Freude, Begegnung und Psychotherapie

  19.01.2023 Gesundheit

Erinnern Sie sich an Ihre vorfreudige und kindliche Ungeduld vor Weihnachten? Es ist ein Gefühl, das kaum jemand vergisst. Schon der Fuchs im «Kleinen Prinzen» wusste: Vorfreude ist die schönste Freude! Und sie ist eine aktive Vorbereitung auf das Wunder der Begegnung. Doch vergangenen Dezember konnten sich manche Menschen nicht wirklich freuen. Sie fühlten sich durch den Krieg in der Ukraine, die Folgen der Pandemie, den Klimawandel und die unsichere Stimmung belastet. Das ist verständlich. Dennoch gibt es auch individuelle Unterschiede: Manche nehmen derartige Bedrohungen schwer, fühlen sich beklommen, können Verunsicherung und Angst vor der Zukunft kaum mehr aushalten. Andere leben weniger beeinträchtigt weiter. Geniessen und freuen sich trotzdem – als Gegengewicht zum Schweren. Und es gibt Menschen, denen es aufgrund belastender persönlicher Erfahrungen generell schwerer fällt, Gefühle von Freude zuzulassen. Was also kann in diesen Zeiten helfen? Bei schweren Beeinträchtigungen wie Ängsten, Schlafproblemen, sozialem Rückzug oder einer depressiven Entwicklung braucht es professionelle Unterstützung.

Immer mehr Menschen sind daher auf der Suche nach psychotherapeutischer Behandlung. Und Therapieplätze sind ein knappes Gut geworden. Nicht nur in der Schweiz. Vielleicht fragen Sie sich in diesem Zusammenhang aber auch: Was kann Psychotherapie eigentlich bewirken? Sicher ist, dass Psychotherapie wirkt. Und hilft. Einig ist man sich darüber, dass die Beziehung, die sich zwischen Therapeuten und Patienten entwickelt, für den Behandlungserfolg besonders wichtig ist. Nicht zu unterschätzen sind die verbindlichen Regeln im Miteinander. Verlässlichkeit, wohlwollendes Interesse, aufmerksames, genaues Zuhören sowie konkretes Nachfragen ist die Essenz therapeutischer Begegnungen. Sie sind Voraussetzung dafür, dass sich eine therapeutische Beziehung entwickeln kann. Wer die spezifische Unterstützung in einer Einzel- oder Gruppenpsychotherapie durch Therapeuten oder durch Mitpatienten erfahren hat, erinnert sich meist daran. Weil es eine neue Qualität in der Begegnung, eine andere Erfahrung im Miteinander ist. Auch im alltäglichen Leben gibt es wichtige Momente, wo wir diese starke Verbindung zu anderen Menschen spüren. Bestenfalls berühren sie uns. Und dann entsteht Nähe. Zum Beispiel wenn wir gemeinsam Weihnachtslieder singen und dabei mit den Tränen kämpfen. Oder bei öffentlichen Abschieden, bei einem Jubiläum. Es entstehen Gefühle, die uns Kraft geben und worüber wir uns freuen können. Daher: Öffnen Sie sich für Lichtvolles, Berührendes, Schönes. Es ist wertvoll und wichtig. Nehmen Sie sich jeden Tag bewusst Zeit dafür. Und bestenfalls erleben Sie Momente der Freude – alleine oder in der Gemeinschaft.
«Rheinfelden medical» ist eine Kooperation der vier bedeutenden Rheinfelder Unternehmen im Gesundheitsbereich: Gesundheitszentrum Fricktal AG, Salina im Parkresort Rheinfelden, Reha Rheinfelden sowie Klinik Schützen Rheinfelden. In Zusammenarbeit mit der Neuen Fricktaler Zeitung publiziert ein Mitglied regelmässig einmal im Monat einen Ratgeber zu aktuellen Gesundheitsthemen.


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