Familie und andere Herausforderungen

  27.02.2020 Hottwil, Kultur

Theater Hottwil präsentiert ein Stück voller Überraschungen

Die Spielleute Hottwil blicken hinter die Fassaden einer scheinbar heilen Familienwelt. Wenn auch noch das Familienunternehmen mehr schlecht als recht funktioniert, so sind Vertrauen und Ehrlichkeit oder gar Moralvorstellungen plötzlich mehr als nur Mangelware. In «Familiengeschäft» tut sich eine Spirale an Lügen, Intrigen und Katastrophen auf.

Susanne Hörth

«Herausfordernd.» Das sagt nicht nur Christa Leber, Präsidentin der Spielleute Hottwil, sondern auch der Regisseur Marc Frey zum Stück «Familiengeschäfte». Weshalb die turbulente Komödie mit viel Tiefgang, voller Satire und haufenweise Situationshumor trotzdem begeistert hat und sie deshalb auch als neue Produktion gewählt wurde, zeigt sich bei der Pressevorstellung gleich mehrfach. Mit grossem Respekt spricht Marc Frey kurz über Sir Alan Ayckbourn, den Autor der rabenschwarzen Komödie «Familiengeschäfte». Der Brite gilt als einer der populärsten Gegenwartsdramatiker und ist für viele seiner Werke ausgezeichnet worden.

Zurück zu den Herausforderungen: Eine erste hat Marc Frey bereits gemeistert, als er das Stück in die «schwyzerdütsche» Fassung übersetzte. Die nächste Herausforderung, hier klinkt sich Präsidentin Christa Leber (sie verkörpert im Stück Sybille, die Ehefrau von Roger) ein, ist das grosse Ensemble. Auf der kleinen Hottwiler Bühne präsentieren sich vom 13. bis 21. März gleich 13 Personen. Und das nicht nacheinander, sondern oftmals miteinander und nicht selten auch übereinander. Das Bühnenteam der Hottwiler Spielleute hat sich nämlich der grossen Aufgabe angenommen, ein doppelstöckiges, aus mehreren Zimmern bestehendes Bühnenbild zu gestalten. Dass ihnen dies gelungen war, zeigt sich am Dienstagabend beim Pressetermin.

Schon bei der kurzen Zusammenfassung des Stückes – natürlich ohne das spannende Ende zu verraten – weist Marc Frey auf die vielen, schnellen Dialoge aller Darsteller hin. Wie rasant und turbulent es wirklich in «Familiengeschäfte» zu und her geht, davon überzeugt die Kostprobe zweier Szenen. Mitten drin ebenfalls drei junge Spieler aus den Reihen der Hottwiler Theaterfamilie. Sie beweisen mit ihrem Können und Mitmachen, dass sich die Theaterleute betreffend Nachwuchs im zurzeit 40 Mitglieder zählenden Verein keine Sorgen machen müssen.

Zum Stück
Ernst Flury (Robert Keller) hat im Laufe der Jahrzehnte ein Geschäft für etwas edlere Möbel aufgebaut. Was lange gut lief, schreibt mittlerweile immer weniger schwarze Zahlen. Schwiegersohn Roger (Beat Wormstetter) soll es nun richten. Voller Motivation und den Glauben an ehrliche Arbeit, stürzt er sich in diese Aufgabe. Ein simpler Ladendiebstahl der Teenie-Tochter lässt aber schon bald alles aus dem Ruder laufen. Die Familie ist plötzlich erpressbar. Nicht allein des Diebstahls wegen. Denn ausgenommen von Roger steht es um die Moralvorstellungen der vielen anderen Familienmitglieder nicht gerade gut. Da ein dubioses Nebengeschäft, dort eine kriminelle Machenschaft. Es tut sich eine Spirale an Lügen und Intrigen auf. Endet das Ganze in einer Katastrophe? Ist das Familienunternehmen ruiniert oder mündet es doch in einem Happyend? Für das Publikum von «Familiengeschäfte» bleibt es spannend bis zum Schluss. Zum Vorverkauf sagt Christa Leber, dass dieser sehr gut gestartet sei. Noch habe es aber freie Sitze.

«Familiengeschäfte» in der Turnhalle Hottwil
Freitag, 13. März, 20 Uhr (Premiere); Samstag, 14. März, 20 Uhr; Sonntag, 15. März, 10.30 Uhr; Dienstag, 17. März; Mittwoch, 18. März; Freitag, 20 März und Samstag, 21. März, jeweils um 20 Uhr.

www.theater-hottwil.ch


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