Zwei Fricktaler Betriebe gewinnen Förderpreis Agroforst

  28.01.2023 Wirtschaft

Bauernfamilien und Winzer, die sich für Agroforst entscheiden, machen sich die positiven Eigenschaften von
Bäumen und Sträuchern zu Nutze, indem sie diese gezielt in ihre Kulturen integrieren. Am Freitag
wurden am Landwirtschaftlichen Zentrum Liebegg die fünf Gewinnerprojekte des \"Förderpreises Agroforst
Aargau\" geehrt. Eine Jury von sieben Fachleuten wählte aus zwölf eingegangenen Projekten die fünf Preisträgerinnen und Preisträger aus. Aus dem Fricktal gehören Rolf Treier (Gipf-Oberfrick/Bözberg) mit dem Projekt \"Wertholz-Alleen,Mostobst und Biodiversität\" sowie Karin und Thomas Wüthrich mit ihrem Ziegenhof in Elfingen dazu.

Das Preisgeld beträgt je 10\'000 Franken. Es besteht keine Rangfolge. Der Förderpreis Agroforst Aargau ist Bestandteil des kantonalen Entwicklungsschwerpunktes Klima. Damit unterstützt der Kanton innovative Klimaprojekte in allen Wirtschafts- und Gesellschaftsbereichen mit einer Anschubfinanzierung.
Die fünf prämierten Projekte zeigen gemäss Kanton Wege auf, wie die landwirtschaftliche Produktion im Aargau an klimabedingte Extremwetterlagen angepasst werden kann. Regierungsrat und Landwirtschaftsdirektor Dr. Markus Dieth hielt im Rahmen der Prämierung vom 27. Januar 2023 fest, dass \"die prämierten Projekte anschaulich zeigen, wie wir die landwirtschaftliche Produktion im Aargau an klimabedingte Extremwetterlagen anpassen können. Im Fokus stehen die Erhaltung der Bodenfruchtbarkeit, die Ertragssicherung sowie die Tiergesundheit. Alle drei Aspekte werden durch die Integration von Gehölzen ins Produktionssystem positiv beeinflusst\".
Darüber hinaus bringen Agroforst-Systeme Mehrwerte für Biodiversität und Landschaft.
Der Förderpreis wird von den Departementen Finanzen und Ressourcen (Landwirtschaft Aargau) sowie Bau, Verkehr und Umwelt (Abteilung Landschaft und Gewässer) getragen. Das Ziel ist, bestehendes Agroforst-Know-how im Aargau zu stärken und neues Wissen dazuzugewinnen. Auf den prämierten Betrieben werden Kurse und Flurgänge stattfinden, damit weitere interessierte Landwirtinnen und Landwirte von den Erfahrungen profitieren können.
Die Umsetzung der prämierten Projekte erfolgt etappenweise bis 2026. Pirmin Adler, Oberrüti, und Hoss Hauksson, Rüfenach, haben im November 2022 bereits eine erste Pflanzung realisiert. Alle Betriebe werden durch die
Agroforst-Spezialistin Mareike Jäger (www.silvocultura.ch) beraten.


Gewinnerinnen und Gewinner Förderpreis Agroforst Aargau

• Rolf Treier, Gipf-Oberfrick, Bözberg, wald-und-tier.ch; \"Wertholz-Alleen, Mostobst und Biodiversität\": Auf dem Betrieb entstehen Baumalleen, ein Hochstamm-Obstgarten sowie Strukturen zur Förderung der Biodiversität. Mit
dem heranziehen hochwertiger Stämme zu Furnier- und Möbelholz entsteht ein Generationenprojekt, welches
lang-fristig CO2 bindet und dem Betrieb zukünftig neue Einkommensquellen erschliesst. Projekt in Planung
• Karin und Thomas Wüthrich, Elfingen, ziegenhofelfingen. ch; \"Ziegenweide mit Futterhecken und Bäumen\": Die Ziegen dürfen sich an Teilen der Hecke bedienen. Die Inhaltsstoffe schützen vor Darmparasiten. Bei Hitzeperioden bleiben Luft- und Bodenfeuchtigkeit dank der Gehölze län-ger erhalten. So wächst auch im Hochsommer frisches Gras nach und die Tiere finden Abkühlung. Projekt in Planung.
• Pirmin Adler, Oberrüti, adlerzart.ch; \"Weidehaltung mit Nutzhecken\": Die Weiden für Rinder und Freiland-Poulet
sind durch Strei-fen mit Gehölzen unterteilt, welche den Tieren Schatten, Nah-rung und Beschäftigung bieten. Die
Hecke besteht aus hochwertigen Futtergehölzen, an welchen sich die Rinder selbst bedienen können. Die Heckenbiomasse wird regel-mässig geerntet und als Hackschnitzel in die Betriebskreis-läufe integriert. Projekt
in Umsetzung.
• Hoss Hauksson, Rüfenach, haukssonweine.ch; \"Vielfalt im Rebberg mit Bäumen, Sträuchern, Kräutern und
Schafen\": Die mit den Reben kombinierten Gehölze und Kräuter scheiden Wurzelstoffe aus, welche nützliche
Bodenorganismen fördern. Die mikrobiellen Prozesse im Boden beeinflussen die Toleranz der Reben gegenüber
Hitze, Trockenheit und Krankheiten. Die aromatischen Kräuter wirken sich positiv auf die Gesundheit und Fleischqualität der Schafe aus. Projekt in Umsetzung

• Thomas Keller, Endingen, fruechtehof-keller.ch; \"Ackerbau zwischen Baumreihen\": Baumreihen auf den Ackerflächen schützen bei Starkniederschlägen vor Erosion und Nährstoffauswaschung. Auch Wind und Hitze werden reduziert, was den Boden vor Austrocknung bewahrt. Dadurch bleiben die Bodenlebewesen aktiv, wovon die Ackerkulturen profitieren. Projekt in Planung

 


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