Sport- und Volksfest in Effingen

  17.07.2018 Effingen

Sportlich ging es beim 18. Fricktaler Abendschwinget in Effingen hoch zu und her. Schwinger und Steinstösser zeigten ihr Können. Unser Foto zeigt Urs Hasler aus Hellikon beim Wurf mit dem 70-Kilostein. Das Abendschwinget trumpfte zudem auch als Volksfest gross auf. (nfz)


Sägemehl und harte Brocken

Das war das 18. Fricktaler Abendschwinget in Effingen

Mit 85 Aktivschwingern und 122 Nachwuchsleuten war das Fricktaler Abendschwinget sehr gut besetzt. Den Schlussgang gewann der Lenzburger Nick Alpiger gegen den Fricktaler David Schmid.

Hans Zemp

Die Effinger Turner verstanden es, zusammen mit dem Schwingklub Fricktal beste Voraussetzungen für den 18. Fricktaler Abendschwinget zu schaffen. Vor 1100 Zuschauern zeigten 85 Aktivschwinger wirklich gute Schwingerkost. Die acht angetretenen Fricktaler erfreuten mit ihren Leistungen. Der Tagessieg ging allerdings auch in diesem Jahr, gleich wie 2017, an den Lenzburger Eidgenossen Nick Alpiger. Im Schlussgang, es war der erste Schlussgang, den die Beiden miteinander bestritten, bezwang er nach 6.49 Minuten mit Hochschwung und Nachdrücken am Boden den Wittnauer David Schmid. «Ich wollte gewinnen», gab ein glücklicher Nick Alpiger zu Protokoll. «Schmid ist mega stark und er stellt sich dem Kampf. Das macht ihn sehr gefährlich», beurteilt der Sieger die Situation. Ihm hat das Fest mit den drei Eidgenossen im Feld und den vielen Schwingern sehr gut gefallen.

David Schmid ebnete sich die Berechtigung für die Schlussgangteilnahme mit Siegen über die beiden Innerschweizer Reto Waser und Marcel Arnold sowie den Zofinger Aaron Rüegger und den Zurzacher Franz Kramer. Gestellt hat er mit Stephan Studinger. Die Niederlage im Schlussgang brachte ihn am Ende auf den dritten Rang, punktgleich mit dem Helliker Michael Mangold. Mangold teilte die Punkte mit Ramiswil Daniel Lisser und Stephan Studinger. Daneben zierten vier Kreuzchen sein Notenblatt. In die vorderen Ränge arbeitete sich auch Samuel Schmid vor. Drei seiner Zweikämpfe musste er stellen. Den Rest fuhr er als Sieg heim. Von den Gästen vom Rigiverband schlug sich Franz-Toni Kenel, er ranggleich wie Samuel Schmid, am erfolgreichsten. Der Unterthurgauer Eidgenosse Tobias Krähenbühl teilte den Ehrenplatz mit dem Freiämter Andreas Döbeli und dem Aarauer Tiago Vieira. Seine Kameraden blieben weiter zurück. Im Mittelfeld finden sich Luis Hasler, Florian Bieri und Daniel Jakober wieder. Die beiden ersten reihten zu drei Siegen drei Niederlagen. Jakober liess sich zu den zwei Siegen einen Gestellten notieren. Jan Müller und Yannik Körkel hätten ganz gern noch ein oder zwei Siege mehr auf ihrem Notenblatt gesehen.

Auch der Schwingernachwuchs war am Start
Neben den Aktivschwingern bestritten auch 122 Nachwuchsschwinger in vier Altersklassen ihren Wettkampf. Alphornklänge und Fahnenschwingen von Emil Hasler, André Abt mit ihren Kollegen vermittelten wohltuend Folklore. Bei den Jüngsten zeigte der Suhrer Giulio Russo dem Nordostschweizer Lorin Rhyner nach 18 Sekunden mit Kopfgriff den Meister. Bei den Jahrgängen 2007/2008 holte sich der Mümliswiler Joel Nussbaum das längste Ende. Und Florian Eisenring aus Hirschthal war auch in Effingen nicht besiegbar. Bei den Ältesten ging der Sieg in den Thurgau. Thomas Burkhalter erwischte seinen Verbandskollegen This Kolb mit Kurz und Nachdrücken. Von den zwölf im Einsatz gestandenen Fricktalern durften Aron Peter, Tim Schreiber, Aaron Jehle und Tobias Dünner Eichenlaub empfangen.

