«Das Primarschulhaus im Kapf muss dringend saniert werden»

  26.11.2019 Gemeindeversammlung, Wallbach/Mumpf

Lebhafte Diskussionen an der Gemeindeversammlung in Mumpf

Die Gemeindeversammlung in Mumpf am Freitag stand ganz im Zeichen der Meinungsverschiedenheiten über das Primarschulhaus im Kapf. Das Schulhaus müsse dringend saniert werden, meinten viele. Anderseits ist laut Gemeinderat völlig unklar, ob es in Mumpf in ein paar Jahren überhaupt noch eine Primarschule gibt. Denn in Mumpf hat es nicht mehr genügend Kinder, um die Klassen zu füllen.

Edi Strub

Im vergangenen Jahr hatte sich Mumpf mit Obermumpf und Schupfart zu einem Primarschulverbund zusammengeschlossen, um das Problem der zu kleinen Primarschulklassen anzugehen. Doch bislang ist es nicht gelungen, die drei Gemeinden auf ein gemeinsames Konzept zu verpflichten. Das sei heikel, weil es letztlich wohl bedeute, dass ein oder zwei Gemeinden auf eine eigene Primarschule verzichten müssten, gab Gemeindeammann Stefan Güntert zu bedenken. Viele Eltern und Lehrer befürworten zwar, ein oder gar zwei der Primarschulorte aufzugeben. Wenn es dann aber darum gehe, zu entscheiden, welche dieser Gemeinden auf eine Schule im Dorf verzichten sollen, dann hörten die Gemeinsamkeiten auf. Alle möchten ihre eigene Schule behalten.

Inzwischen ist im Kapf-Primarschulhaus in Mumpf aber das Dach undicht geworden und die Treppen und andere sicherheitsrelevante Dinge müssten dringend saniert werden. Viele der Einwohner an der Gemeindeversammlung kritisierten, dass die vom Gemeinderat budgetierten 72 000 Franken nicht annähernd ausreichten, um das Schulhaus einigermassen in Schuss zu halten. Die Sicherheit der Schüler sei nicht mehr gewährleistet und die Einrichtungen entsprächen nicht mehr heutigen Erwartungen.

Gemeindeammann Stefan Güntert meinte, dass man, wenn notwendig, auch mehr Geld in die Hand nehmen werde, aber eine Totalsanierung für vielleicht fünf Millionen Franken sei nicht zu verantworten. Niemand wisse ja, ob man für dieses Schulhaus in ein paar Jahren noch eine Verwendung habe. Obermumpf habe angeboten, ein Primarschulzentrum für die drei Gemeinden zu bauen, eine Alternative wäre auch eine Zusammenarbeit mit Wallbach, was für die meisten Schüler aus Mumpf kürzere Schulwege ergeben würde. Der Gemeinderat werde die Alternativen im kommenden Jahr zu klären versuchen.

Fast einstimmig
Zu reden gab auch der nach Meinung mehrerer Stimmberechtigter viel zu teure Kauf eines Grundstücks, das von der Gemeinde genutzt wurde, ohne dass es ihr gehörte. Sonst aber wurden die meisten Beschlüsse fast einstimmig gefasst. Die Finanzen der Gemeinde sind gesund, erklärte Vizeammann Evelyne Güntert. Die Gemeinde vermöge die auf sie zukommenden Aufgaben zu stemmen – unter anderem die Sanierung der Turnhalle im Kapf sowie die Fertigstellung des neuen Rheinuferwegs. Diskussionslos wurden auch die italienischen Staatsangehörigen Angela Almarza und Franco Rezia ins Schweizer Bürgerrecht aufgenommen. Die beiden stellten sich in perfekter Schweizer Mundart vor. Sie wohnen schon seit Jahrzehnten in der Schweiz und im Fricktal und die Zeit sei nun reif, diesen Schritt zu tun, sagten sie.


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