Alles gleich wie bisher – auf keinen Fall!

  14.01.2020 Etzgen, Gewerbe

Jehle AG empfing das Gewerbe GMS zum Neujahrsapéro

Mit einer Betriebsbesichtigung in den topmodernen Produktionshallen der Jehle AG in Etzgen startete das Gewerbe Gansingen, Mettauertal und Schwaderloch (Gewerbe GMS) am Freitagabend ins neue Geschäftsjahr.

Simone Rufli

Während der Gewerbeverein GMS mit Veranstaltungen wie dem Neujahrsapéro ein enges Netz an Verbindungen knüpfen will, hat die Jehle AG etwas branchenspezifischere Ziele: Die Durchlaufzeit um 50 Prozent reduzieren, dadurch mehr Aufträge annehmen können und zugleich eine Qualitätssteigerung erzielen, zum Beispiel. «Es ist absolut kein Ziel, im neuen Gebäude alles gleich zu machen wie bisher!», wandte sich Raphael Jehle, Geschäftsführer der Jehle AG, in Etzgen am Freitagabend an seine Gäste vom Gewerbeverein GMS. Am 3. April 2018 war der Spatenstich zur neuen Produktionshalle der Jehle AG erfolgt. Acht Monate später konnte mit dem Umzug ins vollklimatisierte Gebäude begonnen werden und der Werkzeugbau wieder in die Nähe der Stanzerei gebracht werden. Beide Produktionshallen konnten die Gäste später an einer Führung besichtigen.

Im Fricktal relativ gut
Keine Euphorie, aber verhaltener Optimismus – so in etwa lasse sich die Stimmung in Industrie und Gewerbe knapp zusammenfassen. Die Auslastung in der Industrie liege gegenwärtig bei rund 79 Prozent, erklärte Ulrich Jehle, Verwaltungsratspräsident der Jehle AG. «85 Prozent Auslastung wären gut.» Gemäss Swissmem (Verband der Maschinen-, Elektro- und Metallindustrie) liege der Bestellungsrückgang im 3. Quartal 2019 gegenüber dem 3. Quartal 2018 bei rund 15 Prozent. «Wobei wir im Fricktal in einem relativ guten Umfeld arbeiten können. In anderen Regionen sieht es nicht so gut aus. Zudem bin ich persönlich eher ein Optimist», meinte Ulrich Jehle und lud die Anwesenden ein, beim anschliessenden Imbiss über die unterschiedlichen Einschätzungen zu diskutieren. Eine Gelegenheit, die nach der äusserst interessanten Betriebsführung gerne und intensiv wahrgenommen wurde.

Eine Rüge an die Abwesenden
Einziger Wehrmutstropfen an diesem interessanten Abend war die geringe Teilnehmerzahl. Für Ulrich Jehle war das allerdings Grund genug, sich mit ein paar kritischen Worten an die 29 anwesenden Gewerbler zu wenden. Mit der Bitte, sie mögen die Botschaft den Abwesenden weiterleiten, betonte Jehle, dass er kein Verständnis dafür aufbringen könne, dass auf 113 verschickte Einladungen nur gerade 44 Reaktionen erfolgten. «31 Anmeldungen gingen ein, 13 Vereinsmitglieder meldeten sich ab, 2 Absagen gingen wegen Krankheit ganz kurzfristig ein, aber von 69 Angeschriebenen habe ich überhaupt keine Antwort bekommen», rechnete er vor. Das sei nicht nur ärgerlich, wenn man einen Anlass wie diesen organisiere. «Ich verstehe auch nicht, dass unsere Handwerker im Tal nicht jede Gelegenheit wahrnehmen, um über den eigenen Gartenzaun hinaus etwas Neues kennenzulernen.» Erfreut war Jehle hingegen über den Besuch vom Mettauertaler Gemeindepräsident Peter Weber.

Von der Gelegenheit, das Netz im Gewerbegebiet Gansingen, Mettauertal und Schwaderloch noch enger zu knüpfen, machten die Anwesenden auf jeden Fall intensiv Gebrauch. Roger Hauri, Präsident des Gewerbevereins GMS, bedankte sich bei Familie Jehle für Einladung, Führung und Bewirtung. «Nicht das Produkt, sondern der Kunde soll zurückkommen, dann sind wir zufrieden», hatte Geschäftsführer Raphael Jehle bei seiner Präsentation gesagt. Ein Satz, den an diesem Abend wohl jeder für seinen Betrieb unterschrieben hätte.


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