«Die Tagesfamilie» wird im Fricktal aktiv

  30.08.2019 Münchwilen

Gemeindeverband überlässt Famex-Aufgaben Badener Verein

Nach der Auflösung des Vereins Famex war der Gemeindeverband Bezirk Laufenburg bereit, dessen Aufgaben zu übernehmen. An der Abgeordnetenversammlung vom Mittwoch zog er das Traktandum nun aber zugunsten des Badener Vereins «Die Tagesfamilie» zurück.

Simone Rufli

«Es ist keine Sparübung!» Diesen Satz bekamen die Gemeindevertreter am Mittwochabend in der Turnhalle von Münchwilen gleich dreimal zu hören. Von Herbert Weiss, Präsident des Gemeindeverbands, von Roger Fricker, Präsident der Gemeindeammännervereinigung des Bezirks Laufenburg und von Peter Boss, dem langjährigen Famex-Vereinspräsidenten. Nicht des Geldes wegen habe der Vorstand beschlossen, dem Verein «Die Tagesfamilie» das Feld bei der familienexternen Kinderbetreuung zu überlassen. «Sondern weil dieser Verein über eine funktionierende, professionelle Infrastruktur verfügt, die wir erst noch hätten aufbauen müssen», so Weiss. Zudem garantiere der Verein für Aus- und Weiterbildung. Die Geschäftsführerin des in mehreren Bezirken wirkenden Badener Vereins hatte von sich aus das Gespräch mit dem Vorstand des Gemeindeverbandes gesucht, als sie von der Auflösung der Famex erfahren hatte. Gemäss Kinderbetreuungsgesetz (KiBeG) sind die Aargauer Gemeinden verpflichtet, Tagesstrukturen anzubieten. Ob «Die Tagesfamilie» auch die Kosten für die geforderte Ausbildung der Tageseltern übernimmt, oder ob die Gemeinden die 650 Franken pro Auszubildende tragen müssen, wird verhandelt werden müssen.

Trotz anderslautenden Beteuerungen: Gertrud Häseli (Wittnau) gab ihrer Befürchtung Ausdruck, es werde auf Kosten von Kindern und Familien gespart. Häseli war nicht die einzige, die einer regionalen Lösung gerne den Vorzug gegeben hätte. Dass mit der Übergabe an den Verein aus Baden im Fricktal Know-how verloren geht, gab auch Peter Boss zu bedenken.

Im übrigen arbeiteten sich die Abgeordneten zügig durch die Traktandenliste, genehmigten Jahresberichte und Rechnung 2018 sowie das Budget 2020 inklusive Stellenplan: Plus zehn Prozent bei der Jugend und Familienberatung (JFB) für Beratung und Erstellen von Unterhaltsverträgen; plus fünf Stellenprozente bei der Mütter- und Väterberatung (MVB) aufgrund des gestiegenen Koordinationsaufwandes. Wie alle anderen Dienste innerhalb des Verbandes hat nun auch die Logopädie eine Stellenleiterin und zwar Antonia Grimm Bovens.


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