Baustellenbesichtigung mal anders

  28.08.2018 Kaisten

Kirchenbaukommission lud zur Turmbesteigung ein

Die Aussensanierung an der Kaister Kirche ist weit vorangeschritten. Wie weit, konnten Interessierte an einer Turmbesteigung in luftiger Höhe erfahren.

Susanne Hörth

Seit einigen Monaten trägt die Kirche St. Michael in Kaisten ein gelbes Kleid. Unter diesem Baustellennetz sind die verschiedensten Sanierungsarbeiten im Gange. Was schon alles getan wurde, wo noch Hand angelegt werden muss und welche Materialien bei dem 300 Jahre alten, denkmalgeschützten Gebäude zum Einsatz kommen, das und vieles mehr erfuhren die Kirchenbaukommission, die Kirchenpflege, die Denkmalpflege sowie einige weitere interessierte Personen am vergangenen Donnerstag von Bauleiter Dieter Bock vom beauftragten Architekturbüro Huser. «Eine Turmbesteigung gehört einfach dazu», begrüsste Baukommissionspräsidentin Gaby Merkofer voller Vorfreude.

Vor dem Aufstieg konnte die Gruppe zuschauen, wie der Wetterhahn mit einer hauchdünnen Schicht Blattgold veredelt wurde. Anschliessend zeigte Dieter Bock kurz die bisherigen Bauschritte auf. Dabei ging er auch auf die Fassade ein. Bei dieser musste der alte Verputz in aufwändiger Kleinstarbeit fünf Millimeter tief abgefräst werden. Die so freigelegten defekten Stellen im Mauerwerk werden ausgebessert. Wenig Freude bereitete den Bauverantwortlichen die Entdeckung eines Kunststoffnetzes unter dem alten Verputz auf der Westseite der Kirche. Es liess sich nur durch Erhitzen vollständig entfernen.

Hinauf zur Turmspitze
Und dann endlich war es soweit: Über viele Baugerüststufen ging es rund 50 Meter hinauf zur Turmspitze. Der Aufstieg wurde immer wieder unterbrochen, um auf verschiedenste Details der umfassenden Sanierungsarbeiten aufmerksam zu machen. Dazu gehörte auch die noch fehlende Kirchenuhr. Sie wird sich nach Abschluss der Sanierungen wieder in ihren ursprünglichen Farben präsentieren. Das dunkelblaue Zifferblatt bekommt eine schwarze Umrandung. In dieser werden dann die vergoldeten Ziffern aufgebracht. Ein paar Stufen weiter oben, zeigte ein Steinmetz, welche Sandsteine er ganz auswechseln musste, welche nur nach einer Ausbesserung verlangen und wo gar kein Handlungsbedarf besteht.

Bei der Turmkugel angekommen, stand ein kurzer Fototermin an. Wie oft kann man sich in solch luftiger Höhe gemeinsam mit einem solchen Kirchenrelikt ablichten lassen? Dass die Kugel erst gelb grundiert und somit noch nicht mit Blattgold zum Glänzen gebracht worden ist, störte nicht.

Zu guter Letzt versammelten sich die Turmbesteiger auf der obersten Gerüstplattform und damit sogar über dem Kreuz auf der Turmspitze. Selbst für nicht ganz Schwindelfreie war der Blick über das Dorf, seine Häuser und Landschaft ein einmaliges, aussergewöhnliches Erlebnis.

Noch bis Ende Oktober werden die Arbeiten der rund 1 Million Franken teuren Sanierung dauern.


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