«Politische Entscheide machen nicht immer allen eine Freude»

  04.06.2020 Schule

Stufenstandorte im Fischingertal: Präsidentin des Schulverbands nimmt Stellung

Schupfart und Obermumpf haben bereits Erfahrungen gesammelt im Austausch von Primarschülern. Für Mumpf wird das ab August eine neue Erfahrung.

Ronny Wittenwiler

FISCHINGERTAL. Vergangene Woche berichtete die NFZ, dass ab kommendem Schuljahr sämtliche Erst- und Zweitklässler aus Mumpf, Obermumpf und Schupfart neu in Obermumpf unterrichtet werden. Dass in Mumpf nun zum ersten Mal die Kleinsten verschoben werden, habe Unsicherheiten unter Elternteilen ausgelöst, sagte Eveline Güntert. Als Frau Vizeammann von Mumpf nimmt sie Einsitz im Vorstand des Primarschulverbands, den die drei Gemeinden gemeinsam bilden. Den Vorstand präsidiert Angela Hurschler, Schupfart.

«Für Mumpf ist das eine neue Situation»
Der Entscheid, bereits ab kommendem Schuljahr auf sogenannte Stufenstandorte zu setzen, sei am 26. März abschliessend gefasst worden, sagt Hurschler nun auf Anfrage der NFZ. Mittels Schreiben seien im Mai alle betroffenen Eltern gleichzeitig informiert worden. Das Schreiben enthielt zudem bereits den Hinweis mit den entsprechenden Postauto-Fahrzeiten. Angesprochen auf erste Reaktionen aus der Elternschaft, sagt Hurschler: «Politische Entscheide, die die Schullandschaft betreffen, machen nicht immer allen eine Freude.» Anders gesagt: Dass in Mumpf am wenigsten Begeisterung vorhanden ist, stellt auch Hurschler nicht in Abrede. «Schupfart und Obermumpf haben bereits Erfahrungen gesammelt und Primarschüler in die jeweils andere Gemeinde geschickt. Für Mumpf ist das eine neue Situation, auf die es sich zuerst einzustellen gilt. Wenn also Unsicherheiten vorhanden sind, dann am ehesten in Mumpf.»

Postautoschulung für die Kinder
Auch an einem virtuellen Elternabend, durchgeführt von Schulpflege und Schulleitung, kam das Thema der Schulwegsicherheit vonseiten der Eltern zur Sprache. «Wir versuchen, alle Fragen zu klären», sagt Hurschler. «Schriftlich und bei Bedarf auch persönlich.» Auch ein runder Tisch, an dem man mit Eltern das Gespräch sucht, schliesst Hurschler nicht aus.

Das war bislang wegen Corona genauso wenig möglich, wie eine weitere zusätzliche Massnahme im Hinblick auf das neue Schulmodell. Hurschler erklärt: Eigentlich wäre vorgesehen, dass die Mädchen und Buben geschult würden bei der Benutzung des Postautos. Solche Instruktionen habe es bereits während des Austauschs zwischen den Primarschulen Obermumpf und Schupfart gegeben. «Diese Schulung wird nachgeholt, sobald das neue Schuljahr beginnt», sagt Hurschler. «Durch die aktuelle Situation sind sicher auch die Eltern gefordert. Es empfiehlt sich, mit den Kindern den neuen Schulweg einmal gemeinsam zu bestreiten. Oft ist es so, dass sich die Kinder selbst am meisten freuen, mit dem Postauto fahren zu dürfen.»

Schliesslich ist aber nicht das der Grund, weshalb die Präsidentin des Verbandsvorstands überzeugt ist, mit der Stufenbeschulung die beste Lösung gefunden zu haben. «Eine Umfrage hat gezeigt, dass sich jede der drei Gemeinden hätte vorstellen können, einen oder zwei Primarschulstandorte im Tal aufzugeben – aber nur, wenn es nicht derjenige im eigenen Dorf ist. Dieses Modell sichert die Zukunft aller drei Schulstandorte.» Für immer und ewig? Das nicht, sagt auch Hurschler: «Auf immer und ewig – das sollte man im Zusammenhang mit der Schullandschaft nie behaupten. Das hat man auch in Bezug auf das Oberstufenzentrum im Fischingertal gemerkt. Solange der Kanton nicht neue Änderungen vorgibt, sichert das jetzige Modell aber zumindest die Zukunft der nächsten Jahre.»


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