Toilettenhäuschen mit Alphüttenchic

  03.04.2024 Stein

Das Kompotoi beim Steiner Brückenkopf

Ein halbes Jahr lang wird eine mobile WC-Anlage nahe der alten Holzbrücke in Stein getestet. Die Gemeinde Stein erhofft sich viele Rückmeldungen und hat die Diskussion dazu bereits in den sozialen Medien eröffnet.

Susanne Hörth

Eine behindertengerechte Rampe führt zu der mit einem schwarzen Herzchen versehenen Türe. Sie gehört zu dem kleinen Holzhäuschen, welches sich seit einigen Tagen auf dem Platz vor der historischen Holzbrücke in Stein befindet. Angeschrieben ist es mit «Kompotoi», ein laut Hersteller umweltfreundliches Toilettenhäuschen. Es steht in unmittelbarer Nähe zu zwei Restaurants. Die Reaktionen in den sozialen Medien liessen nicht lange auf sich warten.

Diskussion angestossen
Die Gemeinde Stein selbst hat ein Bild mit erklärendem Text und dem Aufruf zu Feedbacks auf Facebook gestellt. Das Erstellen einer öffentlichen WC-Anlage im Umfeld der historischen Holzbrücke und dem beliebten Rheinuferwanderweg stand schon länger im Fokus der Gemeindebehörden. An der Sommergemeindeversammlung 2023 lehnte der Souverän den Umbau des ehemaligen Munitionsbunker beim «Zollhüsli« in eine öffentliche WC-Anlage ab. «Der Gemeinderat wurde beauftragt, eine kostengünstigere Lösung an einem anderen Standort zu evaluieren», erklärt Gemeindeschreiber Sascha Roth. «Wie bereits an der Wintergemeindeversammlung angekündigt, ist jetzt ein halbjähriger Versuch mit einer autarken WC-Anlage gestartet worden.» In der Testphase erhoffe sich die Gemeinde Rückmeldungen zu den Fragen «Ist diese Art von öffentlichen Toiletten zweckmässig und akzeptiert?», «Gibt es bessere Standorte?» und «Wo befinden sich diese?». Wenn auch die Idee der umweltfreundlichen WC-Anlage als nicht schlecht empfunden wird, so sind sich auf Facebook viele einig, dass der Standort falsch gewählt ist. Es stelle eine Verschandelung des Brückenkopfs dar. Von Schildbürgerstreich ist gar die Rede. Auch die Frage nach möglichen Geruchsbelästigungen wird aufgeworfen.

Sascha Roth sagt, dass sich seit längerem bei der Nische am Rheinuferweg, unterhalb der Holzbrücke, eine mobile WC-Kabine befindet. «Dies führte wiederholt zu negativen Rückmeldungen. Diese Toilette wird jetzt aufgrund des Angebots beim Brückenkopf entfernt.» Die zukünftige Lösung muss behindertengerecht sein und sich sinnvollerweise dort befinden, wo die Passantenfrequenz am höchsten ist, hält er in seinen weiteren Erklärungen fest. Die Reaktionen in den sozialen Medien machen deutlich, dass das WC-Häuschen Diskussionsstoff bietet. Für den Gemeinderat gehört sicherlich zu den Herausforderungen, einerseits die Zweckmässigkeit des sich in der Testphase befindlichen WC-Systems zu beurteilen und gleichzeitig auch einen definitiven Standort zu finden. Ein emotionales Thema, weiss Sascha Roth und verweist auf die Wintergemeindeversammlung in diesem Jahr. Auf die Diskussionen um das WC-Häuschen darf man schon heute gespannt sein.


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