Zweimal traten die rund dreissig Wiler Musikantinnen und Musikanten in der jeweils gut besetzten Turnhalle mit ihrem Jahreskonzert vor die Öffentlichkeit.

Dieter Deiss

Den Auftakt des Konzertabends machte der Nachwuchs. Das erfolgreiche Jugendensemble wird ausgebildet von Ruedi Schenk, der seit gut einem Jahr als Dirigent der MG Wil arbeitet. Höhepunkt ihres Auftritts war das gemeinsame Spiel mit den «Grossen». Im bekannten Kriminaltango überliess man dem Nachwuchs gar einmal den Hauptpart. Zweifellos gute Nachwuchsförderung, die hier betrieben wird. Eingeläutet wurde der eigentliche Konzertabend mit dem Stück «Wil in Concert». Der Konzertmarsch stammt aus der Feder des Wiler Dirigenten Ruedi Schenk. Selbstverständlich wurde im Anschluss an die gelungene Uraufführung gleich auf der Bühne darauf angestossen. «Ich habe diesen Marsch explizit für die Wiler Musik und die Gemeinde Wil geschrieben», betonte der Komponist. Mit «Dawn of a New Day», das die Entstehung eines neuen Tages musikalisch aufarbeitet, folgte ein etwas anspruchsvolleres Stück. Nach einem imposanten Beginn erhielt das Trompetenregister Gelegenheit, ihr Können zu zeigen. Im Mittelteil fiel die Soloflötistin auf.

Filmmusik im Mittelpunkt
Mit der Böhmischen Polka «Wir Musikanten» spielte sich das Ensemble in die Herzen der Zuschauer. In einem Arrangement über das italienische Protestlied «Bella Ciao» gab es einen Abstecher in südliche Gefilde. Filmmusik stand im zweiten Teil im Vordergrund: Unterstützt mit dem steten, mächtigen Rhythmus des Schlagwerkes, insbesondere aber der Pauke, ertönte die Filmmusik «The Rock» aus dem gleichnamigen amerikanischen Actionthriller. Die Blechblasregister nutzten die Gelegenheit, um voll aus sich herauszugehen. Im sanften Mittelteil hatte dann wiederum die Flötistin ihren Soloauftritt. Recht anspruchsvoll war die von Michael Brown arrangierte Komposition Highlights aus dem Filmmusical «La Land». Zu Beginn erklang echter Bigband-Sound mit einem Trompeten-Solo. Insbesondere die teils recht schwierigen Klippen im zweiten Teil wurden gut gemeistert.

Drei Hits des britischen Rockund Blues-Gitarristen Eric Clapton standen im Mittelpunkt von «The Cream of Clapton». Die Trompeten-, Posaunen und Holzregister wechselten sich in der Stimmführung ab. Zum Schluss des offiziellen Teils gab es dann noch ein Medley mit wohlbekannten, stimmigen Melodien des verstorbenen Udo Jürgens. «Can›t Take My Eyes Off You» hiess es dann in der obligaten Zugabe und zum endgültigen Schluss erklang nochmals ein währschafter Marsch. Ruedi Schenk führte die Musikantinnen und Musikanten sicher durch den Abend. Die Moderation lag in den Händen von Christoph Egloff.