Gemeinderat und Schulpflege von Eiken halten am Oberstufenstandort Frick fest

  17.05.2018 Eiken

Simone Rufli

An der Gemeindeversammlung vom 30. Juni 2017 hatte der Souverän den Eiker Gemeinderat beauftragt, die beiden Oberstufenstandorte Frick und Gipf-Oberfrick bezüglich Pädagogik, Verkehr und finanzieller Aspekte miteinander zu vergleichen und die aus dem Vergleich gewonnenen Erkenntnisse im Vorfeld der Sommer-Gemeindeversammlung vom Juni 2018 der Bevölkerung zu präsentieren. Am Dienstagabend nun lud der Gemeinderat zu einer Informationsveranstaltung in den Kulturellen Saal. Rund 50 Interessierte folgten der Einladung und liessen sich von Schulgemeinderat Markus Zwahlen über die Vor- und Nachteile der beiden Oberstufenstandorte informieren.

Obwohl gegenwärtig ein bisschen teurer – die finanzielle Seite hängt laut Zwahlen von Investitionen und Schülerzahlen ab – sprach sich der Gemeinderat, unterstützt von der Schulpflege, erneut für Frick aus. Die gute Anbindung an den öffentlichen Verkehr, garantierte fünf Tage Mittagstisch, das grosse Angebot an Freifächern und Projekten, die bislang guten Erfahrungen mit Frick – «all das führte dazu, dass wir keinen Grund sehen, weshalb unsere Schüler an einer gut funktionierenden Schule vorbeifahren sollen», so Zwahlen.

Nicht alle im Saal waren mit dieser Einschätzung einverstanden. In der anschliessenden Diskussion wurden zahlreiche Argumente gegen Frick ins Feld geführt. Unter anderem, dass den an die Oberstufe Frick angeschlossenen Gemeinden eine Mitsprache verwehrt bleibt, wohingegen die Regos-Vertragspartner in Gipf-Oberfrick mitreden können. Gegen Frick wurden auch gesellschaftliche Bedenken zur Sprache gebracht. Es war die Rede vom bereits recht städtischen Frick mit zunehmenden Problemen im Bereich Kriminalität, von Jugendlichen ohne Bezug zu den von Fach zu Fach wechselnden Lehrpersonen, von Jugendlichen, die in der Anonymität der Masse verloren gehen.

Frick als städtisch zu bezeichnen sei recht gewagt, befanden andere und dass man von Jugendlichen spreche und nicht von Primarschulkindern. Von Jugendlichen, denen man etwas zutrauen dürfe und ja zutrauen müsse, «weil sie drei Jahre nach Eintritt in die Oberstufe soweit sein müssen, dass sie ins Berufsleben einsteigen können und dann wirklich in einer Stadt eine Berufsschule besuchen werden», wie eine Befürworterin des Standortes Frick bemerkte. Auffallend war, dass sich Besucher mit noch ganz kleinen Kindern lieber für Frick entscheiden, weil sie befürchten, der Oberstufenstandort Gipf-Oberfrick könnte mittelfristig doch weichen müssen.

Tag der offenen Türe in Gipf-Oberfrick
Ignaz Heim von der IG «Pro Oberstufe Gipf-Oberfrick» war als Gast an der Informationsveranstaltung mit dabei und verfolgte die Diskussionen mit grossem Interesse. «Damit die Eiker an der Gemeindeversammlung genau wissen, worüber sie abstimmen, laden wir sie am 21. Juni zu einem Tag der offenen Türen an unserer Schule in Gipf-Oberfrick ein», gab Heim am Rande der Veranstaltung im Gespräch mit der NFZ bekannt. Eine Entscheidungshilfe für die letzten Unentschlossenen? Die Meinungen scheinen weitgehend gemacht, die Positionen bezogen. Entscheidend wird sein, wer am 29. Juni, am Tag der Gemeindeversammlung, mehr Gleichgesinnte für seine Wahl des Oberstufenstandortes wird mobilisieren können.


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