Das Fricktal bleibt Hochburg im Steinstossen
Die Damen suchten mit dem 12,5 Kilo schweren Stein die Tagesbeste. Nicht unerwartet bestätigte die Zuzger Schweizermeisterin Corina Obrist mit 6,57 Metern und dem Tagessieg ihre Erwartungen. Sandra Hunziker aus Herznach blieb Bronze. Der 20-Kilostein blieb eine Angelegenheit der Fricktaler. Roger Leimgruber, Herznach, holte sich mit 8,54 Metern den Sieg vor Urs Hasler, Hellikon, und Gian Wälchli aus Herznach. Den zweiten Sieg holte sich Roger Leimgruber, diesmal mit dem 70 Kilostein. 3,68 Meter genügten, um Martin Laimbacher aus Galgenen auf den Ehrenplatz zu verweisen. Dieses Unterfangen verbunden mit der Überraschung gelang ihm in seiner Karriere zum zweiten Mal. Urs Hasler blieb mit der gleichen Finalweite wie Laimbacher der dritte Platz. Die Qualifikationsweite entschied.

Unterhaltung am Abend
Nach den Wettkämpfen frönten die anwesenden Festbesucher der Unterhaltung, dem Volksfest. JukeSox, DJ und gemütliches Zusammensein beendeten wohltuend den Abend bei bester Stimmung.


Jonas Treier mit erstem Kranz

Vier Zweige für den Nachwuchs im Ringen

Nach 21 Jahren konnte der Aargauer Nationalturnerverband wieder einmal einen kantonalen Ringertag durchführen. In Effingen nahmen 170 Ringer in verschiedenen Gewichts- und Altersklassen vor 350 Zuschauern ihre Wettkämpfe auf.

Hans Zemp

Die Effinger Turner unter Ivo Schwarz übernahmen nicht nur den diesjährigen Abendschwinget, sie hängten diesem auch gleich noch den Aargauer Ringertag an. 57 Aktivschwinger, 29 Kadetten, 53 Jugendschwinger und 31 Piccolo suchten bei teils wirklich spannenden Zweikämpfen in der brütenden Hitze ihre Besten. In fünf Gewichtsklassen standen die Aktiven aus dem Aargau, der Innerund Ostschweiz sowie dem Bernbiet im Wettkampf. In der Gewichtsklasse über 86 Kilo siegte nicht ganz unerwartet der starke Weinfelder Jeremy Vollenweider vor seinem Klubkameraden Rico Bündler. Aus Fricktaler Sicht entwickelte sich die Gewichtsklasse 64 bis 69 Kilo sehr spannend. Jonas Treier aus Gipf-Oberfrick erreichte mit vier Siegen, einem Gestellten und einer Niederlage die Schlussgangqualifikation gegen den Freiämter Michi Bucher. Kurz vor Schluss erwischte Bucher den Fricktaler mit einem prächtigen Hüfter. Damit blieb Treier der zweite Schlussrang. Dieser zweite Platz in der Kategorie erfreute den im 2000 Geborenen aber doch ganz gehörig. Er durfte sich mit diesem Resultat seinen ersten Ringerkranz auflegen lassen. Und dies in einem doch recht jungen Alter.

Tolle Leistungen auch bei der Jugend
In der Gewichtsklasse von 40 bis 83 Kilo erwischte der Sulzer Tobias Dünner bei seinem ersten Ringerwettkampf einen guten Tag. Im ersten Gang liess er sich noch erwischen und im fünften Gang teilte er die Punkte mit Martin Wirz aus Grosswangen. Die restlichen vier Ausmarchungen entschied der Ringerneuling aber für sich und holte sich damit seinen ersten Ringerzweig. Als zweiter Fricktaler setzte sich Nico Müller so in Szene, dass auch er sein erstes Eichenlaub überreicht bekam. Dem starken Schwinger Aron Peter lag das zwilchhosenfreie Kämpfen etwas weniger. In der Gewichtsklasse 32 bis 39 Kilo erwischte Eric Schmid seinen guten Tag. Dieser war so gut, dass er seinen ersten Eichenzweig in seiner Sportlerlaufbahn überreicht bekam. Er, der in letzter Zeit im Schwingen laufend Fortschritte macht, konnte sein Können aus dieser Sportart erfolgreich auf das Ringen übertragen.

Dem Wegenstetter Andri Schreiber fehlte dazu lediglich ein halber Punkt. Als bereits bewährter Zweikämpfer in den Sparten Schwingen, Nationalturnen und Ringen erfüllte Tim Schreiber die Erwartungen einmal mehr. Vier Siege, ein gestellter und eine Niederlage brachten ihm die Schlussgangqualifikation und den Ehrenplatz. Höchst spannend und voller Risiko gestalteten der Zürcher Stone Perlungher und der Wegenstetter den Schlussgang und teilten am Schluss die Punkte.

Die Effinger Turner mit Ivo Schwarz haben zusammen mit dem Schwingklub Fricktal unter David Schreiber mit der Organisation des Ringertages den Nagel auf den Kopf getroffen. Dieser Anlass entspricht einem Bedürfnis und die Nachfrage ist da. Man darf sich heute schon freuen, wenn im nächsten Jahr in Wittnau junge Ringer am Vortag des nordwestschweizerischen Schwingfestes vom 4. August wieder Sägemehlplätze für ihre Wettkämpfe bereit haben.


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