Glasfaser-Sabotage: Anklage-Erhebung ist abgeschlossen
Im Zusammenhang mit der Glasfaser-Sabotage in Rheinfelden und vielen weiteren Delikten fordert die Staatsanwaltschaft für den 19-jährigen Hauptangeklagten eine Freiheitsstrafe von zehn Jahren. Für einen weiteren ...
Glasfaser-Sabotage: Anklage-Erhebung ist abgeschlossen
Im Zusammenhang mit der Glasfaser-Sabotage in Rheinfelden und vielen weiteren Delikten fordert die Staatsanwaltschaft für den 19-jährigen Hauptangeklagten eine Freiheitsstrafe von zehn Jahren. Für einen weiteren Beschuldigten beantragt sie eine Freiheitsstrafe von acht Jahren.
Valentin Zumsteg
Die Anklageschrift, welche der NFZ vorliegt, ist umfangreich, sie umfasst 50 Seiten. Dem 19-jährigen Fricktaler und weiteren Mitangeklagten wird eine Vielzahl von strafbaren Handlungen vorgeworfen, unter anderem gewerbs- und bandenmässiger Diebstahl, qualifizierte Sachbeschädigung, mehrfache Nötigung, versuchte Erpressung, Brandstiftung, Besitz von Falschgeld, mehrfache Pornografie und vieles mehr.
Die Gruppe soll verantwortlich sein für zahlreiche Sabotageakte auf Glasfaserkabel und 5G-Anlagen im Raum Rheinfelden. So soll der Hauptangeklagte beispielsweise am 1. Oktober 2023 beim Bahnweg-Oberrüchi in Rheinfelden an zwei Stellen mehrere Glasfaser- und Kupferkabel mit einem Seitenschneider durchgeschnitten haben. Aufgrund dessen entstand ein Schaden von über 110 000 Franken. Die Sabotageakte auf das Glasfasernetz in Rheinfelden, die Ende 2023 schweizweit für Schlagzeilen gesorgt hatten, sollen ebenfalls auf sein Konto gehen.
Es gab aber auch einen Anschlag auf den Bahnverkehr: So soll die Gruppe am 29. September 2023 beim Bahnhof Rheinfelden zwei so genannte Hemmschuhe entwendet haben und diese später auf der Bahnstrecke zwischen Rheinfelden und Möhlin auf das Geleise gelegt haben. Das hätte zu einer Entgleisung führen können. Der Hauptangeklagte soll zusammen mit zwei Mitbeschuldigten ebenso verantwortlich sein für einen Computerangriff (sogenannte DDoS-Attacke) auf das Netz eines Internet-Providers, wodurch die Telefonleitungen und Internetverbindungen im Einzugsgebiet der Firma nicht mehr verfügbar waren. Ziel war es, von der Firma Geld zu erpressen. Weiter wirft die Staatsanwaltschaft dem 19-Jährigen vor, Bild- und Videodateien mit kinderpornografischem Inhalt zwecks Erstellung einer Webplattform besessen zu haben.
Zusammen mit weiteren Angeklagten soll der 19-Jährige laut der Anklageschrift eine Bande gebildet haben und für zahlreiche Diebstähle und Einbrüche verantwortlich sein. Dem Hauptangeklagten wirft die Staatsanwaltschaft 15 Diebstähle respektive Diebstahlversuche vor. Bei einem Mitangeklagten sind es zwölf.
Insgesamt muss sich der Hauptangeklagte wegen 41 Delikten verantworten. Die Staatsanwaltschaft fordert für ihn eine unbedingte Freiheitsstrafe von zehn Jahren. Für einen weiteren 19-jährigen Beschuldigten, dem 34 Delikte zur Last gelegt werden, beantragt sie acht Jahre unbedingt. Die Akten liegen jetzt beim Bezirksgericht Rheinfelden. Wann es zur Gerichtsverhandlung kommt, ist noch offen.