang wird dann am 13. Juni 2021 stattfinden. Am 27. September 2021 werden der Gemeindeammann und der Vizeammann gewählt, bevor am 21. November die Bevölkerung dann zur ersten Gemeindeversammlung unter dem Namen Böztal eingeladen wird. Bis es soweit ist, werden viele Hürden übersprungen und zahlreiche Stolpersteine aus dem Weg geräumt worden sein. Zuerst steht jetzt aber Mitte August ein Treffen mit Vertretern des Kantons auf dem Programm. Dabei möchte Guy David zusammen mit der Schulpflege und der Schulleitung vom BKS (Departement Bildung, Kultur und Sport) genau erfahren, wie das mit der neuen Ressourcierung der Schule läuft. Und inwiefern die Nähe der Schulstandorte sich auf die Anzahl Lektionen auswirken könnte.

Gespräch statt Kamera
Während der traktandierte Punkt «Bautätigkeit» nur ganz am Rand gestreift wurde, weil der zuständige Ressortchef Gemeindeammann George Winet noch in den Ferien weilte, ging Guy David noch auf die Zunahme von Vandalismus an der Schulliegenschaft ein. Anstatt zum Mittel der Videoüberwachung zu greifen, wolle der Gemeinderat das Problem lieber auf der Gesprächsebene lösen. Anwohner wurden gebeten, aufmerksam zu sein und sich bei Vorkommnissen umgehend telefonisch an die Gemeinde zu wenden. «Dann gehen wir hin und reden mit denen», so David. Denn man solle sich weiterhin auf der Schulanlage aufhalten können. «Sachen kaputt machen geht aber nicht.»


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