An Tagen wie diesen

  14.02.2023 Handball, Möhlin

An Tagen, an denen die Mannschaft über sich hinauswächst, zusammensteht und kämpft, ist alles möglich. Und so gewinnt der TVM, obwohl ersatzgeschwächt, gegen das favorisierte CS Chênois Genève.

Christine Steck

Im Hallen-Durchgang roch es zeitweise nach ätherischen Ölen, manch Möhliner Handballer griff zu diesem Mittel, um die Atemwege freizubekommen. Noch ein paar Tage zuvor musste Trainer Zoltan Majeri mit einem stark reduzierten Kader im Training klarkommen und sah dem Spiel deshalb mit einigen Sorgenfalten entgegen. Im Gegenzug hatte sich Genf personell verstärkt und grüsste vom zweiten Tabellenrang mit nur drei Niederlagen auf dem Konto.

Möhlin liegt zur Pause vorn
Nach ausgeglichenem Beginn übernahmen die Gastgeber das Kommando. Beim Zwischenspurt zum 12:9 (20.) zeichneten sich Dennis Grana im Tor und Justin Larouche mit drei Treffern aus. Vorangegangen war eine Zeitstrafe für den Topskorer der Genfer, Stéphane Chardon. Er liess sich auf dem Feld pflegen und hätte drei Angriffe aussetzen müssen. Die Möhliner überzeugten mit einer zupackenden Abwehr und einer tollen Chancenauswertung. Nach dem Timeout in der 23. Minute erhöhte Larouche auf plus drei. Die nächste Zeitstrafe, diesmal gegen Möhlins routinierten Abwehrspieler Maurice Meier (23.), hätte den wirbligen Genfern in die Karten gespielt. Aber Dennis Grana hielt den nächsten Versuch von Marius May und Stian Grimsrud schloss mit einem Dreher das drohende Zeitspiel erfolgreich zum 14:10 ab. In den letzten viereinhalb Minuten vor dem Seitenwechsel überzeugten Jan Waldmeier und Jonathan Ulmer. Der rekonvaleszente «Paco» Ulmer erzielte das Tor zum 16:11-Halbzeitstand.

Die Chancen genutzt
Mehr als dem Favoriten das Leben schwer zu machen, liege wohl nicht drin, so die Befürchtung vieler Fans in der Pause. Die Gäste hatten im letzten NLB-Spiel gegen Endingen die Partie noch im zweiten Teil gedreht. Aber an einem guten Tag ist vieles möglich. Der TVM begann die zweite Spielzeit in Unterzahl. Doch Grimsrud schloss unbeirrt ab und auch Larouche glänzte einmal mehr. Die Genfer kassierten die nächste Zeitstrafe. Die entstandene Lücke nutzte Rudi Safranko mit zwei Treffern und Ulmer bestrafte den nächsten Fehler der Westschweizer mit einem Tor. Genf wurde so früh zum Timeout gezwungen (21:12/ 38.). Kreisläufer Bonilauri scheiterte danach am zuvor eingewechselten Keeper Alain Wenger, der seinen Geburtstag feierte, und der Zehn-Tore-Vorsprung für das Heimteam wurde Tatsache. Jedoch es hagelte weiter Zeitstrafen, am Schluss verbuchte der TV Möhlin deren zehn, Genf zwei. In der 53. Minute, es lief gerade gegen Möhlin, erhöhte Ulmer vom Siebenmeter (27:21). Die Unparteiischen brachten zusätzliche Brisanz in die Schlussminuten, als Meier sein Strafen-Kontingent aufgebraucht hatte und auch Ulmer noch die direkte rote Karte (28:23/ 6.) sah. So musste Möhlin mit der doppelten Unterzahl klarkommen. Das Publikum hielt es schon längst nicht mehr sitzend aus, klatschte die Mannschaft in hektischen Phasen zum Sieg. Am Ende trafen Valentin Mahrer und Xavier Franceschi zum Schluss-Resultat von 31:26.

Möhlin mit: Grana (10/25, 40%), Wenger (2/13); Csebits, Fässler Leonard, Brodmann, Meier (2), Mahrer (2), Behlinger, Fässler Linus, Franceschi (1), Safranko (4), Grimsrud (2), Rohr, Waldmeier (4), Ulmer (6), Larouche (10).

300 Zuschauer. Bester Werfer war Justin Larouche mit zehn Treffern, Keeper Dennis Grana wurde für seine 40 Prozent-Quote als «Best Player» geehrt.


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