Spur zur Natur

  19.06.2020 Hellikon

Der grosse Arbeitsaufwand in Hellikon hat sich gelohnt

Vor zwei Jahren weihte der Naturschutzverein Hellikon eine Spur zur Natur ein. Damit möchte er nicht nur die Öffentlichkeit für die Natur sensibilisieren, sondern auch Werbung in eigener Sache machen. Der Erfolg lässt sie nun über einen Ausbau der Spur nachdenken.

Amandus Brogle und Thomas Greber, NSV Hellikon

Zwei Jahre nach der Einweihung der Spur zur Natur ist eines gewiss: Der grosse Arbeitsaufwand zur Ausschilderung der besonders wertvollen Pflegestandorte des Naturschutzvereins Hellikon hat sich gelohnt. Die lose im und rund ums Dorf verteilten Douglasien-Holzstelen mit den einheitlich gestalteten Informationstafeln finden viel Beachtung. Wer nicht zufällig auf eine der Stelen trifft, kann sich auch durch einen Flyer oder die Homepage des Naturschutzvereins informieren. Die Flyer sind auf der Gemeindekanzlei Hellikon aufgelegt und in einer Sammelbox an der Postautohaltestelle für alle frei zugänglich. Auf dem Faltblatt sind die 19 nummerierten Standorte thematisch und mit dem ursprünglichen Flurnamen aufgelistet und ihre Lage in einer Kartenübersicht festgehalten. Ebenfalls daraus ablesbar sind die Tourenvorschläge Spur 1 (2,5 km) und Spur 2 (4,2 km).

Ein Blick zurück
Der Natur- und Vogelschutzverein wurde 1971 gegründet. Die initiativsten und aktivsten Mitglieder gehörten damals gleichzeitig der Jagdgesellschaft an oder standen ihr nahe. Als Zielpublikum galten vor allem die in der Landwirtschaft tätigen Personen. In den folgenden 25 Jahren änderten sich die anfänglichen Strukturen jedoch grundlegend: Eine umfassendere Denkart löste die fast ausschliesslich ortsbezogene Sicht- und Handlungsweise ab. Ausserdem wollte der Verein durch seine Arbeit auch vermehrt eine breite Schicht der Bevölkerung ansprechen.

Nach einer grossen Neustrukturierung in den späten 90er-Jahren verliess rund ein Viertel der Mitglieder den Verein. Gleichzeitig sorgte eine motivierte Kerngruppe für frischen Wind. Mit ihrer Kraft im Rücken legte der Verein in den Folgejahren über 20 neue Pflegestandorte an und verdoppelte die Zahl der betreuten Nisthilfen nahezu.

Mit den genannten Zahlen ist auch die Begeisterung für das Engagement zugunsten der Natur gewachsen – im Kreise der Beteiligten. Nachwuchs, welcher das Geschaffene erhalten und das Begonnene weiterführen und ausbauen würde, liess aber auch beim Naturschutzverein Hellikon auf sich warten.

Appell an die Öffentlichkeit
Diese Sorge um den Nachwuchs veranlasste den Vorstand, nach Ideen zu suchen, wie sich einer breiten Öffentlichkeit die Ergebnisse und Bedeutung der aufwändigen Naturschutzarbeiten vorstellen liessen. Als Lösung ergab sich die Beschilderung besonderer Naturstandorte, zum Beispiel aufgewertete Waldränder, vom Verein gepf legte Magerwiesen, Feuchtstandorte und Feldgehölze oder eine Spyren-Wohnsiedlung – stellvertretend für die über 400 betreuten Nistkästen. Ebenfalls mit einbezogen in diese Spur zur Natur wurde der bereits vorhandene Baumund Strauchweg mit rund 50 beschriebenen verholzenden Pflanzen. Mit neuer Beschilderung und den Hinweis-Stelen an beiden Zugängen hauchte ihm der NSV Hellikon gleich doppelt neues Leben ein.

Erfolgreiche Umsetzung
Dem Vorstand stand eine intensive Vorbereitungszeit bevor. Er legte geeignete Standorte für die Stelen entlang von Wander- und Radwegen oder sonst gut begangenen Routen fest und holte Bewilligungen von Gemeinde und Landbesitzern ein. Ein allseitig erfreuliches Entgegenkommen spornte zu den weiteren Schritten an. Eine Polygraphin aus den eigenen Reihen gestaltete die Schilder, sodass sie an die Druckerei übergegeben werden konnten. Schon vorher war mit der eigentlichen Knochenarbeit, dem Einsetzen der 19 Stelen, begonnen worden. Nachdem ein Baggerführer aus der Kerngruppe die gröbsten Grabarbeiten erledigt hatte, waren nur noch die fertig bedruckten Aluminiumtafeln zu montieren. Von der ersten Idee bis zur Umsetzung vergingen gerade einmal zwei Jahre. Am 25. Mai 2018 wurde die Spur zur Natur termingerecht eingeweiht. In seiner Laudatio hielt Markus Kasper, Präsident des Natur- und Vogelschutzvereins Möhlin, fest: «Ihr habt tolle Sachen auf die Beine gestellt.» Das gute Gelingen des Projektes ist das Verdienst aller Kerngruppenmitglieder mit ihrem lobenswerten Einsatz.

Weitere Pläne
Seit zwei Jahren lädt die Spur zur Natur zum Kennenlernen naturbelassener und aufgewerteter Landschaften in Hellikon mit ihrer vielfältigen Pflanzen- und Tierwelt ein. Sie fördert das Verständnis, dass vom winzigen Samenkorn bis zur mächtigen Eiche, von mikroskopisch kleinen Bodenlebewesen bis zum neulich gesichteten Hirsch alles zusammenhängt und eine Einheit bildet, welche wir als Natur verstehen. Doch die Umgebung von Hellikon bietet darüber hinaus noch viele weitere versteckte Sehenswürdigkeiten, welche darauf warten, entdeckt zu werden. Dieser Umstand und viele positive Rückmeldungen ermutigen uns, über einen Ausbau der Spur zur Natur nachzudenken.


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