«Ein Leuchtturm für die ganze Gemeinde»

  14.12.2023 Gansingen

Am Dienstag erfolgte der Spatenstich für das neue Gansinger Schulhaus. Im Sommer 2025 soll es bezugsbereit sein.

Bernadette Zaniolo

«Wenn mir vor sieben Jahren jemand gesagt hätte, dass im 2023 hier ein neues Schulhaus gebaut wird, so hätte ich gesagt: Gansingen sagt niemals Ja dazu», so der Ende 2023 abtretende Gemeindeammann Mario Hüsler am Dienstagmorgen vor zahlreichen Teilnehmern am Spatenstich. Der gesamte Gemeinderat war ebenfalls vor Ort. Damit wies Hüsler darauf hin, dass er dem Vorhaben anfangs auch eher kritisch gegenüberstand. «Die Zeit und die Argumente zeigten auch mir, dass es keine andere Option gibt», so Hüsler. Er erinnerte an die vielen Gespräche, den Projektwettbewerb, die Einsetzung einer Arbeitsgruppe und sagte, dass die finanziellen Auswirkungen eines solchen Projektes ein Dauerthema waren.

«Wir haben jedoch immer offen und frei kommuniziert», erklärte Hüsler. Schon als es um den Projektierungskredit über 380 000 Franken ging, habe er der Stimmbevölkerung klar gemacht, dass ein Neubau nicht ohne Steuerfusserhöhung möglich ist. Mit einer Zweidrittelmehrheit stellten sich die Gansinger Stimmbürgerinnen und Stimmbürger sowohl an der Gemeindeversammlung vom 11. November 2022 wie später in der Referendumsabstimmung am 26. Februar 2023 deutlich hinter den Schulhausneubau und den Kredit von fast neun Millionen Franken (die NFZ berichtete).

Grössere Herausforderung
Das alte Schulhaus, welches 80 Jahre auf dem Buckel hat, wird nach der Fertigstellung des Neubaus abgerissen. Mario Hüsler untermauerte mit ein paar Zahlen, dass es für die damalige Generation eine grössere finanzielle Herausforderung war. 350 000 Franken investierten die Gansinger damals in den Neubau. Dies entsprach sieben Mal den jährlichen Steuereinnahmen von 50 000 Franken. Der Steuerertrag von Gansingen liegt heute bei rund 2,8 Millionen Franken. Das bedeutet, dass die Investition von neun Millionen Franken dem Steuerertrag von drei Jahren entspricht. Hüsler richtete seinen Dank insbesondere an die Baukommissions-Mitglieder sowie das Architekturbüro Blättler Dafflon (vertreten durch Simone Renfer) aber auch an alle, die in irgendeiner Form zum Projekt beigetragen haben.

«Ich kann es fast nicht glauben, dass der Spatenstich nun erfolgt», sagte der projektverantwortliche Vizeammann Urban Erdin. Er wies darauf hin, dass eine Sanierung auch viel Geld gekostet hätte und andere Probleme damit nicht gelöst worden wären. So befand sich der Kindergarten seit 2014 in einem Provisorium, ebenso sind der Mittagstisch und das Textile Werken in andere Gebäude ausgelagert. Auch hätten die Vereine und die Bevölkerung Ansprüche gehabt. «Das neue Schulhaus ist ein Leuchtturm für die ganze Gemeinde», ist Erdin überzeugt. Ja, es sei ein Jahrhundert-Projekt für die 1100 Einwohner zählende Gemeinde. Die Aula und die kleine Küche im neuen Schulhaus dienen auch den Vereinen.

«Dann schlafe ich ruhiger»
Der Schulhausneubau sei finanziell «ein Hosenlupf». Der Gansinger Vizeammann und Präsident des Bildungsausschusses hofft auf eine reibungslose und unfallfreie Bauphase ohne Überraschungen. Dabei unterstrich er, dass es nicht ideal sei, dass es schon so lange regnet; dies wegen eines allfälligen Hangrutsches. «Wenn die Bodenplatte und das Erdgeschoss erstellt sind, dann schlafe ich ruhiger», so Erdin mit einem Schmunzeln.

Läuft alles nach Plan, wird der Neubau bis zu den Sommerferien im 2025 bezugsbereit sein und die Kindergärtler und Schüler werden ab Schuljahr 2025/2026 in den neuen Räumlichkeiten unterrichtet. Bis Ende 2025 sollen alle Arbeiten – auch die Umgebungsarbeiten und der Abriss des alten Schulhauses – fertig sein.


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