Ein Mühlestein zum Buschberg-Jubiläum

  28.08.2018 Wittnau

Gut 250 Leute nahmen am Sonntag an der Feier des Doppeljubiläums «350 Jahre Mirakel» und «150 Jahre Buschbergkapelle» auf dem Buschberg, oberhalb von Wittnau, teil. Alphornbläser und die MG Wittnau verschönerten die Feier.

Von Martin Binkert

Die Buschbergkapelle auf dem Hochplateau oberhalb von Wittnau ist für viele ein Kraftort nicht nur aufgrund der erhöhten natürlichen Energie, die den Ort bekannt machte, sondern aufgrund ihrer ganz persönlichen Erfahrung. 1668, vor 350 Jahren, so steht es im Mirakelbuch des Klosters Mariastein, wurde hier Benedict Marti aus Kienberg auf wundersame Art gerettet, nachdem ihm ein Pferdefuhrwerk mit einem über zwei Tonnen schweren Mühlestein über den Fuss gefahren war. Diese Wunder blieb vielen im Bewusstein, so dass einige um den Wittnauer Sonnenwirt Heinrich Walde beschlossen, dort eine Kapelle zu bauen, sagte Gemeindeleiter Christoph Küng. Der Regierungsrat bewilligte am 10. März 1868 diesen Bau «220 Fuss» ausserhalb des Waldes. Obwohl die Geldsammlung nach Anzeige aus Zeiningen durch den Bezirksamtmann als illegal erklärt wurde, kam diese zustande.

Johannes Siebenmann, Pfarrer der reformierten Kirchgemeinde Frick, sieht in der 70. Wunderheilung aus Lourdes eine Parallele. Eine Franziskanerin, die bisher an den Rollstuhl gebunden war, konnte wieder gehen. «Es ist möglich auch ohne Schaden davon zu kommen, obwohl man unter die Räder gekommen war», meinte er.

Mühlestein aus Kienberg
Den äusserlichen Höhepunkt der Feier bildete ein mit Sonnenblumen schön geschmückter Mühlestein aus Kienberg. Zwar ist es nicht ganz sicher, ob es sich bei diesem um den gleichen Stein handelt, der damals über den Buschberg nach Kienberg transportiert wurde. Doch aufgrund der starken Abnützung dürfte dieser Granitstein aus dieser Zeit stammen, stellten Fachleute fest. Versehen mit einer Inschrift wurde dieser bei der Kapelle im Boden fest verankert. Der Stein war bei Bauarbeiten gefunden worden. Er lag zum Abtransport als Bauschutt bereit, als diesen der Kienberger Landwirt Richard Gubler sah und den Stein zu sich auf den Hof nahm.

Die Feier wurde durch Alphornklänge von Rolf Marti aus Kienberg, einem Nachkommen von Benedict Marti, und Ruth Bärtschi verschönert. Die Musikgesellschaft Wittnau spielte während und nach dem Gottesdienst mehrere Stücke. Apéro und Imbiss wurden durch die Grottenkommission offeriert. Die Kollekte kommt einem Brunnenbau in Mali zugute.


Sammlung für Kapellenbau

Wittnau Fr. 354.50
Frick 28.30
Hellikon 70.55
Wölflinswil 41.65
Hornussen 55.00
Eiken 68.70
Rheinfelden 55.00
Schupfart 114.40
Wegenstetten 60.00
Privat, Delémont 10.00
Zeiningen 25.00
Obermumpf 17.40
Herznach 20.00
Rückvergütung Eisen 27.00
Opfergeld 1868 68.75
Einnahmen 1016.25
Ausgaben 1295.34

Joseph Fricker schoss den fehlenden Betrag von Fr. 279.09 vor.


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