Luis Hasler hat die Selektion geschafft

  11.08.2018 Hellikon

Der starke Helliker Jungschwinger Luis Hasler hat die Selektion an die Eidgenössischen Nachwuchsschwingertage (ENST) vom 26. August in Landquart geschafft. Einmal im Leben ist das für einen Jungschwinger möglich.

Hans Zemp

Man kennt ihn als ruhigen, hilfsbereiten Burschen, der die Kameradschaft hochhält. Ihm ist wohl, wo gutes Klima, wo Friede anzutreffen ist, wo er sich unter Kameraden aufhält. Einzig in den Zweikämpfen beim Schwingen gibt er sich kompromisslos, sucht er den Sieg. Seit er elf Jahre alt ist, also seit fünf Jahren, trifft man Luis Hasler im Schwingen, im Sägemehl. Sein Vater nahm ihn einmal ins Sommertraining, das in der Ferienzeit immer in einem Fricktaler Dorf stattfindet, mit. Dort hat ihn die Sportart gepackt, ihn, der eigentlich vorher nie etwas vom Schwingen wissen wollte. Und seither fehlt er an beinahe keinem Training mehr.

Ihm gefällt der Zweikampf. Im Kampf muss man alles geben, kompromisslos das gute Ende suchen. Wenn man aber nicht kämpft, schätzt es der junge Sportsmann, dass man sich mag, dass Kameradschaft gelebt wird, dass die Atmosphäre friedlich und schön ist. Friedlich sein ist für Luis Hasler ein hohes Gut, das er stark schätzt.

Sein erster Zweiggewinn gelang ihm 2015 am Jungschwingertag in Küssnacht am Rigi. Also als Gast in fremden Landen! Seither kamen gegen 30 Eichenzweige dazu. Allein im Jahr 2017 durfte er sich elf Zweige überreihen lassen. Vorher waren es immer weniger. Drei Jungschwingertage beendete er als Altersklassensieger. Erstmals gelang ihm das 2017 am Buebeschwinget in Liestal. Erfolg macht Freude, Erfolg macht aber auch hungrig. Man will mehr. Etliche Male versuchte er, im Schlussgang weitere Siege zu ergattern. «Der Freiämter Philipp Joho schwingt halt riskanter und ist im Zweikampf wegen seiner grösseren Erfahrung meist erfolgreicher», bilanziert Luis Hasler. Dies ist für ihn aber kein Grund, ins Grübeln zu verfallen, zumal er weiss, dass in seiner Altersklasse weitere sehr starke Leute anzutreffen sind. Sie alle zeigen nicht nur spannende Schwingerkost, sie suchen auch konsequent den Tagessieg. Der Helliker denkt da etwa an Kevin Stadler und Florian Järmann.

Wie wird man Schwinger?
Anfänglich wollte Luis Hasler vom Schwingen echt nichts wissen und damit überhaupt nichts zu tun haben. Das änderte aber schon im ersten Training und «wenn ich heute eine Woche Pause habe, fehlt mir echt etwas», fasst er den Ist-Zustand zusammen. Er habe regelrecht Freude an der Sportart gefunden. Und diese Freude überträgt sich auch auf seine Leistungen im Kurzholz.

Seit diesem Jahr schwingt Luis Hasler bei den Aktiven mit. Er macht aus, dass man gegen mehr verschiedene Gegner antreten kann und im Kurzholz sein Können ausweitet. Besonders sind für ihn auch die viel grösseren Besucherzahlen. Die Zuschauerinnen und Zuschauer lenken ihn aber bei den Zweikämpfen nicht ab. Ältere Gegner sind abgebrühter und spüren rasch, mit welchem Zug man das Resultat findet. «Mir ist aber bei den Aktiven sehr wohl», meint er, der schon zwei Jahre mit diesen trainiert. Wegen dieser Trainings weisen die Zweikämpfe von Luis Hasler immer schönere Bilder auf.

Die Selektion an die ENST in Landquart bedeutet für den jungen Schwinger eine Bestätigung für die bisher gezeigte Leistung. Im Nordwestschweizer Verband dürfen dreimal sieben Leute in den Jahrgängen 2001, 2002 und 2003 delegiert werden und an den Start gehen. «Es wird sicher ein ganz besonderes Erlebnis sein, gegen die besten Leute in der Schweiz im Einsatz zu stehen», meint Hasler. «Diese Chance erhält man in dieser Form nur einmal im Leben und die Teilnahme wird wohl auch eine gewisse Nachhaltigkeit mit sich bringen.» Haslers Ziel in Landquart ist es, die Auszeichnung zu erreichen. «Das wäre ein toller Abschluss der Jungschwingerkarriere», sinniert er. Vorbereitet haben sich die Nordwestschweizer in Trainingszusammenzügen.

Luis Hasler privat
Der ruhige, junge Mann hat in diesem Sommer die Schulzeit abgeschlossen. Er wird jetzt in Zeiningen eine Lehre als Metallbauer beginnen. Die Lehrstelle habe er als Resultat einer einwöchigen Schnupperlehre erhalten. Ziel für den strebsamen jungen Mann ist ein erfolgreicher Lehrabschluss. Darum hat er das Spiel mit der Tuba aufgehört. Er liebt zwar die Musik immer noch sehr. Er liebt aber auch die Natur, das Verweilen in der Natur zusammen mit Kollegen. Das macht dem 105 Kilo schweren und 1.80 Meter grossen Burschen Freude. Beim Essen steht das Fleisch mit Teigwaren ganz vorne in der Hitparade. Dafür kann er mit schlechten Beziehungen unter Mitmenschen gar nichts anfangen.


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