Netter als die Polizei erlaubt

Sei freundlich, hilf deinen Mitmenschen und tue Gutes – das ist doch das, was Mütter und Väter ihren Kindern in den besseren Momenten beizubringen versuchen. Manchmal trägt es sogar Früchte. Kürzlich hat zum Beispiel die Regionalpolizei in Rheinfelden in einer Quartierstrasse ein paar Tage lang einen Blitzer aufgestellt, um Schnellfahrer zu erwischen. Die Radaranlage ist gross, trotzdem wird sie von unaufmerksamen Autofahrerinnen und Autofahrern gerne mal übersehen. Ein aufgeweckter Bub aus der Nachbarschaft fand das Gerät interessant und er erinnerte sich daran, was ihn die Eltern gelehrt hatten (siehe oben). Also platzierte er sich an seinem freien Nachmittag in der Nähe des Blechpolizisten und jedes Mal, wenn ein Auto auf der Strasse gefahren kam, warnte der Dreikäsehoch mit Händen und Armen unmissverständlich vor dem drohenden Unheil. Er tat dies unermüdlich stundenlang.

Es mag nun durchaus sein, dass die Polizei an besagtem Nachmittag mit ihrem Blitzer etwas weniger Geld eingenommen hat als normalerweise. Der Bub aber, der verdient doch einen Orden für seine mitfühlende Menschlichkeit. Er ist netter als die Polizei erlaubt.

DER SALZSTREUER
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