Rheinfelden medical

  26.08.2022 Gesundheit

Einmischen erwünscht?

Namir Lababidi, Facharzt für Psychiatrie und Psychotherapie, Leitender Arzt, Ambulatorium Aarau, Klinik Schützen Rheinfelden

Angehörige von psychisch Erkrankten sind oft unsicher, ob sie sich an die Psychotherapeutin, den Psychotherapeuten wenden dürfen. Eine Angehörige ist wegen einer psychischen Erkrankung in Behandlung. Woran leidet meine Tochter und wie schlimm ist es? Wie viel Schonung ist sinnvoll, wie viel alltägliche Belastung zumutbar? Darf ich mich überhaupt an den Behandler wenden und mich mitteilen? Was passiert hinter der verschlossenen Tür des Therapieraums? Ist meine Sicht auch von Interesse? Habe ich etwas falsch gemacht?

Angehörige sind oft verunsichert und sollten, wenn immer möglich, in die Behandlung einbezogen werden. So erhalten sie eine fachliche Einschätzung zur vorliegenden Erkrankung, können Fragen stellen und tragen durch eigene Beobachtungen zur diagnostischen Einschätzung bei. Zudem ist es bei der Behandlungsplanung meist sinnvoll, die Nächsten gut zu informieren.

Auch das familiäre Umfeld kann durch die Erkrankung stark belastet sein. Dies kann soweit gehen, dass die Angehörigen ebenfalls therapeutische Hilfe benötigen oder eine Entlastung durch Dritte aufgegleist werden muss. Dies ist sehr wichtig, denn ein stabiles Familiensystem trägt viel zur Genesung bei.

Zu beachten ist, dass Angehörige der Therapeutin nur Dinge anvertrauen, die auch dem Erkrankten gegenüber transparent gemacht werden dürfen, denn Offenheit und Vertrauen sind die Säulen der Behandlung. Einmischen also erwünscht? Ja gerne!

«Rheinfelden medical» ist eine Kooperation der vier bedeutenden Rheinfelder Unternehmen im Gesundheitsbereich: Gesundheitszentrum Fricktal AG, Salina im Parkresort Rheinfelden, Reha Rheinfelden sowie Klinik Schützen Rheinfelden.


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