«Und wie soll er heissen, der neue Platz?»

  22.01.2018 Wittnau

Pilotprojekt für die Aufwertung des öffentlichen Raums in Wittnau

In Wittnau setzt sich seit zirka fünf Jahren die IG Dorfzentrum für eine attraktive Dorfmitte ein. An einem Infoabend wurde über den Stand des Projektes orientiert.

Vreni Weber

«Wenn der Kindergarten ringsum eine Neugestaltung erhält, entspricht dann das neue Platzangebot dem alten?» «Werden bei der Gestaltung an Strom- und Wasseranschlüsse gedacht, damit die Infrastruktur für künftige Anlässe vorhanden ist?» «Wie sieht das Parkierungskonzept aus?» «Wie gross ist der Perimeter und wie hoch sind die Kosten der Umgestaltung?» «Wir haben doch schon einen Dorfplatz bei der Kirche, wie soll er denn heissen, der neue Platz?» Frage reihte sich an Frage. Obwohl das Projekt noch ganz am Anfang steht, ist das Interesse, wie die Fragen und der Aufmarsch zeigten, an der neuen «Allmend» recht gross.

Doch der Reihe nach: Im Auftrag des Regierungsrates lancierte die Abteilung Raumentwicklung des Kantons Aargau das Projekt «Fokus öffentlicher Raum», womit die Gemeinden für die Pflege und Entwicklung ihrer öffentlichen Räume sensibilisiert werden sollten. Da in Wittnau die Aufwertung des Dorfzentrums seit längerem ein Thema ist, setzt sich doch seit zirka fünf Jahren die IG Dorfzentrum für eine attraktive Dorfmitte ein, entschied sich die Gemeinde am Projekt teilzunehmen und sprach für die Umsetzung ein Budget von 200 000 Franken.

In einer ersten Phase führte die Gemeinde Wittnau und der Kanton Aargau, Abteilung Raumentwicklung, im Einladungsverfahren eine Ideenstudie mit drei Planungsbüros durch. Ein Begleitgremium, aufgeteilt in Sach- und Fachpreisrichtende und Experten mit beratender Stimme beurteilte die Ideenstudien und wählte als Gewinner einstimmig das Büro Müller LandschaftsArchitektur aus Küttigen aus.

Umgestaltung nach dem Schwingfest 2019
Müllers Gestaltungsansatz basiert auf einer vertieften Auseinandersetzung mit der örtlichen Situation. Mit Fotos zeigte er die Veränderungen des Ortsbildes, wie das Verschwinden der Obstgärten im hinteren Strassenzug bis hin zum aktuellen Stand, mit schön eingefassten Vorgärten, markanten Einzelbäumen und den dorftypischen Brunnen als markante Punkte auf. Der künftige Dorfplatz soll vom Gemeindehaus, Kindergarten und einem Gehölzkörper im Bereich des heutigen Kinderspielplatzes gefasst werden. Der Obere Kirchweg bleibt zwischen Kirche und Platz erhalten, wird aber vom motorisierten Verkehr befreit. Weiter wird das ehemalige Pumpwasserbecken der Feuerwehr zu einem Brunnen umgestaltet und bildet den Ankerpunkt des neuen Platzes. Mit dieser Umgestaltung werden gleichzeitig die Höhenunterschiede der Vorplätze ausnivelliert und der Platz kann als offener multifunktionaler Platz gestaltet werden. Durch ein Freistellen der Sichtachse von der Schulstrasse her, erfährt das Gemeindehaus eine angemessene Bedeutung.

Für das Begleitgremium war schnell klar, dass das Gewinner-Projekt die ortsspezifische, kostenbewusste und wirkungsvolle Aufwertungsmassnahme am besten umsetzt. Die vorgeschlagene Etappierung ist durchdacht und lässt Spielraum offen. Gleich vor Ort konnten Interessierte ihre Ideen und Fragen schriftlich eingeben, damit die Umgestaltung, nach dem Schwingfest 2019, möglichst vollständig und durchdacht umgesetzt werden kann.


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