Mit den Jägern im Wald

  10.07.2019 Hellikon, Zuzgen

Wie schaut der Lebensraum unserer Tiere aus?

Seit neun Jahren bieten die Zuzger Jäger im Rahmen des Ferienspasses Kindern die Möglichkeit, im Wald Spannendes zu hören und anzuschauen. Das Interesse an diesem Angebot ist dauernd gestiegen.

Hans Zemp

Weil das Interesse am Ferienspass mit den «Jägern im Wald» laufend gestiegen ist, haben die Jagdgesellschaft Zuzgen und der Jagdverein Fürstenhof Hellikon beschlossen, das Angebot doppelt zu führen. In der Person von Hans Burki in Hellikon liegen die Jagd und der Naturschutzverein in Personalunion verbunden. Dies bietet beste Voraussetzungen, den Kindern die Wunder der Natur spannend näher zu bringen. So entschieden sich Hans Burki und Andreas Würz, auch er Jäger, mit den Kindern einen Teil des Naturschutzweges zu begehen und sie entdecken zu lassen, was hier alles kreucht und fleucht oder halt doch versteckt ist. Auf einem ungefähr einstündigen Spaziergang durften die Burschen und Mädchen in der Stockholde in viele Geheimnisse des Naturschutzes und der Jagd hineinschauen.

Im Gebiet des Stockenrains ist etwa der Glögglifrosch daheim. So wissen die Kinder jetzt, dass er nicht viel Wasser, dafür mehr Licht und Halbtrockenvegetation liebt. Unterwegs begegnete die Gruppe von 17 Kindern Fegstellen, also Stellen, wo die Rehe mit ihren Geweihen reiben. Das Reh liebt aber auch Knospen sehr und kann so manchmal ungewünschte Spuren hinterlassen. Darum und aus Gründen der Gesundheit der Tiere muss der Bestand reguliert werden.

Der Fuchs ist Nutzniesser
Unterwegs trafen die Kinder auch Fuchsbauten an. Ob die Füchse daheim im Bau waren oder irgendwo im Feld oder im Unterholz, versuchten die Kinder anhand von Spuren herauszufinden. Merkmale sind etwa Essensreste oder Knochen. Der Fuchs gräbt sein Zuhause nicht selber. Das macht der Dachs und der schlaue Fuchs geht dann hinein und bewohnt die Vorarbeit des Dachses. Er ist also Nutzniesser. Viele Füchse sind momentan von der Räude, einer Milbe, befallen. Diese parasitäre Hauterkrankung führt normalerweise zum Tod des Patienten Fuchs. Diese Krankheit ist leicht übertragbar und darum ein echtes Problem auch für andere Tiere. Spannend war auch zu vernehmen, dass Füchse die Nachwuchszahlen den Beständen und dem Futterangebot anpassen, um Verluste auszugleichen.

Auch über das Wildschwein konnte viel erfahren werden. So wissen die Kinder nun, dass es drei Monate, drei Wochen und drei Tage dauert, bis die Frischlinge auf die Welt kommen. Oder wer hat schon gewusst, dass das Wildschwein 44 Zähne hat, der Hund nur 42 und der Mensch 32? Wildschweine sind Allesfresser und ärgern darum oft auch die Landwirte.

Die Heimat vieler Lebewesen
Viele Tiere beanspruchen ganz spezielle Lebensräume. Darum lassen die Bauern beim Mähen Grasstreifen stehen, pflegen Steinhaufen und tragen zu abgestorbenen Bäumen Sorge. Hans Burki beobachtet, dass der Klimawandel das Biotop verändert und sich die Tiere anpassen müssen. Die Kinder hörten auch, warum die Jäger etwa Rehe und Wildschweine schiessen müssen und wer da mitreden darf.

Besondere Freude haben die Jäger an den recht vielen Hasen, weil der Lebensraum auf dem Wabrig für sie stimmt. Man habe 17 Stück gezählt, und das sei etwa die Hälfte des Bestandes. Der Hase hat aber sehr viele Feinde. Nicht nur Fleischfresser am Boden und in der Luft, auch das Wetter spielt eine Rolle.

Zum Schluss liess Andreas Würz seine Yana, die Dackelhündin, noch Fährte lesen. Auch dies ein Erfolg, der beeindruckte. Mit einem Wettbewerb, einem kleinen Geschenk für alle und etwas Feinem vom Grill, fand der lehrreiche Morgen seinen Abschluss.

In Zuzgen liessen in der gleichen Zeit die Jäger Jean-Paul Schild, Gilbert Binkert, Stefan Scherf und Markus Wicki die 19 Kinder in die Bereiche Jagdaufsicht, Reh und Hase, Wildsau und Arbeit mit dem Hund Einblick nehmen. Auch in Zuzgen vergass man den Wettbewerb und die Grillade nicht, bevor es auf dem grossen Wagen gegen die Ausgangsposition im Dorf zurückging.


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