Von der Frömmigkeit der Engel

  15.01.2016 Kommende Events, Zeihen, Kultur, Oberes Fricktal

Von Karin Pfister

Im Dachgeschoss eines Mietshauses wohnen die beiden Schwestern Helene und Elvira Engel. Gegen aussen sind sie «wahre» Engel. Allerdings ist es mit der Frömmigkeit vorbei, wenn es darum geht, ihre Ziele zu erreichen. Schon länger haben sie ein Auge auf die Wohnung im Untergeschoss geworfen. Diese wird aber nur an mehr als zwei Bewohner vermietet. Die Schwestern Engel bitten darum ihren bisher ungeliebten Neffen Hugo, bei ihnen einzuziehen. Hugo geht auf das Angebot ein, allerdings lässt er sich nicht so leicht manipulieren, wie die Schwestern gedacht haben. Dies ist die Ausgangslage des Theaterstückes «Und zoberscht wohne sÄngels», das der Samariterverein Zeihen Ende Januar aufführt.

Es sei ein amüsantes Stück, aber keines bei dem von Anfang bis Schluss nur gelacht werden kann. Der Hintergrund sei doch eher ernst, meint Daniel Schmid, der zusammen mit Roland Schmid Regie führt. Momentan befinden sich die Theaterspielerinnen und Theaterspieler mitten in einer intensiven Probephase. Neben den abendlichen Proben, die zwei Mal in der Woche stattfinden, sind zwei Probewochenenden geplant. «Wir konnten erst Anfang November anfangen, da wir zuerst zu wenig Spieler hatten.» Es sei allgemein ein Problem, so Daniel Schmid, für ein Dorftheater Spielerinnen und Spieler zu finden, da der Zeitaufwand gross sei. Umso glücklicher sind die Zeiher Samariter, dass es doch noch geklappt hat.
Auf der Bühne steht ein bunt zusammengewürfeltes, junges Team, bestehend aus Theaterroutiniers und Neulingen. Iris Keller spielt Helene Engel, Stephanie Ackle Elvira Engel. Ihr Neffe Hugo wird von Marek Siegrist dargestellt. In weiteren Rollen zu sehen sind Werner Gasser als Herr Schneider, Kim Bauknecht als Karin Schneider, Alexandra Birri als Hauswartin Dobler und Raphaela Ackle als Alma Fritschti. Als Souffleusen im Einsatz sind Silvia Schmid und Katharina Ackle.

Nahe bei der Originalfassung

Die Zeiher Samariter halten sich eng an die Originalfassung des Dreiakters. Einige wenige Szenen mussten umgeschrieben werden, da die Hauswartin im Original ein Hauswart ist. «Das Stück wurde aufgrund der verfügbaren Spieler ausgesucht», erklärt Daniel Schmid. Man habe eine Frau zu viel und einen Mann zu wenig gehabt, deshalb die Umschreibung.
Daniel Schmid führt in Zeihen zum ersten Mal Hauptregie, stand aber mehrere Male selber als Spieler auf der Bühne und war auch für andere Theatervereine im Fricktal als Regisseur tätig. «Ich finde beide Rollen interessant. Als Schauspieler kann man einen Charakter verkörpern, das ist sehr spannend. Als Regisseur darf man kreativ sein und mitgestalten.» Allzu nervös werde er an der Premiere nicht sein: «Meine Arbeit ist dann getan. Im Prinzip kann ich an der Aufführung einfach nur noch zuschauen.» Bereits zum sechsten Mal für den Samariterverein auf der Bühne steht Alexandra Birri: «Die Proben sind immer anstrengend, aber sie machen auch Spass.» Es sei manchmal schwierig, sich nach einem langen Tag abends noch für die Theaterprobe zu motivieren, aber: «Wenn die Aufführungen stattfinden, dann ist gut und ich bin froh, dass ich den Aufwand auf mich genommen habe.»


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