Das Fricktal bekommt eine neue Gemeinde: Böztal

  26.11.2019 Bözen, Brennpunkt, Gemeinden

Bözen, Effingen, Elfingen und Hornussen fusionieren

Mit einer Zustimmung von 70 Prozent haben sich die vier Gemeinden an der Urne deutlich für eine gemeinsame Zukunft ausgesprochen. Wurde am Sonntag noch gefeiert, beginnt im Dezember die Arbeit der Zusammenführung.

Simone Rufli

Mit den Worten: «Geschätzte Böztalerinnen und Böztaler», richtete sich Bözens Gemeindeammann Robert Schmid am Sonntag um halb zwölf an die Gäste in der Bären-Schüre. Applaus, Gelächter, Stimmengewirr. Schmid sprach augenzwinkernd von einem epochalen Ereignis und zusammen mit seinen Amtskollegen aus Effingen (Andreas Thommen), Elfingen (Giovanni Carau) und Hornussen (Guy David, Vizeammann) gab er die Resultate bekannt: 236 Ja- gegenüber 83 Nein-Stimmen in Bözen (Stimmbeteiligung 55 %; Zustimmung 75 %); 167 Ja- gegenüber 112 Nein-Stimmen in Effingen (Stimmbeteiligung 68 %, Zustimmung 60 %); 90 Ja- gegenüber 40 Nein-Stimmen in Elfingen (Stimmbeteiligung 60 %, Zustimmung 69 %) und 186 Ja- gegenüber 99 Nein-Stimmen in Hornussen (Stimmbeteiligung 45 %, Zustimmung 65 %). Gesamthaft waren 1100 Stimmzettel eingegangen, 766 mit einem Ja zur Fusion, was einer Zustimmung über alle vier Dörfer von 70 % entspricht. Der Zuspruch bei den Gemeindeversammlungen war über 80 Prozent gelegen. «Das entspricht den allgemeinen Erfahrungen: An der Urne sind es bei jeder Abstimmung zwischen 10 und 20 Prozent weniger», so Robert Schmid.

Die Bemühungen goutiert
Einwohner aus allen vier Dörfern waren am Sonntag zum Apéro in die Bären-Schüre gekommen. Dichtgedrängt standen sie, ein Glas in der Hand, bereit immer wieder anzustossen, zu lachen und zu feiern. Die Behördenmitglieder erkannten im Abstimmungsausgang eine Bestätigung ihrer jahrelangen Bemühungen. Sie zeigten sich auch erfreut, dass die anonyme Flugblatt-Aktion mit Ursprung in Effingen keine negativen Auswirkungen hatte. Oder wie es Giovanni Carau formulierte: «Die Guerilla-Aktionen kamen in der Bevölkerung nicht so gut an.»

Wie es weiter geht
Mit der gewonnenen Abstimmung ist der Weg frei für richtig viel Arbeit: Bereits im Dezember machen sich die Steuergruppe, bestehend aus den Mitgliedern des Projektausschusses (plus die neue Frau Gemeindeammann von Elfingen, Esther Röthlin) und je einem Gemeinderat, zusammen mit Arbeitsgruppen daran, die Reglemente an die veränderten Gegebenheiten anzupassen.

Für Anfang Frühling wird aus Aarau die Zustimmung des Grossen Rates erwartet und im Sommer 2021 sollen die neuen Behörden gewählt werden. Die erste Gemeindeversammlung von Böztal wird im Herbst 2021 stattfinden, um über Budget, Steuerfuss und Gemeindeordnung abzustimmen. Der offizielle Start von Böztal erfolgt am 1. Januar 2022.


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