Raiffeisenbank Regio Laufenburg wählt den Alleingang

  12.03.2019 Kaisten

Der Verwaltungsrat begründete an der GV seine Strategie

Die 102. Generalversammlung der Raiffeisenbank Regio Laufenburg bedeutete für den letztes Jahr zum Verwaltungsratspräsidenten gewählten Andreas Oeschger den Einstand.

Dieter Deiss

Der neue VR-Präsident Andreas Oeschger hatte sich in der Sporthalle Kaisten vor 579 Mitgliedern gleich mit einer schwierigen Materie zu befassen, nämlich mit den wenige Tage zuvor angekündigten Fusionsgesprächen zwischen den Raiffeisenbanken Regio Frick und Mettauertal. Die Geschäftskreise der beiden fusionswilligen Banken werden räumlich durch die Bank Regio Laufenburg getrennt. Da stellte sich natürlich sofort die Frage, weshalb die Laufenburger Bank nicht mitzieht.

Andreas Oeschger begründete das Fernbleiben mit der im vergangenen Jahr nach intensiven internen Beratungen beschlossenen Strategie, in der sich der Verwaltungsrat für einen Alleingang entschieden habe. Eine Zweierfusion mit der Bank Mettauertal sei damals eine valable Alternative, leider aber für beide Banken keine tatsächliche Option gewesen. «Eine Strategie ändert man nicht jedes Jahr» betonte der VR-Präsident und wies in diesem Zusammenhang auf die hervorragende Kapitalausstattung der Laufenburger Bank hin: «Wir hatten letztes Jahr die beste Gesamtkapitalquote sämtlicher Raiffeisenbanken der Schweiz. Wir sind also eine Bank, die im Vergleich zu den Risiken sehr viel Eigenkapital hat. Diesbezüglich können wir unbeschwert in die Zukunft blicken», betonte Oeschger. Gleichzeitig verhehlte er nicht, dass die Zukunft schwieriger werde. Namentlich das Zinsdifferenzgeschäft werfe immer weniger Ertrag ab. In weiser Voraussicht habe man das Anlagegeschäft in den vergangenen Jahren erfolgreich ausgebaut. Trotzdem schloss Oeschger nicht aus, dass sich auch die Raiffeisenbank Regio Laufenburg später einmal nach einem Partner umsehen werde.

Keine Einmischung
Zu den laufenden Fusionsgesprächen zwischen Frick und Mettauertal wies Andreas Oeschger darauf hin, dass er sehr frühzeitig über die laufenden Verhandlungen informiert worden sei. Der VR-Präsident betonte ausdrücklich: «Die Fusionsgespräche zwischen den Banken Mettauertal und Frick werden von unserer Seite her akzeptiert. Wir werden uns denn auch nicht in den Abstimmungskampf einmischen.» Insbesondere der Verwaltungsrat der Raiffeisenbank Mettauertal habe seine Gründe, weshalb er den angekündigten Schritt machen wolle. Aus der Versammlung gab es keinerlei Fragen zu den Ausführungen des Verwaltungsratspräsidenten. Trotzdem war dann die sich abzeichnende Entwicklung wichtiges Gesprächsthema beim anschliessenden Nachtessen. So meinte etwa ein ehemaliges Verwaltungsratsmitglied der früheren Raiffeisenbank Sulz: «Aus strategischen Gründen hätten sich eigentlich in einem ersten Schritt vorerst die Banken Laufenburg und Mettauertal zusammenschliessen müssen, um dann anschliessend aus einer Position der Stärke heraus mit Frick zu verhandeln.»

Abschliessend legte Oeschger ein Bekenntnis zu den Bankstandorten Kaisten und Sulz ab: «Beide Standorte werden bestehen bleiben. Es wird jedoch bauliche und organisatorische Veränderungen geben. Eine Arbeitsgruppe erarbeitet im Moment die entsprechenden Grundlagen.»

«Unsere Raiffeisenbank hat Superkunden», betonte Peter Senn, Vorsitzender der Geschäftsleitung, bei der Präsentation des Jahresergebnisses, das er in Anbetracht des schwierigen Umfeldes als sehr erfreulich bezeichnete. So stieg der Geschäftserfolg um 16,2 Prozent auf 2,3 Millionen Franken. Das Hypothekengeschäft verzeichnete ein Wachstum um 2,2 Prozent auf 309 Millionen Franken. Unverändert auf 275 Millionen Franken blieben die Kundeneinlagen. Um 9,7 Prozent auf 986 000 Franken gesteigert werden konnte das Anlagegeschäft. Diskussionslos genehmigten die Mitglieder die Rechnung sowie die übrigen ordentlichen Geschäfte. Mit einer «Show voller Leidenschaft» begeisterte nach der Versammlung der Turnverein Sulz die anwesenden Mitglieder.


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