Dreifachturnhalle Ja oder Nein?

  27.02.2020 Etzgen, Mettau, Wil, Hottwil

Mettauertal will den Puls der Bevölkerung «messen»

An fünf Bürgerforen soll sich die Bevölkerung von Mettauertal zum «Projekt» Dreifachturnhalle äussern können. Der Gemeinderat ist überzeugt, dass dies die Attraktivität der Gemeinde – mit aktuell 2042 Einwohnern – erhöht.

Bernadette Zaniolo

«Alle vier Hallen sind voll ausgebucht», sagte Peter Weber, Gemeindepräsident von Mettauertal, an der Presseorientierung am Dienstag. Diese vier Turnhallen müssen unterhalten werden und bei einzelnen Standorten in den Ortsteilen wären in den nächsten Jahren grössere Sanierungen notwendig. In Zahlen heisst das 1,5 bis 2,5 Millionen Franken pro Halle. Die Gebäude wurden zwischen 1957 (Hottwil) und 1967 (Mettau) erbaut. Die Turnhallen in Etzgen und in Wil befinden sich an den beiden Schulstandorten der Gemeinde und wurden 1967 errichtet, jene in Wil wurde 2009 teilsaniert. Die Initiative für die Dreifachturnhalle kam aus einzelnen, grösseren Vereinen wie etwa dem Unihockeyclub Wild Goose Wil-Gansingen, welcher in der höchsten Kleinfeld-Liga spielt sowie dem TSV Mettauertal, der stetig wächst (die NFZ berichtete).

Für den Gemeinderat Mettauertal ist klar, dass eine Dreifachturnhalle die Attraktivität der Gemeinde und des Tales weiter erhöht. Sie würde beispielsweise für die GV der Raiffeisenbank Platz bieten oder für andere grössere Events. Klar sei auch, dass sie im Zentrum der Gemeinde, also in Mettau, gebaut würde und die bestehende, längst sanierungsbedürftige, abgerissen würde.

Eine Dreifachturnhalle würde auch dem Wachstum der Gemeinde und des Tales Rechnung tragen. Die Einwohnerzahl der Gemeinde Mettauertal lag die ersten Jahre nach der Fusion (im Jahr 2010) bei 1920. Ab 2016/2017 stieg diese an auf aktuell 2042. Grund dafür sind mehrere grössere Bauprojekte, die aufgrund der Gesamtrevision der Bau- und Nutzungsordnung möglich wurden.

Investitionen von rund sieben Millionen Franken
«Es ist eine rechte Kiste», ist sich Gemeindepräsident Peter Weber bewusst. Für die Dreifachturnhalle wird mit Kosten von sieben bis acht Millionen Franken gerechnet; je nachdem ob mit oder ohne Tiefgarage. «Wir stehen schuldenfrei da», freute sich Weber. Zugleich machte er jedoch klar, dass im Zusammenhang mit der Dreifachturnhalle eine Steuerfusserhöhung um zirka vier Prozent (aktuell 109 Prozent) zur Diskussion stehe; dies für die Abschreibungen.

Die Steuereinnahmen seien in den letzten Jahren von 3,8 auf über 5 Millionen Franken pro Jahr gestiegen beziehungsweise rund 200000 Franken Mehreinnahmen pro Jahr.

Jedes der fünf Bürgerforen (in jedem Ortsteil eines) wird mit einem Impulsreferat eröffnet. Dabei geht es nebst der Dreifachturnhalle auch um die Frage, was mit den bestehenden Turnhallen passieren soll. Weber ist überzeugt, dass sich dafür Käufer oder Mieter finden lassen. Dabei erwähnte er das Oberstufenzentrum OSZF, das an die MBF verkauft wurde (die NFZ berichtete).

«Irgendwann», so ist der Gemeindepräsident von Mettauertal überzeugt, «muss man auch die Schulstandorte thematisieren». Bereits in den 1960er-Jahren bestand die Idee eines gemeinsamen Standortes für die Schüler im ganzen Tal; dies «bei den Linden», an der Abzweigung nach Oberhofen/Gansingen und Wil/ Hottwil. Dies wäre für den Gemeinderat von Mettauertal ein zweiter Schritt und wie Weber sagte, «schlau für die nächsten Jahre». Auch mit Blick auf die Neuressourcierung und die Veränderungen in der Schullandschaft. Angesprochen auf Gansingen hielt Weber fest, dass man den Gemeinderat Gansingen über die Pläne informiert habe. Ob mit oder ohne Gansingen: «Wir werden es probieren.»

Doch zunächst gilt es an den Bürgerforen zu klären, «wo die grössten Knackpunkte» für den Bau einer Dreifachturnhalle sind. Über einen Projektierungskredit könnte der Souverän von Mettauertal eventuell schon an der Sommergemeindeversammlung befinden. Die Einweihung der Halle wäre voraussichtlich 2022/ 2023.

Übrigens: Die Gemeinde Mettauertal hat 160 Schüler, verteilt auf die beiden Schulstandorte Etzgen und Wil; die Gemeinde Gansingen hat 90 Schüler. In den beiden Gemeinden Gansingen und Mettauertal, also im gesamten Tal, leben zirka 3100 Personen. In Gansingen wurde kürzlich das Siegerprojekt für einen Schulhausneubau gekürt; es wird mit Investitionskosten zwischen vier und sieben Millionen Franken gerechnet.

Bürgerforen: Mittwoch, 22. April, 19 Uhr, in der Turnhalle Etzgen; Dienstag, 5. Mai, 19 Uhr, im Pfarreizentrum Mettau; Dienstag, 19. Mai, 19 Uhr, im Mehrzwecksaal Wil; Montag, 25. Mai, 19 Uhr, im Gästehaus Flösser in Hottwil und am Samstag, 30. Mai, 9 Uhr, im Gemeindesaal in Oberhofen. Die Anlässe sind für alle interessierten Personen frei zugänglich und nicht auf die ortsansässige Bevölkerung beschränkt.


Neuer Mieter gesucht

Vor einem Jahr haben Armando Filippi und seine Frau in Mettau, im Parterre der Zentrumsüberbauung, die «Caffetteria Filippi» eröffnet. «Aus familiären und beruflichen Gründen konnte die Caffetteria nicht wie gewünscht geführt werden», sagte Gemeindepräsident Peter Weber an der Medienkonferenz (siehe auch Haupttext). Deshalb sei der Mietvertrag (die Räumlichkeiten links im Parterre der Überbauung gehören der Gemeinde) im gegenseitigen Einvernehmen aufgelöst worden, dies per Ende April. Die Akzeptanz für einen solchen «Treffpunkt» sei jedoch in der Bevölkerung vorhanden. Die Neuvermietung werde ausgeschrieben und der Gemeinderat werde auch proaktiv mögliche Betreiber anfragen. (bz)


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