Aus einem Wunsch wird «Blütenwunder»

  30.11.-0001 Wirtschaft

Den Wunsch vom eigenen Blumenladen hat sich Thomas Merkofer am 1. Dezember 1990 in Kaisten erfüllt. 33 Jahre später geht wieder ein Wunsch in Erfüllung. Dieses Mal jener von Svenja Gujer und Franziska Birri. Die beiden Kaisterinnen übernehmen «Blumen Merkofer» und wollen das Geschäft unter neuem Namen in eine hoffentlich weiterhin blühende Zukunft führen.

Susanne Hörth

«Schon als ich in der Lehre war, wünschte ich mir immer, einmal den Blumenladen von Merkofers übernehmen zu können.» Das Strahlen in Svenja Gujers Gesicht verrät mehr, als es Worte tun könnten: ihr Wunsch wird Realität. Zusammen mit Franziska Birri wird sie das Geschäft an der Dorfstrasse 10 in Kaisten ab neuem Jahr betreiben. Auch für ihre Freundin, Berufskollegin und Geschäftspartnerin Franziska Birri passt es perfekt. «Wir sind beide in Kaisten daheim, hier mit Familien und Freunden sowie in den Vereinen fest verankert.»

«Wenn man ein Geschäft übernimmt, ist es ein Riesenvorteil, wenn einem die Leute im Dorf kennen», weiss Thomas Merkofer aus Erfahrung. Sein Geschäft, das er gemeinsam mit Ehefrau Hanni 33 Jahre lang geführt hat, in die Hände von zwei jungen Frauen legen zu können, die er nicht nur persönlich kennt, sondern die zudem die Leidenschaft für den Floristenberuf teilen, sei ein Glücksfall. Das betont auch Hanni Merkofer. Sie fügt an: «Für uns ist es mit Svenja und Franziska die beste Lösung.» Seit rund einem Jahr planen sie und ihr Ehemann den Ruhestand. Damit dieser Ruhestand nicht auch gleich Aufgabe des mit viel Herzblut und Energie betriebenen Blumengeschäftes bedeutet, hatten sie schon länger die Fühler nach einer Nachfolgelösung ausgestreckt. Svenja Gujer und Franziska Birri ergriffen die Chance.

Aus Bäckerei wird Blumenladen
Wie die beiden jungen Frauen, hegte auch Thomas Merkofer vor über 30 Jahren den Wunsch, die Freude an der Floristik in einem eigenen Blumengeschäft noch besser umsetzen zu können. «Wir waren damals auf der Suche nach einer Wohnung in Kaisten», erzählt der in Oberkaisten aufgewachsene Fachmann. Fündig wurde das Ehepaar an der Dorfstrasse 10. «Im Erdgeschoss des Gebäudes befand sich damals noch eine leerstehende Bäckerei.» Aus einer zuerst noch vagen Idee kristallisierten sich innert kurzer Zeit konkrete Pläne heraus. So kam es, dass Thomas und Hanni Merkofer neben dem Wohnungsschlüssel auch bald jene der ehemaligen Bäckerei in den Händen hielten. Sie krempelten die Ärmel hoch, renovierten und gestalteten das Geschäft nach ihren Wünschen um. «Am 1. Dezember 1990 eröffneten wir gleich mit einer Adventsausstellung.» Thomas Merkofer schmunzelt in Erinnerung daran, dass er zu Beginn oft gefragt wurde, was er denn neben dem Laden noch beruflich mache. Für die Leute sei es damals kaum vorstellbar gewesen, dass ein Blumenfachgeschäft im Dorf wirklich als Existenzgrundlage funktioniere. Heute, 33 Jahre später, hat sich diese Frage längst erübrigt. Und nun werden sie Ende Jahr, letztmals als Betreiber von «Blumen Merkofer», die Ladentüre hinter sich abschliessen. «Wir bitten unsere Kundschaft bis dann, auch noch vorhandene Gutscheine einzulösen», erinnert Hanni Merkofer.

Neu heisst es «Blütenwunder»
Als Liegenschaftsbesitzer und künftige Vermieter werden sie den Ladenschlüssel mit Beginn des neuen Jahres an ihre beiden Nachfolgerinnen übergeben. «Wir eröffnen am 1. März 2024. Zuvor werden wir das Geschäft noch etwas umgestalten. Es wird auch ein neues Logo sowie einen neuen Namen erhalten», sagt Svenja Gujer. «Blütenwunder», verrät sie den neuen Namen. Das Logo dazu wird eine Magnolie, die Lieblingsblume der beiden Floristinnen, zeigen. Die gleiche Blume befindet sich auch im Logo der Alten Stadtgärtnerei in Aarau. Damit spannen die beiden Floristinnen den Bogen zu ihrem bereits vorhandenen Standbein. Seit vier Jahren führen sie zusammen die Alte Stadtgärtnerei, unterstützt werden sie dabei von zwei Mitarbeiterinnen. Das Konzept, welches sie dort bereits verwirklicht haben, soll auch in Kaisten wiedererkennbar sein. «Abwechselnd wird eine von uns in Kaisten, die andere in Aarau arbeiten», erklären Franziska Birri und Svenja Gujer. Von dem grösseren Angebot der Gärtnerei in Aarau könne dann auch das Geschäft in Kaisten profitieren, sind sie sich sicher. Dass sie viel Arbeit erwartet, dessen sind sich die Freundinnen und Geschäftspartnerinnen ebenfalls bewusst. Gleichzeitig freuen sie sich darauf, in dem geliebten Beruf, der nach eigenen Angaben vielfältig, abwechslungsreich und immer auch ein Spiel mit Farben und Blüten ist, noch mehr an Kreativität umzusetzen und damit vielen Leuten Freude bereiten zu können.


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