Bernadette Zaniolo

«Ein neues Jahr weckt viele Hoffnungen, Hoffnungen auf Besserung, dass das Rucksäcklein, das jeder von uns trägt, leichter und erträglicher wird. Hoffnung darauf, dass die alten Lasten gefälligst im alten Jahr geblieben sind und uns im Neuen nicht weiter plagen», mit diesen Worten eröffnete Gemeindepräsident Christian Kramer seine Neujahrsansprache am Montag in der Turnhalle Mettau. In seiner Rede ging er aufs Weltgeschehen ein, wie etwa die Pandemie sowie den damit verbundenen Auswirkungen. «Und kaum haben wir das einigermassen durchgeseucht, meint das flächenmässig grösste Land der Welt mit hanebüchen Begründungen, dass sie sich ihr Nachbarland mit Gewalt einverleiben müssen». Es ist wieder Krieg in Europa.

Dieser Krieg hat zu Flüchtlingsströmen geführt. «Viele Familien hier bei uns nahmen ukrainische Menschen auf. Trotz allen Herausforderungen, die das mit sich bringt und den Einschränkungen für sie selbst. Für diese gelebte Menschlichkeit bin ich dankbar.» Im Zusammenhang mit dem russischen Angriffskrieg in der Ukraine, betonte der Gemeindepräsident, wie wichtig Demokratie, Rechtsstaatlichkeit, faire Rahmenbedingungen und Wettbewerb für die Wirtschaft, freier Handel, umfassende Bildung, Meinungsfreiheit und Pressefreiheit ist.

Kramer ging auch auf den Klimawandel und dessen unberechenbare Auswirkungen auf den Wasserhaushalt ein. «Wer kein Wasser mehr hat, geht dorthin, wo es noch hat.» Bildung, Fachkräftemangel, Lehrlingsausbildung und Tagesstrukturen waren weitere Themen, die er ins Zentrum rückte und immer mal wieder mit einer humorvollen Pointe auffrischte. In seiner weitere Rede betonte Kramer, wie wichtig im Lernprozess nicht nur fachliche Kompetenz sondern auch die Sozialkompetenz sei. Diese müsse erlernt werden und das beginne schon in Kindertagen, beispielsweise auf dem Schulweg. Fürs neue Jahr wünscht er der Bevölkerung gute Gesundheit, viel Gfreuts, gute Menschen um sie herum und eine grosse Portion Zuversicht.

Ehrungen und Verabschiedung
Am Neujahrsapéro wurde Vizepräsidentin Vreny Schmid verabschiedet. Sie gehörte dem Gemeinderat Mettauertal seit Oktober 2015 – seit Januar 2018 als Vizepräsidentin – an und hatte zuerst das Ressort Bildung und später das Ressort Liegenschaften, Kultur, Sport, Freizeit, Abfallwirtschaft, Natur- und Umweltschutz sowie Wärmeverbund inne. Wichtige Meilensteine während ihrer Tätigkeit waren unter anderem die Einführung der Tagesstrukturen sowie die Sanierung der Altlastenstandorte. Neuer Vizepräsident ist seit 1. Januar Pascal Kläusler und neue Gemeinderätin ist Beatrice Wochele. An der Weltmeisterschaft in Tokio im November holte sich Ilaria Renggli, welche seit April in Hottwil lebt, gleich zweimal die Bronzemedaille im Rollstuhl-Badminton; einmal in Einzel und einmal gemeinsam mit ihrer Spielpartnerin Cynthia Mathez (die NFZ berichtete). Für diesen Erfolg wurde die 22-Jährige von Gemeindepräsident Christian Kramer geehrt. Auch ihr Lebenspartner Luca Olgiati war an der WM erfolgreich und schaffte es in den Achtelfinal beim Rollstuhl-Badminton. Erwähnt wurden weiter die Erfolge der Radsportler Louis Munk (U15) aus Etzgen sowie Saybien Zumsteg (U13) aus Wil, sie wurden beide Schweizermeister und wurden für ihre Leistungen ins National- beziehungsweise ins Regionalkader berufen. Karin Zumsteg aus Wil (TSV Mettauertal) erkämpfte sich den Schweizermeistertitel im Kugelstossen mit dem 4-Kilo-Stein.

Christian Kramer dankte zum Schluss der Musikgesellschaft Wil für die musikalische Umrahmung und der Schützengesellschaft Wil für die Bewirtung.