Ein Traum in Mundart

  29.02.2024 Gansingen

Gansingen und Hottwil spannen wieder für ein Freilichttheater zusammen

Ab 17. August führen das Theater Gansingen und die Spielleute Hottwil im Sparblig in Gansingen Shakespears «Sommernachtstraum» auf. Mit diesem Klassiker haben sich die beiden Theatervereine in ihrer bereits mehrfach erprobten Zusammenarbeit für eine neue Ausrichtung entschieden.

Susanne Hörth

«Ab auf die Waldlichtung, zu Elfenzank, unfreiwilligem Partnertausch und irritierendem Esels-I-A.» Was für eine Aufforderung! Befindet sich diese Waldlichtung dann auch noch im Gansinger Sparblig, wo das Streiten der Elfen sowie die Wirrungen bei den Pärchen wahrhaftig erlebbar werden, so ist die Neugierde geweckt. Mehr zu erfahren ist bei Thomas Szabo. Für einmal nicht in seiner Funktion als Gansinger Gemeindeammann, sondern als OK-Präsident des Freil ichttheaters «Som mernachtstraum». Dafür spannen das «Theater Gansingen» und die «Spielleute Hottwil» zusammen. Es ist seit 2007 bereits das vierte Mal, dass die beiden Theatervereine eine gemeinsame Produktion auf eine Freilichtbühne stellen. Der «Pächbueb» vor dem Gasthaus Bären in Hottwil, «sMarei» im Steinbruch Oberhofen sowie «Anno 1798» bei einem alten Hottwiler Bauernhof sorgten weit über die Fricktaler Grenzen hinaus für grosse Begeisterung. Ein Erfolg, der verpflichtet, dessen sind sich das OK und beide Theatervereine bewusst.

Die Frage, was ihn bewogen habe, das doch sehr zeitaufwendige OK-Präsidium zu übernehmen, beantwortet Szabo mit Verweis auf die Eröffnungssitzung vom 2. November 2021 sowie die erste OK-Sitzung im Januar 2022: «Ich habe mich dafür entschieden, schon bevor ich als Gemeindeammann zugesagt hatte.» Bereits seit über einem Jahr sei das OK am Planen. «Für mich ist ein solches Projekt immer einmalig und schweisst viele Menschen zusammen; Schauspielerinnen, Schauspieler wie auch alle Helfenden.» Er schwärmt weiter: «Diese vereinsund gemeindeübergreifenden Theater faszinieren mich. So lernt man viele Menschen näher kennen und schafft zusammen eine grossartige Aufführung.»

Neue Wege
Die bisherigen Freilichtinszenierungen der beiden Theatervereine waren stets von regionaler Geschichte geprägt. Für die Produktion 2024 hat sich das OK für eine neue Ausrichtung entschieden und wagt sich mit Shakespeares «Sommernachtstraum» an einen Klassiker. Für die Regie konnte das OK Eva Mann verpflichten. Die studierte Schauspielregisseurin hat das Original in eine aktuelle Mundart übersetzt und wird das Publikum bei der bittersüssen Komödie in die Empire-Epoche zurückversetzen. «Nach der Platzsuche in Gansingen habe ich Sparblig vorgeschlagen. Dort ist eine Grundinfrastruktur vorhanden und der Platz passt gut für ein Freilichttheater», geht Thomas Szabo auf den Ort ein, an welchem ab August ein Sommernachtstraum Wirklichkeit wird.

Bis 35 Schauspielerinnen und Schauspieler, die Hälfte davon mit Text, werden dann die Freilichtbühne in Beschlag nehmen. «Es wird auch gesungen und getanzt», verrät Szabo. Er freut sich, dass alle Rollen besetzt werden konnten. «Ende Januar fand in Hottwil ein Kick-Off statt.» An diesem habe die Regie und die musikalische Leitung alle Interessierten kennenlernen können, zusätzlich wurden bereits die Kostüm-Masse aufgenommen. Ab 24. März beginnen dann die Proben. Das gilt auch für die Musik. «Wir haben eine Live-Band mit sechs Musikerinnen und Musiker unter der Leitung von David Rossel.»

Was ist mit dem Bühnenaufbau? Auch dazu kann der OK-Präsident Erfreuliches vermelden. «Wir werden in einem Lehrlingsprojekt der Firma Erne die Bühne aufbauen. Das einwöchige Lager im April findet unter der Leitung von Dieter Kern statt. Er ist auch unser Bauchef. Wir sind froh und dankbar, dass die Bühne mit den Podesten im angrenzenden Waldstück so umgesetzt werden kann.» Auf dem Areal werden ebenfalls ein Festzelt und eine Tribüne mit über 400 Sitzplätzen aufgebaut.


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