Gletscher sind die Botschafter
26.05.2023 EikenVortragsabend in Eiken
Es war ein spannender Vortragsabend im Zivilschutzzentrum Eiken. Für die Aktionsgruppe «Pro Wasser» stellte am 24. Mai Ingenieur Josef Amsler, Kaisten, fest, dass mit einer solchen Informationsplattform Fachwelt und Wissenschaft aus erster Hand ...
Vortragsabend in Eiken
Es war ein spannender Vortragsabend im Zivilschutzzentrum Eiken. Für die Aktionsgruppe «Pro Wasser» stellte am 24. Mai Ingenieur Josef Amsler, Kaisten, fest, dass mit einer solchen Informationsplattform Fachwelt und Wissenschaft aus erster Hand aktuelle In for mat ionen ver m it tel n können. Die Aktualität war durch die bevorstehende Abstimmung gegeben und die rundum dramatischen Ereignisse in Oberitalien, Frankreich oder Spanien zeigten aktuell zur Genüge den «Praxisbezug». Der Referent, Dr. Matthias Huss, Leiter des Schweizer Gletschernetzwerkes an der ETH Zürich, betonte, dass die Gletscher die Botschafter des Klimawandels sind. Mindestens zwei Mal im Jahr vermisst und beobachtet seine Expertengruppe die Schweizer-Gletscher. Seit 15 Jahren ist Huss in dieser Funktion tätig.
2022 muss als Extremjahr bezeichnet werden. Der Griesgletscher wurde als «lebloser Eisresten in der Wüste» vorgefunden und der Eisverlust am Konkordiaplatz beim Grossen Aletschgletscher betrug sechs Meter. Der Schwarzbachfirn bei Andermatt musste im Messprogramm aufgegeben werden. Seit dem Jahr 2000 gingen in der Schweiz 35 Prozent des Eisvolumens verloren. Eislawinen, mehr Gefahren für Bergsteiger und Bergstürze sind direkte Folgen. «Notmassnahmen, wie Abdeckungen oder künstliche Beschneiung können örtlich etwas bringen, sind aber wenig nachhaltig und im Verhältnis zum Aufwand ist das Resultat letztlich bescheiden. Ein klarer Zusammenhang der Erderwärmung mit der CO2-Belastung ist gegeben, weltweit nachgewiesen und in der Schweiz um Faktor zwei höher als im globalen Mittel», heisst es in der Medienmitteilung der Organisatoren des Vortrags. Ohne Massnahmen und Gegensteuer – wie das die Abstimmungsvorlage aufzeigt – verliert der an sich gigantische Wasserspeicher der Berge ausgerechnet im Hochsommer viel Wasser, genau dann, wenn es am dringendsten gebraucht würde.
Die lebhafte Diskussion wurde beim Apéro intensiv fortgesetzt und der Referent stand insgesamt über zwei Stunden für das Referat und die Fragenbeantwortung zur Verfügung. (mgt)