«Eine Reise in die Vergangenheit und ein Anstoss für die Zukunft»

Fotoausstellung zum Jubiläum «50 Jahre Bewohnerverein Augarten»

In den 1970er-Jahren ist im Westen von Rheinfelden die Siedlung R1000 mit über 1000 Wohneinheiten entstanden. In diesem Jahr feiert der Bewohnerverein sein 50 Jahr-Jubiläum – unter anderem mit einer grossen Fotoausstellung.

Valentin Zumsteg

Der Augarten ist ein besonderes Quartier in Rheinfelden: Auf rund 20 Hektaren Land der Ortsbürgergemeinde liess die Ciba-Geigy (heute Novartis) von 1971 bis 1976 die Siedlung R1000 mit sechs Hochhäusern, 55 Mehrfamilienhäusern, 114 Reiheneinfamilienhäusern und 56 Atriumshäusern erstellen. Insgesamt entstanden 1072 Wohneinheiten, in denen heute über 2500 Menschen leben. Der Bewohnerverein, der im Mai 1973 gegründet wurde und sich seither für ein lebendiges Miteinander einsetzt, feiert in diesem Jahr sein 50-Jahr-Jubiläum. Mit einem grossen Fest im August und vielen weiteren Aktivitäten soll dies begangen werden.

Hunderte von Bildern auf dem Esstisch
Ein wichtiger Programmpunkt im Jubiläumsjahr ist die grosse Fotoausstellung, die derzeit vorbereitet wird. Denn Bilder wecken Emotionen, rufen Erlebnisse und Gefühle in Erinnerung. «Die Ausstellung soll eine Reise in die eigene Vergangenheit sein und ein Anstoss für die Zukunft. Wir wollen beides verbinden», erklärt Christian Müller, der zum Organisationskomitee gehört und unter anderem für die Ausstellung verantwortlich ist. Auf dem

Esstisch in seiner Wohnung an der Waldhofstrasse stapeln sich derzeit Hunderte von Fotos, welche das Leben in der Siedlung dokumentieren. Die Bilder zeigen die Augärtler unter anderem beim Feiern, Tanzen, Sporttreiben und Schachspielen; an Versammlungen, Festen und Flohmärkten. Jahrzehnte des gesellschaftlichen Lebens sieht man hier vereint. Müller sortiert die Fotos, die aus Archiven, von Vereinen und Privatpersonen stammen, nach Themen. «Beim Einsammeln der Bilder zeigten sich die Probleme der digitalen Fotografie. Früher bewahrten die Leute die analogen Fotos, Dias und Filme irgendwo in Kisten im Keller oder auf dem Dachboden. Die digitalen Fotos, die seit rund 20 Jahren gemacht werden, sind häufig schwieriger zu finden», schildert Müller. Er freut sich, wenn er in den nächsten Wochen weitere Bilder erhält – egal ob analog oder digital. «Wir wollen den Augarten aus verschiedenen Perspektiven beleuchten: Planung, Bau und das Leben in all seinen Facetten», so Müller.

Ortsbürger unterstützen Projekt
Die Fotoausstellung wird am 14. Mai um 15 Uhr mit einer Vernissage im Waldhof eröffnet. Dort sind viele Bilder zu sehen; im Eingangsbereich der Schule sowie im «Pelikan» werden weitere Fotos ausgestellt. Die Rheinfelder Ortsbürgerkommission unterstützt das Projekt mit 1500 Franken, damit kann rund die Hälfte der Kosten gedeckt werden. Die Idee ist, dass ein Teil der Bilder später im Fricktaler Museum für die Nachwelt aufbewahrt wird. Zudem soll im Herbst im Augarten eine Fotogruppe ins Leben gerufen werden, die sich um das Archiv des Bewohnervereins kümmert.

Christian Müller lebt seit zwei Jahren im Augarten. Es gefällt ihm ausgezeichnet, deswegen engagiert er sich auch beim Jubiläum: «Die Siedlung ist sehr grün und verkehrsarm. Sie hat ein riesiges Potential.» Die Fotoausstellung und das ganze Jubiläumsjahr sollen einen Beitrag zur künftigen Entwicklung leisten.