Knapp am Hund vorbei

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Irgendwie bin ich auf den Hund gekommen. Dabei wollte ich eigentlich über Politiker schreiben. Aber egal.

Peter Schmid*

Daran ist auch der neuen Kino-Film von Aki Kaurismäki («Fallen Leaves») schuld. Wie gewohnt kommen ziemlich schräge und sympathische Figuren vor. Diesmal auch ein passender Hund. Undefinierbare Rasse. Ziemlich alt. Ins Heim soll er. Niemand will ihn. Mit Ausnahme eines Pärchens, ganz am Rand der Gesellschaft. Es kann dem treuherzigen Blick nicht ausweichen. Und zack! Hund adoptiert.

Das kann ich gut verstehen. Und dennoch: Mein Verhältnis zum besten Freund des Menschen ist ambivalent. Einerseits die herzigen Exemplare, die gekrault und geknuddelt sein wollen. Unser Nachbar hat so eines. Mit (nur!) einem runterhängenden Schlappohr. Da verliebst du dich auf der Stelle in die struppige Kreatur. Oder der Beagle meiner Schwester: Bist du mal trübsinnig? Dann musst du raus mit ihm. Der trippelt vor, neben oder hinter dir her. Selbstzufrieden. Mit sich und der Welt im Reinen. Das steckt an und im Nu ist dein Kummer verflogen.

Andererseits gibt es da die kleinwüchsigen Dauerkläffer mit zuschaltbarem Sirenengeheul. Das geht dir durch Mark und Bein. Verzichten könnte ich auch auf die regelmässig im Garten deponierten, zum Himmel stinkenden Haufen. (Ich weiss, der Hund kann nichts dafür, schämen müsste sich der Besitzer). Ganz arg sind sodann die vom Jagdtrieb Besessenen. Zwar sind meine Schreckmomente als Jogger selten geworden. Ich jogge ja auch nicht mehr. Und wir wollen an dieser Stelle anerkennen, dass die überwältigende Mehrheit der Fricktaler Hundehalter vorbildlich mit ihren Lieblingen umzugehen weiss. Entweder in freundlichem Singsang («schön doobliibe, Schätzeli») oder aber in scharfer Drillmanier («fertig jetz!») werden Benimmregeln trainiert. Das weisst du als Velofahrer besonders zu schätzen.

Hofhunde sind jedoch eine eigene Spezies. Angekettet sind die längst nicht mehr. Da lauern zu viele Tierschützer mit ihren Handys. So laufen sie heutzutage alle frei herum und versetzen Wanderer in Angst und Schrecken. Auch Velofahrer. Und so kurve ich auf dem Feldweg um die Scheune herum. Und da liegt es wieder. Das Tier. Das habe ich glatt vergessen. Typ scharfer Appenzeller. Also kein Witztruckli. Dafür einer von der verschlagenen Sorte. Scheinbar dösend und desinteressiert liegt er mitten auf meinem und leider auch seinem Weg.

Und zum Umkehren ist es zu spät. Weil das linke Augenlid hat er schon leicht angehoben. Und Witterung aufgenommen. Meine einzige Chance: Sobald er sich blitzschnell erhoben hat, rennt er zuerst einmal um mich herum. Denn er kommt nie von links. Immer von rechts hinten. Obwohl er von links vorne losläuft. So schleicht er zuerst mit einem langgezogenen Knurren hinten um mich herum und gibt dann Vollgas. Das ist meine Chance, ich trete in die Pedale wie ein Held der Tour de France. Zähne zusammenbeissen, Kopf runter und volle Pulle in die Pedale. Und die gefletschten Zähne der Hundeschnauze fliegen jetzt heran - und beissen zu. Zum Glück in den Schuh. Haha! Schon wieder in den Schuh! Wie letztes Mal. Und die harte Fuss-Schale erweist sich erneut als resistent genug. Und im Sauseflug geht’s jetzt ins Tal hinunter. Die Etappe geht an mich. Tagessieg! Das war knapp!

Ich werde es mir hinter die Ohren schreiben. Nicht mehr an diesem Hof vorbei. Wobei: Gehört der Weg etwa dem Hund? Und welche Rolle spielt da eigentlich der Hofbesitzer? Die beiden müsste man dringend in die leider nicht mehr obligatorische Hundeschule schicken. Ich werde mich nochmals auf den Hof wagen. Die passenden Worte lege ich mir schon mal zurecht. Ich werde ganz normal und anständig mein Anliegen vortragen. Schöner Hof hier. Schöne Kühe. Schöner Hund. Apropos Hund. Wäre es vielleicht möglich…

Gut gedacht. Hätte die Sache nicht einen kleinen Haken. Auf dem Weg zur Haustür des Hundebesitzers muss ich zuerst an ihm vorbei – dem Hund.

Wettbewerbsfragen:
1. Wie nennt man die Organisation, die Fachwissen rund um das Thema Hund vermittelt und Kurse über das korrekte Halten von Hunden anbietet?
a) Kinologischer Verein
b) Kriminologischer Verein
c) Kynologischer Verein

2. Weitherum bekannt ist eine Organisation namens «K.....logischer Verein Fricktal».
Er hat seinen Sitz in:
a) Oeschgen
b) Wittnau
c) Zeiningen

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Schreiben/ mailen Sie uns die Antworten zu den Wettbewerbsfragen. Unter den richtigen Antworten, welche auf der Redaktion bis am nächsten Mittwoch eintreffen, verlosen wir einen Einkaufsgutschein im Wert von 50 Franken. Der Gewinner oder die Gewinnerin wird in der NFZ vom nächsten Freitag publiziert.

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PETER SCHMIDS FRICKTALER CHECK

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