Es war knapp, doch Jean Frey hat es geschafft. Mit 569 Stimmen ist der SVP-Kandidat am Sonntag zum neuen Kaiseraugster Gemeindepräsidenten – bis Ende Jahr – gewählt worden. Markus Zumbach von der SP kam auf 501 Stimmen und verpasste damit die Wahl.
Valentin ...
Es war knapp, doch Jean Frey hat es geschafft. Mit 569 Stimmen ist der SVP-Kandidat am Sonntag zum neuen Kaiseraugster Gemeindepräsidenten – bis Ende Jahr – gewählt worden. Markus Zumbach von der SP kam auf 501 Stimmen und verpasste damit die Wahl.
Valentin Zumsteg
Nach einem intensiven und teilweise gehässigen Wahlkampf ist klar, wer neuer Gemeindepräsident von Kaiseraugst wird: Jean Frey (Jahrgang 1952) von der SVP hat die Nase vorne. Er erzielte im zweiten Wahlgang am Sonntag 569 Stimmen. Markus Zumbach (1962, SP) erhielt 501 Stimmen. Die Wahlbeteiligung betrug 33,1 Prozent. Im ersten Wahlgang war es noch umgekehrt, da lag Zumbach vor Frey – allerdings nur sehr knapp.
«Nicht auf die Person gespielt»
«Ich freue mich sehr über dieses Ergebnis. In Kaiseraugst sind die Wahlen häufig sehr eng. Ich werde mich voll für die Gemeinde einsetzen», sagt Jean Frey, der das Ergebnis am Sonntag mit einem Familienessen feierte. Aus seiner Sicht war es ein harter Wahlkampf. «Ich blieb anständig und habe nicht auf die Person gespielt. Vielleicht gab dies den Ausschlag», so Frey. Der Wahlkampf sei jetzt aber vorbei, es komme eine andere Zeit: «Wir müssen wieder aufeinander zugehen und miteinander Lösungen für Kaiseraugst finden.» Er wolle die Interessen aller Kaiseraugsterinnen und Kaiseraugster – auch derjenigen, die ihn nicht gewählt haben – wahrnehmen.
Mit der Wahl vom Sonntag ist Frey vorerst Gemeindepräsident bis Ende Jahr. Im September finden die Gesamterneuerungswahlen für die kommende Amtsperiode 2026/29 statt, dann werden auch das Präsidium und das Vizepräsidium erneut gewählt. «Ich werde dort selbstverständlich nochmals als Gemeindepräsident antreten. Das habe ich versprochen», so Frey.
Erneute Kandidatur lässt er offen
Nötig geworden ist die Wahl, weil die bisherige Gemeindepräsidentin Françoise Moser (GLP) im vergangenen November überraschend per sofort zurückgetreten war. In der Folge hatte Vizepräsident Markus Zumbach das Präsidium ad interim übernommen und die Gemeindeversammlungen geleitet. «Es hat nicht gereicht. Ich muss anerkennen, dass es meinem Ratskollegen Jean Frey besser gelungen ist, die Wählerinnen und Wähler von sich zu überzeugen. Ich danke aber allen, die mich gewählt haben», sagt Zumbach nach der Wahl. In der Politik könne man sich nie sicher sein. «Die Erde dreht sich weiter.» Auch er spricht von einem «turbulenten» Wahlkampf. «Das waren fast amerikanische Verhältnisse. Ich bedaure diese Entwicklung, das gefällt mir nicht», so Zumbach.
Ob er bei den Gesamterneuerungswahlen im September nochmals als Gemeinderat, Vizepräsident oder Präsident kandidieren wird, ist offen. «Das weiss ich noch nicht. Ich werde dies mit meinem Umfeld anschauen und dann entscheiden.» Er müsse auch die berufliche Situation mit seinem Arbeitgeber neu anschauen. Zumbach arbeitet im Baselland beim Kantonalen Amt für Industrie, Gewerbe und Arbeit. Er leitet dort das Ressort Arbeitsbe willigungen. Der Arbeitgeber hätte es ihm ermöglicht, das Amt des Gemeindepräsidenten neben der beruflichen Tätigkeit ausüben zu können. «Diese Anpassung ist jetzt nicht nötig», so Zumbach. In Kaiseraugst ist das Gemeindepräsidium ein 50-Prozent-Pensum.