«Die Kinder fahren, um zu gewinnen»

  16.08.2022 Zeihen

Seifenkistenderby in Zeihen zog viel Publikum an

Nach der Corona-Ausgabe im vergangenen Jahr – ein Rennen ohne Festwirtschaft – traf man sich in Zeihen wieder im traditionellen Rahmen bei der grossen Kurve der Eichwaldstrasse.

Karin Pfister

Es war ein rasanter Kurs, den die Verantwortlichen diesmal ausgesteckt hatten. Vor allen die grosse Kurve gleich bei der Festwirtschaft, wo das Publikum nah an der Strecke sitzt, hatte es in sich. Die Fahrerinnen und Fahrer – diesmal waren es 36 Kinder und Jugendliche – kamen mit viel Geschwindigkeit und mussten den Schikanen trotzdem ausweichen. Immer ging das nicht auf, weshalb die Streckenposten diesmal einiges zu tun hatten mit dem Aufstellen der «Töggel» (Pylonen). Dass auch Mal eine Strohballe touchiert wird, gehört zum Derby dazu. Und dass eine Fahrerin die Ausfahrt Richtung Hang erwischte anstelle der Rennstrecke, kam in der langen Geschichte des Derbys auch bereits vor. Die Streckenposten nahmen es gelassen und die Fahrerin blieb unverletzt und gab auch im zweiten Lauf Vollgas.

400 Meter lang ist die Rennstrecke auf der Eichwaldstrasse, aus rund 150 «Töggeln» hatten die Verantwortlichen 30 Schikanen gebaut. Die Durchfahrt ist jeweils eng, nur rund zehn Zentimeter Platz ist zwischen Rädern und Pylone einberechnet, wie Speaker Michel Dietiker erklärte. Er sass nach der Premiere mit der Hebebühne im Vorjahr wieder 13 Meter über dem Boden. Die Höhe des alten Speaker-Turms mass nur vier bis fünf Meter. «Ich sehe von der Hebebühne aus über das ganze Rennfeld, vom Start bis ins Ziel», sagt Michel Dietiker. So könne er jeweils die ganze Fahrt beobachten und sehe den Fahrstil und die Fehler. Der langjährige Speaker ist mit viel Herzblut und Engagement dabei und bereitet sich jeweils akribisch auf seinen Einsatz vor. «Viele Kinder, die in Zeihen aufwachsen, kommen jedes Jahr ans Derby und ich sehe, wie sie ihren Fahrstil im Laufe der Zeit weiterentwickeln. Das ist spannend.» Im ersten Lauf würden die Kinder meistens vorsichtig fahren, dann geben sie Vollgas, so der Speaker weiter. «Die Kinder fahren, um zu gewinnen. Sie erkundigen sich auch immer, auf welchem Zwischenrang sie liegen und wollen wissen, wie sie sich verbessern können.»

Die allermeisten Teilnehmerinnen und Teilnehmer fahren mit den Mietkisten des Vereins Seifenkistenderby. Die zehn Mietkisten werden nach der Zieleinfahrt jeweils auf einen Anhänger geladen und wieder in den Eichwald gebracht. Da auf einem Anhänger nur vier Kisten Platz haben, müssen die Kistentransporteure während des Rennens – es finden jeweils drei Läufe statt – rund 20 Mal zwischen Dorf und Eichwald hin- und herfahren.

Wie fast immer am Derby schien auch diesmal wieder die Sonne und das Publikum erschien zahlreich. Präsident Martin Bürgi zog ein positives Fazit: «Es ist schön, wenn man sieht, wie die Kinder im Ziel übers ganze Gesicht strahlen.»


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