«Ich sammle, was mir gefällt. Und mir gefällt vieles»

  23.09.2019 Eiken

Dem Charme alter Ami-Kunst verfallen

Wer sich im Garten von Marcel John befindet, fühlt sich fast wie in Amerika. Der leidenschaftliche Sammler aus Eiken schmückt seit Jahren sein Haus und den Umschwung mit US-Gegenständen aller Art.

Miriam Häusler

Seit rund 25 Jahren sammelt Marcel John schon alte Gegenstände aus Amerika. Angefangen hat alles mit einer Tanksäule. «Ich habe bei einem Bauern eine alte Tanksäule gekauft und sie restauriert. Es war eine Schweizer Tanksäule und sie hat mir einfach gefallen», so Marcel John. Nachdem er die Säule gekauft hatte, tauschte er sie gegen andere Sachen ein und erwarb sich so immer wertvollere Dinge. «Dann habe ich mir einen Amerikaner gekauft. Also ein altes amerikanisches Auto. Damit bin ich an Treffen gegangen. Irgendwann habe ich es einmal umgebaut. Nach und nach hat so mein Interesse an amerikanischen Dingen zugenommen», erklärt er. Zusammen mit seiner Frau Sonja reist er viel in Amerika umher. Dadurch kommt er an diversen Dingen vorbei, die ihn anlocken und er mit nach Hause nehmen will. «Ich sammle, was mir gefällt. Und mir gefällt vieles. Anfangs waren es wenige Sachen, die ich aus den Ferien mit nach Hause nahm. Irgendwann wurde ich dann aber zu einem richtig leidenschaftlichen Sammler. Es hat sich einfach angehäuft.»

Amerika im Garten
Die guten Stücke hat er im Garten aufgestellt. «Ich stelle immer wieder um. Manchmal baue ich auch Teile zu neuen Sachen zusammen. Auf jeden Fall ist fast alles hier im Garten aus Amerika. Auch die Stühle und Tische haben wir von dort. Nebst den US-Gegenständen habe ich auch andere Schätze. Eine original «Eiserne Jungfrau», also eine Schweizer Tanksäule aus Genf, habe ich ebenfalls in meiner Sammlung.» In der Mitte des Gartens hat Marcel John Platz für ein gemütliches Zusammensein. «Nur ein paar Tische und Stühle und eine Theke, hinter welcher wir einen Grill haben. Wenn es schön ist, dann sind wir gerne hier draussen. Es ist gemütlich und wir laden unsere Freunde zum gemeinsamen Grillieren ein.» Nebenan hat er ein Gartenhäuschen zu einem kleinen, privaten «Museum» umgebaut. Darin sind die kleineren Schätze deponiert.

Amerikareisen
Einmal pro Jahr reisen Marcel John und seine Frau nach Amerika. «Wir haben nach all den Jahren auch viele Freunde in Amerika. Von unseren Freunden ersteigern wir regelmässig Neues. Wir gehen immer nach Pennsylvania. Da gibt es diverse Märkte, auf welchen wir weitere Sachen kaufen können. Ausserdem haben wir dort ein Lager, in dem wir die ersteigerten Sachen unterbringen. Wenn wir genug haben, das wir mit in die Schweiz nehmen wollen, dann laden wir alles in einen Sammelcontainer und per Schiff und Lastwagen kommt es in die Schweiz.» Aber nicht nur durch kaufen, sondern auch durch tauschen gelangt Marcel John an neue Sachen.

Immer wieder Gäste
Einmal im Jahr, immer am letzten August-Wochenende, veranstaltet die Familie John zu Hause eine Ausstellung. «Jeder ist willkommen. Wir grillieren, die Leute können sich alles anschauen, Fotos machen und Fragen stellen.» Neben den offiziellen Ausstellungen bekommt Marcel John auch sonst des öfteren Besuch. «Die Leute halten beim Vorbeifahren an und kommen direkt in den Garten, um sich alles anzusehen. Oft kommen auch Fotografen vorbei und fragen, ob sie hier fotografieren können. Da haben wir nichts dagegen. Ich habe Freude, wenn meine Sammlung anderen gefällt», betont Marcel John. Das Sammeln ist zwar nicht sein Beruf, aber eine Berufung auf jeden Fall. Seine Frau unterstützt ihn tatkräftig und mit voller Leidenschaft bei seinem Hobby. Er arbeitet 100 Prozent auf dem Bau.

Die Preise sind gestiegen
«Um an neue Gegenstände zu kommen, muss man ein Jäger sein», weiss Marcel John. Man muss spontan sein und wenn man an etwas hinläuft zuschlagen. «Lange wird gesucht, bis man etwas bekommt, was auch den Preis wert ist. Früher waren diese Dinge noch preisgünstiger. Heute sind die Preise wahnsinnig in die Höhe gestiegen.» Seine gesammelten Schätze in Zahlen zu fassen, ist kaum mehr möglich. Sind es doch längst Tausende verschiedener Stücke. Seien es kleine Sachen, wie Stifte, Becher, Spielzeuge und anderer Krimskrams oder grössere wie Autos, Fahrräder, Schilder oder Tanksäulen. «Ich habe sehr viele Sachen. Das ist einfach alles so cool und es fasziniert mich. Ich habe zum Beispiel ein Pack Windeln in meiner Sammlung, nur weil mir die Verpackung gefällt. Und so ist es mit allem hier. Es ist cool und eigen und das gefällt mir», so Marcel John. Wo so viel zusammenkommt, gibt es auch Gefahren. «Das alles hat einen sehr hohen Wert. Früher sind auch mal vor dem Haus einige Dinge weggekommen. Jetzt habe ich aber alles versichert und das Gelände ist überwacht», sagt Marcel John.


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