Ob Chelsea oder PSG – Hauptsache Spass

  14.10.2022 Frick, Jugend, Fussball

Fussball-Camp auf dem Ebnet in Frick

Warum bis Ende November auf die WM der Grossen warten, wenn die Kinder heute den Fussball-Weltmeister unter sich ausmachen? Freitag ist Abschlusstag im Camp auf dem Ebnet – ein Rückblick auf ein überaus freudiges Ereignis.

Simone Rufli

94 Fussball-begeisterte Kinder sitzen auf den Beton-Stufen vor dem Clubhaus des FC Frick. Es ist ruhig. Nur einer spricht: Enrico Heiner. Und der spricht nicht über verpasste Torchancen, auch nicht über verschenkte Punkte, nicht einmal über fragwürdige Schiedsrichter-Entscheide. Enrico Heiner spricht stattdessen über Regeln des Anstands; ermahnt die Kinder, lieb zueinander zu sein, fordert den Verzicht auf Schimpfworte und Beleidigungen jeglicher Art. Es ist Dienstagmorgen. Tag zwei in der Fussball-Camp-Woche auf dem Ebnet.

Gute Zusammenarbeit
Das Camp wird von Enrico Heiner geleitet. Ihm zur Seite stehen zehn Trainer. Es ist nach 2021 das zweite Mal, dass MS Sports in Frick eines von jährlich insgesamt 110 Fussball-Camps mit total 8200 Kindern organisiert. Ein Wiedersehen mit Freude, sei es, wie Heiner betont: Die moderne Infrastruktur mit Kunstrasenplatz, neuem Clubhaus und Garderobenanlage, sowie die unkomplizierte Zusammenarbeit mit dem FC Frick und mit dem Hauswart würden wesentlich zum Gelingen des Camps beitragen. «Und die Kinder hier sind pflegeleicht.»

89 Buben und 5 Mädchen im Alter zwischen sechs und dreizehn Jahren trainieren seit Montag auf der Sportanlage. Und obwohl gegen 90 Prozent der Teilnehmenden in einem Fricktaler Verein Fussball spielen, steht nicht der Leistungssport, sondern das sportliche Gemeinschafts-Erlebnis im Zentrum. «Nur wenn die Kinder mit Freude Fussball spielen, lernen sie auch etwas dabei», so die Erfahrung des Camp-Leiters. Natürlich sei es auch schön, wenn ein Kind nach dem Camp neu den Weg in einen Fussballverein finde. Das Wichtigste sei aber, dass es eine tolle Woche erlebt habe.

Vier Stunden jeden Tag
Auf dem Platz vor der Dreifachsporthalle und auf dem Kunstrasen geht es mittlerweile ganz schön zur Sache. Real Madrid, Chelsea, Dortmund, Paris Saint-Germain, Liverpool, Inter Mailand und Barcelona – jedes der sieben Teams für sich ist ins Technik-Training vertieft. Vier Stunden stehen die Kinder jeden Tag auf dem Fussballplatz. Zwei Stunden am Morgen, zwei am Nachmittag. Dazwischen liegt die betreute Mittagspause. Über 100 Essen verlassen dann jeden Tag die Küche von Jörg, Beatrix und Roger Mösch. Neben dem täglich wechselnden Menü, selbstverständlich mit Dessert, bedeutet die Mittagspause für die Kinder vor allem eins: Zeit für gemeinsame Spiele. Lotto-Match, Panini-Bildli-Tausch, «Vier gewinnt». Immer Kinder gegen Coaches. «Zuerst werden aber die Zähne geputzt», erklärt Heiner und schmunzelt. «Händewaschen vor dem Essen, Zähne putzen danach – auch das ist eine unserer Camp-Regeln.»

Am Mittwoch gab es eine Lager-Olympiade mit verschiedenen Posten. Torschuss-Geschwindigkeitsmessen, Dribbling-Parcours, Torwand-Schiessen, Zielpassen unter Zeitdruck, Fussball-Golf. Den Abschluss macht heute Freitag das Mini-WM-Turnier. Und das sollen die Kinder weitgehend allein bestreiten. Heiner: «Jedes Team hat einen Captain und soll sich selber organisieren. Die Trainer sind dann vor allem Schiris, aber natürlich sind wir zur Stelle, wenn doch Hilfe benötigt wird.»


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