Vor der Arbeit, ein Blick ins Gemeindehaus Böztal

Am Freitagabend lud die Gemeinde Böztal zuerst zu einem Gang durch den neuen zentralen Verwaltungsstandort in Hornussen und gleich anschliessend zu den Gemeindeversammlungen in der benachbarten Turnhalle. Dort kam es zu Diskussionen und Rückweisungen.

Simone Rufli

«Schön ist es geworden!» «So hell und freundlich.» Den Besucherinnen und Besuchern gefiel, was sie zu sehen bekamen, als sie am Freitagabend durch die umgebauten und renovierten Räume der Böztaler Verwaltung schritten. Im Gemeindehaus an der Schulstrasse 79 in Hornussen sind seit dem 25. Oktober alle Verwaltungs-Abteilungen zu finden. Das Gemeindehaus verfügt über fünf Büroräume, zwei Besprechungszimmer, zwei Schalterräume, ein Sitzungszimmer, ein Vereinszimmer, einen Aufenthaltsraum, einen Technikraum, Lagerräume und ein Archiv. Der Empfangsschalter, wo Marina Grether, Leiterin Einwohnerdienste, die Leute begrüsst, sowie die ebenerdigen Räumlichkeiten sind barrierefrei zugänglich.

Dass die Zeit der zwei Standorte mit den vielen Telefonaten und kniffligen Datentransfers zwischen Bözen und Hornussen vorbei ist, darüber freuten sich die Mitarbeitenden; ebenso über die farbliche Gestaltung der Räume, bei der sie mitreden konnten. Am Verwaltungsstandort in Hornussen arbeiten nun zwei Personen für das Steueramt, drei Personen für die Abteilung Finanzen, zwei Personen für die Einwohnerdienste, eine Person für die Abteilung Soziale Dienste sowie vier Personen auf der Gemeindekanzlei. «Der Bestand wird bis Ende Amtsperiode sukzessive abgebaut, und zwar im Rahmen von natürlichen Fluktuationen», erklärte Verwaltungsleiter Markus Schlatter gegenüber der NFZ. Ihm sei bei der Planung wichtig gewesen, «dass beim Abbau niemandem weh getan wird».

Für die Jäger oder für die Allgemeinheit?
Um 19.30 Uhr ging es dann in der wenige Meter entfernten Turnhalle mit der Versammlung der Ortsbürger weiter. 47 Stimmbürgerinnen und Stimmbürger der 252 Stimmberechtigten nahmen teil. Das Budget wurde genehmigt, ebenso die Aufnahme von Einwohnern ins Ortsbürgerrecht. Unter dem Traktandum Verschiedenes gab dann aber die Vermietung des Jagdhauses Elfingen zu reden. Nach einem Heimfall hat der Gemeinderat das Jagdhaus vor vier Monaten für 150 Franken pro Monat an die Jagdgesellschaft Kästhal verpachtet. Mittels Überweisungsantrag erteilte die Versammlung dem Gemeinderat den Auftrag, bis zur nächsten Ortsbürgerversammlung abzuklären, ob das Jagdhaus der Allgemeinheit zur Verfügung gestellt werden könnte.

Friedhof-Neugestaltung zurückgestellt
Weil die Ortsbürger so lange diskutiert hatten, konnte die Einwohnergemeindeversammlung erst verspätet um 20.30 Uhr beginnen. 137 Stimmbürgerinnen und Stimmbürger der 1858 stimmberechtigten Einwohner von Böztal nahmen daran teil. Von den elf Traktanden wurden eines zur Kenntnis genommen und acht genehmigt. Darunter ein Projektierungskredit für die Einführung von Tempo 30 in den Ortsteilen Effingen und Elfingen sowie das Budget 2023 mit einem Steuerfuss von 114 Prozent. Zwar hatte es zum Budget einen Rückweisungsantrag gegeben, dieser hatte aber keine Chance. Dafür wurden zwei andere Traktanden zurückgewiesen: das Parkierungsreglement und der Verpflichtungskredit für die Neugestaltung des Friedhofs Hornussen. Mit dem Parkierungsreglement will der Gemeinderat im Kampf gegen das Dauerparkieren auf öffentlichem Grund kostenpflichtige Parkkarten einführen. Wie Vizeammann Andreas Thommen auf Anfrage der NFZ erklärte, wird der Gemeinderat das Reglement überarbeiten und dann erneut vorlegen. Die Vorlage zur Neugestaltung des Friedhofs Hornussen schliesslich, die der Böztaler Gemeinderat noch vom Gemeinderat Hornussen «geerbt» hat, wurde auf Antrag der Finanzkommission zurückgewiesen. Der Gemeinderat wurde aufgefordert, zuerst eine gesamte Finanzplanung zu erstellen und dann zu schauen, wo diese Investition in der Höhe von 280 000 Franken am besten reinpasse.