Kraft, Köpfchen und Timing

  26.10.2023 Möhlin, Volleyball

Wertvolle Alleskönnerinnen bei Volley Möhlin

Das Topteam von Volley Möhlin hat alle fünf bisherigen Spiele gewonnen und nun die Tabellenspitze in der 1. Liga übernommen. Dies ist unter anderem auch der Verdienst der vier Volleyballerinnen, die auf der Position «Annahme-Aussen» spielen und als «Aussenangreiferinnen» bezeichnet werden.

Am 14. Oktober empfing das Team von Trainerin Monique Lindemann in der Steinlihalle das Team von SAG Gordola. Die Möhlinerinnen machten von Anfang an klar, dass sie die Chefinnen auf dem Platz sind und konnten ihre Überlegenheit gekonnt ausspielen. Mit einer klaren 0:3-Niederlage mussten die Tessinerinnen nach knapp zwei Stunden Spiel wieder ihren langen Heimweg antreten.

Das nächste Spiel fand auswärts gegen VB Therwil am Freitag, 20. Oktober statt. Gegen den Tabellenfünften entwickelte sich ein hart umkämpfter Match, an dessen Ende die Fricktalerinnen einen 3:0-Sieg feiern durften.

Sarah Müller, Deborah Bertoli, Fiona Bopst und Yvonne Beck spielen auf der Position Annahme-Aussen und sind wichtige Teamstützen. Mit ihren starken Services setzen sie die Gegnerinnen unter Druck und verhindern so einen starken Angriff von der gegenüberliegenden Feldseite. Sie sind die Grundpfeiler der Serviceannahme wie auch der Verteidigung und müssen die Bälle möglichst genau zur Zuspielerin ans Netz bringen, damit diese alle Angriffsvariationen nutzen kann. Ihre Hauptangriffsposition ist am Netz Nahe der linken Seitenlinie, aber sie müssen auch von der rechten Seite oder vom Hinterfeld angreifen können. Dies erfordert viele verschiedene technische Fähigkeiten und eine grosse Vielfalt bei den Angriffsvarianten.

Wichtige Punktelieferantinnen
«Als Aussenangreiferin bekomme ich im Spiel sehr viele Pässe, die ich in einen Punkt verwerten muss», stellt Yvonne Beck fest. «Eine grosse Herausforderung sind für mich die Angriffe, deren Zuspiele etwas weiter weg vom Netz kommen oder sehr hoch gespielt sind. Es ist schwierig, das richtige Timing im Anlauf zu finden, um einen druckvollen Angriff zu erzielen. Innert Sekundenbruchteilen muss ich mich oft für eine Alternativlösung entscheiden und den Punkt nicht nur mit Kraft, sondern auch mit ‹Köpfchen› erzielen.» Die 26-Jährige hat ihre Grundausbildung bei Volley Smash Laufenburg-Kaisten und Volley Fricktal erhalten.

Deborah Bertoli hat als Juniorin ihre ersten Bälle beim VBC Rheinfelden gespielt und wechselte dann zu Volley Fricktal. Die 21 Jahre alte Allrounderin erklärt: «Mir macht es Spass, aus dem Rückraum anzugreifen, weil ich da auch aus der Verteidigungsposition Punkte verbuchen kann! Diese Angriffsvariante ist ein wichtiger – aber nicht ganz einfacher – Bestandteil unseres Spiels. Die Ausführung ist technisch anspruchsvoll, da der Pass ins Feld hinter die Dreimeterlinie gespielt wird und das Netz als räumliche Orientierung fehlt. Es braucht viel Routine, Training und gute Körperspannung, damit das Timing stimmt und der Ball hart geschlagen werden kann.»

Vom VBC Gelterkinden kommt die erst 18-jährige Fiona Bopst. Sie erläutert: «In der Serviceannahme versuche ich mich zu konzentrieren, indem ich mir genau vorstelle, wie die ideale Bewegung aussieht und wie ich die Technik ausführen muss. Mein Ziel ist es, den Serviceball der Gegnerinnen möglichst genau zur Zuspielerin weiterzuleiten.» Die Schülerin der Sportklasse Liestal spielt auch noch in der 2. Liga von City Volley und ist begeistert von Volley Möhlin. «Die ganze Mannschaft hat mich gut aufgenommen und sofort integriert. Der Zusammenhalt und der Teamgeist sind sensationell! Alle helfen und unterstützen einander. Ich denke, das ist ein wichtiger Teil unseres sportlichen Erfolges!»

Erfahrene Topscorerin
Eine weitere Aussenangreiferin von Volley Möhlin ist die Top-Scorerin Sarah Müller. Die Möhlinerin hat im Minivolleyball in ihrem Heimatdorf angefangen und ist nach einem Zwischenstopp bei Volley Fricktal wieder zu ihren Wurzeln zurückgekehrt. Auf die Frage, wie sie mit dem Erwartungsdruck als Leistungsträgerin umgeht, antwortet sie: «Ich brauche in erster Linie viele Trainingsstunden mit zahlreichen Ballkontakten, damit ich an meiner Technik und dem Timing arbeiten kann. Die Korrekturen meiner Trainerin versuche ich sofort umzusetzen, denn ich möchte mich laufend sportlich weiterentwickeln. Mein Ansporn ist es, immer das Beste aus jedem Ball herauszuholen und im Angriff nicht immer die einfachste Möglichkeit zu wählen, sondern auch mal kreativ zu sein und das Risiko zu suchen. Ich überlege mir meistens vor dem Ballwechsel, bei welcher Angriffsvariante ich mich gerade am wohlsten fühle oder im bisherigen Spielverlauf zu Punkten geführt hat. Meinen Plan versuche ich dann mit viel Energie und voller Überzeugung umzusetzen.»

Die 22-jährige Sachbearbeiterin vom Steueramt meint weiter: «Mein Plan ist es, mir selbst nicht zu viel Druck zu machen, sondern die Erwartungen anderer eher als Motivation zu sehen, um noch besser zu spielen und meinem Team zu mehr Punkten zu verhelfen. Gerade bei einem hektischen Spielverlauf ist es wichtig, dass ich ein positives Mindset bewahre und auf mein Können und meine Erfahrung vertraue.»

Wer die vier Alleskönnerinnen in Aktion sehen möchte, sollte am kommenden Samstag, 28. Oktober, um 14.30 Uhr, in die Steinlihalle kommen. Dann steht das Spiel gegen den Letztplazierten Volley Luzern City an. Das Team freut sich auf viele Zuschauende. (mgt)

www.volley-moehlin.ch


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