«Alles andere als eine verkehrte Lösung»

  21.08.2020 Gewerbe

Im Juli beendete Philip Metzger (23) seine dreijährige Lehre als Detailhandelsfachmann in der Migros Rheinfelden. Ein Glück im Unglück: Denn als Spengler stand er schon fast vor dem Lehrabschluss, ehe ein Unfall alles vereitelte.

Einst sagte Philip Metzgers Grossvater zu seinem Enkel: «Werde Elektriker oder geh zur Migros. Dort kann man etwas erreichen.» Tatsächlich landete er im letzten Moment in einem Migros-Supermarkt – aber ungeplant. Philip Metzger ist keiner, der hadert. «Das war alles andere als eine verkehrte Lösung», sagt er rückblickend. Es gefällt ihm, dass er «mit allen Waren zu tun hat» – von Fisch über Joghurt zu Brot oder Gemüse und Früchten. Besonders die exotischen Früchte haben es dem jungen Mann aus Möhlin AG angetan. «Die riechen so gut.» Zudem berät er gerne Kunden. «Viele fragen nach dem Herkunftsland oder wollen wissen, ob der angeschriebene Preis stimmt.» Weil dieser je nach Produkt täglich variieren kann, muss Philip Metzger gut informiert sein.

Eigentlich hatte er bis Juni 2017 mitten in der Lehre zum Spengler gesteckt. Doch als er sich im Fussballtraining das Kreuzband riss, war es vorbei mit den schweren Arbeiten und der Lehre. «Das war zuerst hart.» Die Zeit im Militär half ihm, abzuschliessen. Er hatte genug Ablenkung, um den Frust zu vergessen und gleichzeitig genug Zeit, um neue Pläne zu schmieden. Jeweils am Wochenende schrieb er zu Hause Bewerbungen. Als er beim Einkaufen zusammen mit seiner Mutter in seiner Stammfiliale Möhlin ein Inserat für eine Lehrstelle bei der Migros sah, meinte sie: «Das wäre ein guter Arbeitgeber.»

Noch gut erinnert sich Philip Metzger an die Schnuppertage in der Migros Rheinfelden. Es war kurz vor Weihnachten 2017 in der Metzgerei. «Da ging es richtig ab», erzählt er. «Doch genau das hat mir gefallen. Ich glaube, ich habe kaum Fehler gemacht, und die Kunden waren zufrieden.»

Jubel, Trubel, Tralala
Drei Jahre danach geniesst Philip Metzger immer noch den Trubel im Supermarkt. Und davon gibt es in der grossen Filiale in Rheinfelden genug. «Wir haben ein grosses Team, jeden Tag andere Aufgaben und andere Kunden im Laden – das macht Spass.»

Dass er ein paar Jahre älter war als andere Lernende, sieht er als Vorteil. «Ich habe vieles schon gekannt, darum hatte ich es einfacher. Zudem habe ich für mich gelernt und nicht nur für die Noten. So war ich auch für einige ein Vorbild.» Zwar mag er auch Deutsch oder Wirtschaft, doch Philip Metzgers Lieblingsfach bleibt der Sport. «Das darf man zwar fast nicht sagen.» Auch in seiner Freizeit bewegt er sich oft; er spielt Fussball beim FC Möhlin, schwimmt, fährt Ski oder geht spazieren mit Freunden. Seine Fitness kommt auch seinen Kolleginnen und Kollegen in der Migros zugute. Geht es darum, sperrige Sachen abzuladen, dann rufen sie gerne mal, «Philip, bitte kommen».

Schritt für Schritt weiter
Zwischendurch macht sich Philip Metzger Gedanken, «wie lange es die Menschen im Detailhandel noch braucht. Vielleicht werden dank neuster Technologien und der Digitalisierung Roboter mal einen grossen Teil der Arbeit übernehmen», überlegt er sich. Doch vorerst gibt es für ihn noch viele Aufgaben im Supermarkt. Im August hat er in die Filiale Möhlin gewechselt. Vielleicht kann er dort schon bald eine Funktion als Fachleiter übernehmen. «Und sonst mache ich einfach Schritt für Schritt», sagt der 23-Jährige. Philip Metzger weiss: Mit Einsatz kommt man bei der Migros weiter. Das hat ihm schon sein Grossvater mitgegeben.

Text: Pia Schüpbach
Bild: Pedro Rodrigues

MIGROS

Migros Rheinfelden
Lindenstrasse 3
4310 Rheinfelden


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