Meeting mit Vreneli und Ueli

  23.06.2022 Bücher, Fricktal

Die BücherMänner realisierten den längst geplanten und immer wieder verschobenen Ausflug ins Gotthelf-Zentrum in Lützelflüh. Die Motivation dazu holten sie sich vor wenigen Jahren mit dem Studium des Buches «Geld und Geist» von Jeremias Gotthelf.

Im Gotthelf-Zentrum lernten die Männer eine sehr sympathische, fach- und sprachkundige Dame kennen: Verena Hofer, die Frau mit dem fehlerfreien Emmentaler-Dialekt. Bei Kaffee und Züpfe erzählte sie aus dem Leben und Wirken des Albert Bitzius als Student, Vikar, Pfarrer, Schulförderer und auch als bisweilen unbequemer Zeitgenosse. Jeremias Gotthelf, wie er auf Grund des Bauernspiegels auch genannt wurde, gab sich offensichtlich keine Mühe beliebt zu werden. Er stritt sich mit Behörden des Kantons und der Gemeinden für die Förderung der Grundschulen, setzte sich für mehr Gerechtigkeit im Zusammenleben unter den Menschen und vor allem für ein besseres Leben der Kinder ein. Er lebte dabei sein Leben stets in der Einheit im christlichen Glauben mit Gott und seiner Gemeinde.

Seine Augen und Ohren waren immer bei den Menschen und er beobachtete sie sorgfältig. Sich selber hielt er nicht als guten Rhetoriker (er litt an einem Kropf) und so begann er zu schreiben. Mit dem «Bauernspiegel» begann er sein schriftliches Schaffen und er stampfte damit sogleich gehörig durch sämtliche Fettnäpfchen. Mehrere Mitglieder seiner Gemeinden glaubten sich in seinen Büchern zu erkennen und gingen ihm danach aus dem Wege.

Verena Hofer beschrieb auch Gotthelfs Ehefrau, seine Kinder und die nähere Verwandtschaft bis zu den heute noch lebenden Nachkommen. Der Name Bitzius sei zwar fast ausgestorben, deshalb, weil meistens Mädchen geboren wurden und man früher als Frau den eigenen Familiennamen noch nicht voranstellen durfte. Sie beschrieb das Gemeindeleben in Lützelflüh, das Pfarrhaus als «halbes Hotel» sowie die Diskussionen um den «neuen» Kirchturm (die bis heute andauern). Dann führte Verena Hofer ihre Fricker Gäste durchs Haus. In jedem Zimmer und jeder Schublade fand sie Stoff für eine ernste oder heitere Geschichte aus dem Leben der Pfarrfamilie Bitzius.

Als Höhepunkt trafen die Fricker BücherMänner sogar Vreneli und Ueli persönlich an. Sie waren beide sofort einverstanden, für ein Gruppenbild zu posieren. Drei Stunden dauerte diese kompetente, unterhaltsame und humorvolle Führung durch Gotthelfs Leben sowie durch das Pfarrhaus in Lützelflüh – keinem der Männer erschien das als zu lang. (mgt)

Die BücherMänner gehen auf eine Initiative von Walter Preisig, dem früheren Diakon der reformierten Kirche Frick, zurück. Die Bücher-Männer treffen sich einmal im Monat zum Gespräch über ein aktuelles Buch, jeweils am Freitagmorgen im reformierten Kirchgemeindehaus in Frick. Nähere Informationen finden sich unter www.ref-frick.ch/buechermaenner">https://www.ref-frick.ch/buechermaenner


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