SPITALRATGEBER

  22.02.2019 Gesundheit

Ein rauchfreies Leben bringt viel Gutes mit sich

Anne Tschacher, Leitende Ärztin Pneumologie

Gehören Sie zu denjenigen Menschen, die sich zum Jahresbeginn vorgenommen haben, mit dem Rauchen aufzuhören? Sie sind nicht alleine.

Der Beginn eines neuen Jahres gibt vielen Rauchern Anlass, einen Rauchstopp in Angriff zu nehmen – leider nur mit bescheidenen Erfolgsquoten. Von allen Rauchern, die spontan mit dem Rauchen aufhören wollen, sind am Ende des Jahres gerade mal nur drei bis fünf Prozent noch rauchfrei. Dabei wollen rund 60 Prozent aller Raucher mit dem Rauchen aufhören!

Wie kann man es nachhaltig schaffen und warum ist es so schwer?

Das körperliche und vor allem psychische Suchtpotential von Nikotin ist sehr stark, da es schnell im Gehirn anflutet. Dabei macht das Nikotin zwar abhängig, hat aber sonst kaum schädliche Einflüsse. Das Problem am Rauchen sind vielmehr die mehr als 4000 anderen Giftstoffe im Tabak und im Rauch, die der Lunge schaden, Krebs verursachen und das Risiko für Herz-Kreislauferkrankungen steigern.

Einen Rauchstopp sollte man daher gut planen und Hilfe in Anspruch nehmen. Mit Rauchstoppberatung und medikamentöser Unterstützung kann man die Chancen auf einen erfolgreichen Rauchstopp auf bis zu 35 Prozent steigern. Zuerst gilt es, zu analysieren, warum Sie rauchen. Stress, Belohnung, Gewohnheit, Geselligkeit, Genuss und Gewichtskontrolle sind häufige Gründe. Wenn Sie das herausgefunden haben, müssen Sie hierfür einen Ersatz finden – vielleicht ein Hobby, Sport oder Entspannungsübungen. Zusätzlich sollten Sie sich für jeden kleinen Erfolg belohnen.

Weitere Hilfen sind Nikotinersatzpräparate wie Pflaster, Kaugummis, Mundspray oder Inhaler, welche die Entzugsbeschwerden mildern, aber nicht schaden oder abhängig machen. In bestimmten Fällen können auch unterstützende Medikamente wie Champix® oder Zyban® hinzugenommen werden. Von einem Gebrauch von E-Zigaretten oder erhitzten Tabakprodukten wird abgeraten, da es noch zu wenig Daten zu deren Langzeitfolgen gibt.

Wichtig ist: Lassen Sie sich helfen und freuen Sie sich auf ein gesünderes, rauchfreies Leben!

Die Autorin ist Leitende Ärztin Pneumologie am GZF.

Der «Spitalratgeber» ist ein Produkt der Zusammenarbeit mit dem Gesundheitszentrum Fricktal. Er erscheint regelmässig jeweils Mitte Monat.


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