«Wir sind klar auf Wachstumskurs»

  06.05.2023 Wirtschaft

570 Millionen Franken investiert die Bachem AG in einem ersten Schritt am neuen Standort Eiken im Sisslerfeld. Bis Ende Jahrzehnt entstehen hier 500 neue Arbeitsplätze. Später sollen es bis zu 3000 werden.

Susanne Hörth

«Nein, es ist nicht das Gebiet, welches der Kanton Aargau gekauft hat. Für die Bachem wäre es zu klein gewesen», sagte Daniel Kolb, kantonaler Projektleiter bei der Gebietsentwicklung Sisslerfeld, auf entsprechende Frage der NFZ. Der Kanton hatte, um der Gebietsentwicklung Sisslerfeld zusätzlichen Anschub zu geben, vor einem Jahr für 21,5 Millionen Franken rund 7 Hektaren Land auf dem Areal erworben. Dass sich das Bubendorfer Unternehmen Bachem AG letztes Jahr dazu entschlossen hat, ins Sisslerfeld zu expandieren, sei ein richtiger Glücksfall, so Kolb. Bachem hatte das Land von der DSM erworben.

«Wir sind ein typisches Schweizer Vorzeigeunternehmen, vergleichbar mit der Schweizer Uhrenindustrie», leitete Günther Loidl von der Geschäftsleitung zur Vorstellung der Bachem AG über. Gelegenheit für diese Vorstellung hatte er im Rahmen des kantonalen Unternehmens-Apéro am Mittwochabend bei der Syngenta in Stein erhalten.

Marktführer
Loidl beschrieb ein Unternehmen, das sich zu einem international führenden Spezialisten für medizinische Wirkstoffe entwickelt hat. Insbesondere im Bereich Peptide und Oligonukleotide steht Bachem als Zulieferer für die Pharma- und Biotechnologieindustrie weltweit an erster Stelle. Rund 1800 Mitarbeitende beschäftigt das Unternehmen mit einem Umsatz von rund 540 Millionen Franken. «Wir sind auf Wachstumskurs», betonte Günther Loidl. Das zeigt sich auch daran, dass Bachem an ihrem Hauptsitz in Bubendorf für 570 Millionen Franken aktuell ausbaut. Damit sei das räumliche Expansionspotenzial an diesem Standort ab 2026 ausgeschöpft. Auf der Suche nach einem weiteren Niederlassungsort überzeugte das Sisslerfeld. Die Nähe zum Life Science-Cluster und dem Dreiländereck wie auch die guten Rahmenbedingungen in der Schweiz nannte Günther Loidl neben weiteren Vorzügen als Gründe für den Entscheid zugunsten des Sisslerfeldes (Standortgemeinde Eiken). «Die vorhandene Arealgrösse erlaubt zudem, einen Ausbau nach Bedarf und damit eine Vermehrfachung der Produktionskapazität.» Damit machte er auch deutlich, dass mittelfristig bereits ein Ausbau am neuen Standort geplant ist. Bis zu 3000 Arbeitsplätzen könnten es dereinst werden. In einem ersten Schritt will man am neuen Produktionsstandort bis Ende dieses Jahrzehntes zirka 500 neue Arbeitsplätze schaffen. Mit einem in etwa gleichen Investitionsvolumen wie in Bubendorf ist in Eiken eine Produktionshalle, Qualitätskontrolle sowie Logistik geplant. Forschung und Entwicklung sind vorerst keine im Sisslerfeld vorgesehen. Sie verbleiben wie bisher in Bubendorf. Aktuell befinde man sich in der Planungsphase, den Vorabklärungen sowie der Festlegung des konkreten Zeitplanes und des Projektrahmens, so Loidl.


Image Title

1/10

Möchten Sie weiterlesen?

Ja. Ich bin Abonnent.

Haben Sie noch kein Konto? Registrieren Sie sich hier

Ja. Ich benötige ein Abo.

Abo Angebote