Mehr Plätze, mehr Betreuung und ein Fricktaler im Stiftungsrat

  16.05.2019 Olsberg

Erweiterung des Schulheims Stift Olsberg

Auf Sommer 2019 soll das Schulheim in Olsberg insgesamt zwölf zusätzliche Plätze erhalten. Dazu ist eine Aussenwohngruppe in Kaiseraugst geplant. Neu gehört Alfons Kaufmann aus Wallbach dem Stiftungsrat an.

Valentin Zumsteg

Das Kinderheim Stift Olsberg ist im Wandel: Per August 2017 hat die privatrechtliche Stiftung Kinderheim Brugg die Institution vom Kanton Aargau übernommen. Jetzt ist eine Erweiterung im Fricktal geplant. Die Anzahl der Schulheimplätze soll auf Sommer 2019 von bisher 24 auf neu 30 erhöht werden, der Kanton hat dies bewilligt. Dazu wird im ehemaligen christkatholischen Pfarrhaus in Kaiseraugst eine Aussenwohngruppe geschaffen; die Schule besuchen die Bewohner aber in Olsberg. Hinzukommen sechs Tagessonderschulplätze für Kinder, die abends wieder nach Hause gehen können. Auch hier hat der Kanton grünes Licht gegeben.

Überschuss statt Defizit
Seit vergangenem Herbst bietet das Schulheim bei Bedarf eine Wochenend-Betreuung für die Kinder an, ab Sommer soll auch eine 365-Tage-Betreuung möglich werden. «Mit diesem neuen Konzept gelingt es uns, eine Angebotslücke zu schliessen», erklärt Daniel Wölfle, Standortleiter Schulheim Olsberg. Aktuell sind 27 Kinder im Schulheim untergebracht, was bei 24 offiziellen Plätzen eine Überbelegung bedeutet. Dies sei aber im Hinblick auf die Aufstockung im Sommer erfolgt. Im Schulheim arbeiten rund 35 Personen, die sich zirka 26 Vollzeitstellen teilen.

Finanziell steht die Stiftung Kinderheim Brugg wieder besser da. Resultierte im Jahr 2017 noch ein Defizit von 457000 Franken, konnte 2018 ein Betriebsgewinn von 368 000 Franken erwirtschaftet werden. Dieser Überschuss fliesst in den Rücklagefonds, welcher per Ende Dezember 2018 über 835 000 Franken verfügte. «Wir haben den Turnaround geschafft. Wir können den Gürtel nicht lockern, aber auch nicht noch enger schnallen. Die Zitrone ist ausgepresst», betont Gesamtleiter Rolf von Moos.

Ein Fricktaler im Stiftungsrat
Im Stiftungsrat des Kinderheims Brugg kam es zu Veränderungen. Der bisherige Präsident Hansjörg Brugger hat das Amt abgegeben, bleibt aber im Stiftungsrat. Sein Nachfolger ist der bisherige Vizepräsident Thomas Wymann. Neu im Stiftungsrat sind zudem Stefanie Heimgartner aus Baden und der Wallbacher CVP-Grossrat Alfons Kaufmann. Er ist der erste Fricktaler im elfköpfigen Stiftungsrat. «Ich wurde angefragt. Ich habe mir diesen Entscheid nicht leicht gemacht. Ich finde es wichtig, dass es solche Institutionen gibt. Deswegen engagiere ich mich gerne», erklärt Kaufmann.

Die Stiftung Kinderheim Brugg macht sich derzeit vertieft Gedanken über die Zukunft. «Wir wollen ein ganzheitliches Angebot bieten. Im Zusammenhang mit diesen Überlegungen und der sich abzeichnenden Betreuungsgesetz-Revision waren mögliche Pflegefamilienplätze immer wieder ein Thema», schildert Rolf von Moos. Seit Sommer 2018 prüfen deshalb der Verein Familynetwork (Pflegefamilien, Familienhilfe) und die Stiftung Kinderheim Brugg die Möglichkeiten einer künftigen Zusammenarbeit – auch ein Zusammenschluss ist denkbar. Bis Ende 2019 soll sich zeigen, ob sich eine allfällige Kooperation oder Fusion umsetzen lässt.

Das Kinderheim Brugg lädt am Samstag, 18. Mai, von 10 bis 17 Uhr zu einem Tag der offenen Tür unter dem Motto «Frühlingszauber» am Wildenrainweg 8 in Brugg ein.


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