Nach einer vierjährigen Durststrecke durften die Kinder und Jugendlichen am Samstag endlich wieder das traditionelle Jugendfest feiern. Heuer wurde es unter dem Motto «bunte Vielfalt» durchgeführt.

Janine Tschopp

Es ist ein reges Treiben im Städtli. In der Marktgasse sichern sich die Leute die Schattenplätze am Strassenrand. Um 10.50 Uhr läuten die Kirchenglocken, und das Stimmengewirr wird immer lauter. Dann schlägt die Glocke im Rathaus elf Uhr. Mittlerweile sind schon viele kleine und grosse Zuschauerinnen und Zuschauer in der Marktgasse und freuen sich, dass es bald losgeht. Viele wollen ihre Enkel, Kinder, Geschwister oder Freundinnen sehen, wie sie als Teil des bunten Jugendfest-Umzuges durch das Städtli ziehen.

«Jetzt chunnt glaub d Musik», hört man eine ältere Frau am Strassenrand sagen. «Sehsch scho öbbis?», fragt eine Mutter ihr Kind, das sie auf dem Arm trägt. Die Klänge der Musikgesellschaft Rheinfelden, welche den Festumzug anführt, kommen immer näher. Dann sind sie da: die rund 760 Kindergärtler und Schülerinnen und Schüler der ersten bis vierten Klasse, die in den letzten Wochen zusammen mit ihren Lehrpersonen intensiv für diesen grossen Tag gebastelt, gewerkt und gearbeitet haben.

Nach dem diesjährigen Motto «bunte Vielfalt» sind sie als Fische, Smileys, Vögel, farbige Elefanten, Äffchen, Palmen oder als riesige Schlangen verkleidet. Die Kinder winken fröhlich und freuen sich über den grossen Applaus des Publikums. «Mega», ist der Kommentar einer Frau am Strassenrand. Eine andere Frau sagt voller Begeisterung zu einem Kind, das beim Umzug mitläuft: «Ihr gsend so toll uss.»

Jugendfest-Lied beim Hauptwachplatz
Das Ziel des Umzuges war der Hauptwachplatz. Dort versammelten sich alle Kinder und sangen gemeinsam das Jugendfest-Lied. Anschliessend eröffnete Susanna Schlittler, Rheinfelder Stadträtin und Präsidentin der Jugendfest-Kommission, das Fest offiziell und übergab das Zepter an die Kinder.

Die Fünft- bis Neuntklässler, die nicht am Umzug teilnahmen, organisierten und betreuten die 53 Spielstände, die im ganzen Städtli verteilt waren. Weitere Attraktionen waren zum Beispiel die Rollschuh-Disco und der Pumptrack, die durch Schjkk (Trägerverein für Schüler-, Jugendund Kinderkultur) organisiert wurden. Unterhaltung gab es auf verschiedenen Bühnen unter anderem auch durch die Musikschule Unteres Fricktal, durch die jungen Talente im Rahmen des Projekts «Hörmalrhein» oder durch die Theaterwerkstatt im Schützenkeller. Am Abend sorgte Florian Ast mit seinem Konzert im Rahmen der AKB-Roadrunner-Tour für einen krönenden Abschluss. «Es ist schön, wenn man auf den Platz kommt und es schon so viele Leute hat», freute sich Monica Caligari, Organisatorin der Roadrunner-Tour von der Aargauischen Kantonalbank.

Zufriedene Organisatoren
Das zehnköpfige Organisationskomitee war zufrieden mit dem Jugendfest, das nach einer vierjährigen Durststrecke am Samstag endlich wieder stattfinden konnte. 1800 Schülerinnen und Schüler und ihre Lehrpersonen stellten an diesem Tag, an welchem auch das Wetter wunderbar mitmachte, ein kunterbuntes Programm auf die Beine. Wie Heidi Federli, Leiterin der Schulverwaltung und langjähriges Mitglied der Jugendfest-Kommission, gegenüber der NFZ erklärte, begannen die Planungsarbeiten für das grosse Fest im September. Susanna Schlittler meinte: «Es ist heute nicht mehr selbstverständlich, dass sich die Leute so engagieren.» Sie freute sich, dass auch dieses Jahr wieder ein grosses Fest für die Jugend gefeiert werden konnte. Ein Fest, das sowohl den Kindern als auch den Erwachsenen ein grosses Strahlen ins Gesicht zauberte.

Das nächste Rheinfelder Jugendfest ist für 2025 geplant.