Die Titanic ging unter – aber nicht das Schiff in Möhlin

  14.01.2020 Leserbriefe, Zeiningen

Am 3. Januar soll es sein, wenn Silvia und Beda Marti die Brücke im Schiff verlassen. Allerdings nur auf Sichtweite. Dann werden die Matrosen – ihre Söhne Marcel und Roger – zu Kapitänen befördert. Diese sollen dann das Steuer der Verantwortung und das Ruder des Weiterbestehens dieses Traditions-Gasthauses übernehmen.

Die Einladung zu dieser Geschäftsübergabe wurde von Heerscharen von Gästen gerne angenommen. Grosszügig wurden sie bewirtet und durften an einem äusserst fröhlichen und gelösten Abend teilhaben. Nach dem Schacherseppli trat auch ein Teil der Ueli’s Family-Band in aktive Aktion. Da gingen die Wogen hoch. Aber diesmal im Schiff.

Dass das Hotel Schiff eine beliebte Stätte der Begegnung ist, dürfte hinreichend bekannt sein. Stätten der Begegnung gibt es nur zwei. Die eine ist die Kirche, dort redet einer. Und alle, die nicht schlafen, hören zu. Die andere ist die Beiz, der Gasthof oder das -haus. Dort dürfen alle ihre Meinung äussern, nur der Wirt muss schweigen, damit er möglicherweise nicht einen Gast verärgert. Und dieses Verhalten kennen die Schiffs-Leute in Perfektion.

Wer nicht gerade zu den Jüngsten zählt, kennt die Wirtefamile Marti in dritter Generation. Und wer lesen konnte, sah bereits die vierte – virtuell. Baby an Bord! Geschrieben über dem Bäuchlein der Kapitänsfrau Anny. Zwar noch im Unterdeck, aber irgendwann wird sogar wieder ein noch jüngerer Marti auf dem Panorama-Deck erscheinen.

Gewaltig war das Fest der Abgebenden und anschliessend der neuen Crew in toller Aufmachung. Bedauerlicherweise musste Marcel aus gesundheitlichen Gründen das Bett hüten. Also gute Besserung. Dem Glücklichen schlägt keine Stunde. So gingen für einige Gäste die Stunden zu rasant vorbei, als der neue Kapitän sein Kommando gab: alles von Bord.

Den Schiffs-Leuten sei gedankt für das tolle Fest, auch dem einsatzfreudigen Bordpersonal und allen, die zu diesem Anlass beigetragen haben. Ihnen sei Gesundheit und Glück für die Zukunft gewünscht. Das Schiff in Möhlin braucht keine Handbreit Wasser unter dem Kiel, aber stets einige Handvoll Gäste soll ihm beschert sein.

WERNER MEIER, ZEININGEN


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