Es begann mit einer Fensterfront

  25.05.2019 Effingen

50 Jahre Garage Wächter in Effingen

Am 1. Mai 1969 legten der Vater und Grossvater der heutigen Firmeninhaber mit dem Abriss einer Scheune den Grundstein für die nunmehr 50-jährige Erfolgs-Geschichte der Garage / Carrosserie Wächter – Ein Rückblick.

Simone Rufli

Effingen in den 1930er-Jahren – was für ein Unterschied zu heute. Rolf Wächter beugt sich über das Schwarz-Weiss-Foto, sucht einen Moment und deutet dann auf ein Haus an der Bözbergstrasse. Das Bauernhaus, das am Anfang der Geschichte steht. Ein Bauernhaus, bis der Bauer Ende der 1960er-Jahre seine Koffer packte und Richtung Kästhal aussiedelte. Anno 1969 kauften Vater Gerhard und Grossvater Albert Wächter das Haus, rissen die Scheune ab und bauten eine Werkstatt. Die Umwandlung vom Bauernhaus zur Garage erfolgte schrittweise und bis zum heutigen Tag unter Erhalt des Wohnhauses.

Seither sind 50 Jahre vergangen. Rolf Wächter steht im Showroom vor der Foto-Wand, die ab dem 29. Mai um 17 Uhr auch den Kunden und Besuchern der Garage Wächter einen Blick in die Geschichte von Firma und Familie, aber auch in die Entwicklung des Dorfes ermöglichen soll. «Baupläne», sagt er, «gab es damals keine.» Heute unvorstellbar. «In Brugg oder Baden», erzählt Wächter weiter, «so genau weiss ich das nicht mehr, haben Vater und Grossvater eine Fensterfront gekauft und ein altes Garagentor. Zurück in Effingen haben sie dann um das Fenster und um das Tor herum gemauert.»

Die Marke kam mit dem Velo
Unkonventionell ist auch die Geschichte, wie Albert und Gerhard Wächter zur Renault-Vertretung kamen. Rolf Wächter lacht: «Mein Vater hat mir erzählt, dass sie schon im Besitz von Vorverträgen mit einer anderen Marke waren, als ein Hobby-Velo-Fahrer vom Bözberg herkommend vor der Garage stoppte und sich nach der Markenvertretung erkundigte. Sie sollten warten mit Unterschreiben, hat er ihnen gesagt.» Rolf Wächter schüttelt den Kopf und fährt fort: «Vier Wochen später hat mein Vater den Vertrag mit Renault unterschrieben.» Der Vater war Automechaniker, der Grossvater Maschinenschlosser. Der eine kümmerte sich um Service und die neuen Fahrzeuge, der andere um die Reparatur von Unfallautos. Die beiden krampften und konnten ein erfolgreiches Geschäft aufbauen. Sie investierten, wenn es nötig wurde, bildeten sich stets weiter, geschäfteten fair, pflegten ihren Kundenstamm und manövrierten den Betrieb auch durch schwierige Zeiten.

In dritter Generation
Heute ist es die dritte Generation, die sich die Arbeit teilt. Claudio als Carrosserie-Spengler und Rolf als Automechaniker/Cotech. Eingetreten anno 1985 haben die beiden Brüder den Betrieb im 2001 übernommen. Seither werden auch Lehrlinge ausgebildet. Dabei durften sie auch gute Erfahrungen mit Lehrlingen aus dem nahen Schulheim machen. 2006 war das Jahr des bislang letzten Umbaus. Die Werkstatt verschwand aus dem Bereich, wo heute der Ausstellungsraum und das Büro sind, und fand zusammen mit einem Waschraum Platz in einem Anbau. Rolfs Frau Silvia Wächter arbeitet im Büro, unterstützt von ihrer Kollegin Sandra Gilomen. Vater Wächter, mittlerweile 79 – hilft noch immer mit. Er kümmert sich um die Umgebungsarbeiten.

50 Jahre nachdem alles begann, laden Wächters nun am 29. Mai ein zum gemeinsamen Anstossen und Zurückblicken. Auf den Werdegang, auf Um- und Ausbauten, digitale Umbrüche und unvergessliche Momente und dabei gibt es auch manch Interessantes aus der Firmen-Geschichte von Renault zu erfahren. Die Ausstellung soll bis Ende Oktober bestehen bleiben. «Und man darf sie gerne auch anschauen, wenn man gerade kein Auto kaufen will», setzt Rolf Wächter scherzhaft hinzu.

50 Jahre Garage Wächter, Bözbergstrasse 4, Effingen. – Vernissage zur Foto-Ausstellung, Mittwoch, 29. Mai, ab 17 Uhr


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