Vier Neu-Beizer ziehen ein positives Fazit über ihren Restaurantstart

Viel hört und liest man vom Beizensterben. Davon haben sich im oberen Fricktal aber gleich vier Personen nicht abschrecken lassen und ein Restaurant eröffnet. Jaqueline Thommen, Samet Rustemi, Manuela Hofmann und Irène Hofmann-Weber bedauern diesen Schritt in keiner Weise.

Susanne Hörth

«Sehr gut. Ich bin positiv überrascht. Wenn ich ehrlich bin, hätte ich das so nicht erwartet.» Samet Rustemi lacht. Seit Anfang Oktober wirtet er auf dem «Rebstock» in Frick. Zuvor war er fast 18 Jahre lang auf dem «Hirschen» in Gipf-Oberfrick. Durfte dort auf viele treue Gäste zählen. Zahlreiche dieser und auch viele neue Gäste finden sich nun regelmässig im «Rebstock» ein. Darauf bezieht sich auch die eingangs von Rustemi gemachte Bemerkung. Ein wenig unsicher war er schon, als er das Gasthaus übernommen hatte. Umso grösser ist nun die Freude. «Auch viele ältere Leute kommen regelmässig zu uns», macht er deutlich, dass der «Rebstock» als Dorf-Treffpunkt gefehlt hatte. Neben seiner gut bürgerlichen Küche bietet der «Rebstock» zudem Pizzen, inklusive eines Pizza-Lieferservices an. «Manchmal ist das Rustemi. Er lacht, freut sich, dass es viel zu tun gibt.

Ein «Piazza» an der Sonne
Ähnlich tönt es bei Jaqueline Thommen. Im Dezember 2016 hat sie das neue Café/Bistro Piazza in Frick übernommen und zieht nun ein durchwegs positives Fazit. «Das wunderschöne Wetter im Sommer hat uns dabei sehr unterstützt. Unser grosser Platz vor dem Restaurant wurde bei den Gästen geschätzt.» Die Gäste, und das macht Jaqueline Thommen besonders stolz, würden ihrer Zufriedenheit über das kulinarische Angebot wie auch über das Piazza-Team immer wieder in Worten und natürlich mit ihrem Wiederkommen zum Ausdruck bringen. Auf dem bisher Erreichten ausruhen geht nicht, dass weiss die Gastrofachfrau. Um noch bekann ter zu werden, nehmen sie und ihr Team auch schon mal Tisch und Stühle unter die Arme und eine provisorische Küche wird ausserhalb des Restaurants aufgebaut. So kürzlich geschehen an der Gewerbeschau Expo in Frick oder vor einer Woche mit einem Stand am Fricker Weihnachtsmarkt.

Erst im November ist Irène Hofmann-Weber mit dem Restaurant Steinbock in Stein gestartet. Der «Steinbock» mit seinem heimeligen, rustikalen Interieur und insbesondere dem kulinarischen Angebot trifft den Geschmack der Gäste. «Natürlich hat man Erwartungen, wenn man sich für die Eröffnung eines Restaurants entscheidet. Und es war die richtige Entscheidung. Wir sind sehr gut gestartet», so Irène Hoffmann. Der «Steinbock» hat bereits eine treue Gästeschar, die Mittagmenüs laufen gut und auch der Stammtisch sei stets gut besetzt. «Mir ist sicher entgegen gekommen, dass mich die Leute kennen, ich hier zuhause bin.» Sie weiss aber, dass das alleine nicht genügt. «Wir geben jeden Tag unser Bestes.» Denn nur zufriedene, sich wohlfühlende Gäste würden wiederkommen.

Wie wichtig dieses Wohlfühlen ist, spricht auch Manuela Hofmann an. Sie hat im April dieses Jahres das Restaurant Warteck in Kaisten übernommen. Sie kann ebenfalls über viel positives Feedback ihrer Gäste berichten. Dazu gehört auch die heimelige Atmosphäre des Gasthauses. «Es muss nicht immer alles nur hochmodern und durchgestylt sein.» Seit 30 Jahren ist Manuela Hofmann im Service tätig. Den Schritt, selbst zu wirten, hat sie in dem halben Jahr seit ihrer Selbstständigkeit keinen Moment bereut. Natürlich gebe es Tage, die weniger gut liefen. Insgesamt ist sie aber sehr zufrieden. «Ich finde es ganz toll, dass ich von den Dorfvereinen so gut unterstützt werde.» Praktisch jeden Abend sei mindestens ein Verein im «Warteck» anzutreffen. Eine wichtige Einnahmequelle für das Restaurant sind aber auch die Mittagessen. Auf den Umsatz bezogen, meint sie: «Natürlich ist immer Potenzial nach oben offen.» Wie Irene Hofmann ist sie überzeugt, dass es zum Erfolg beitrage, wenn die Leute die Wirtin kennen, diese hier zuhause ist und auch übers Dorfgeschehen Bescheid weiss.