«Meine erste Lehre habe ich in Frick gemacht»

  31.05.2022 Frick

Als Gastgeber tritt Charles Nguela am 24. Juni in Rheinfelden auf. Der preisgekrönte Comedian kennt das Fricktal, hat er doch im Hotel Engel in Frick eine Lehre absolviert.

Valentin Zumsteg

NFZ: Herr Nguela, Sie hätten im März am «Klangheimli.ch» in Zuzgen auftreten sollen, mussten aber wegen Corona absagen. Wie haben Sie die Corona-Zeit überstanden?
Charles Nguela:
Ich habe es gut überstanden, es war aber nicht so einfach. Ich hatte durchaus Existenzängste, weil ich nicht wusste, wie es in Zukunft weitergeht. Es gab aber auch positive Seiten: Zum ersten Mal seit langem konnte ich eine längere Pause einlegen, ohne ein schlechtes Gewissen zu haben. Ich wusste, ich verpasse nichts, da alle anderen auch zuhause blieben. Es war ein Auf und Ab – und es gab viele unnötige Diskussionen. Ich versuche aber immer, das Positive zu sehen.

Zuzgen und Rheinfelden liegen im Fricktal, Sie sind teilweise in Lenzburg aufgewachsen. Kennen Sie unsere Region?
Ja, auf jeden Fall. Ich habe meine erste Lehre als Gastronomie-Fachmann im Hotel Engel in Frick absolviert. Das war eine sehr lustige Zeit. Später machte ich noch eine Lehre als Drucktechnologe. Es gibt Leute, die ich damals in Frick kennenlernte, mit denen ich bis heute befreundet bin. Wenn wir uns sehen, ist es immer eine Freude.

Was haben Sie für Erinnerungen an Frick und das Fricktal?
Es ist eine megaschöne Gegend, aber nicht viel los. Mir hat die Postauto-Fahrt von Aarau nach Frick gefallen. Ich habe jeweils Musik gehört und in die grüne Landschaft geschaut, das habe ich immer sehr genossen. Ich hatte auch schon einen Auftritt im Fricks Monti in Frick. Leider sass mein ehemaliger Lehrmeister nicht im Publikum, sonst hätte er gehört, wie ich über ihn ablästere. (lacht)

Viele Leute kennen Sie nicht nur als Comedian, sondern auch aus der Werbung. Was ist lukrativer?
Man kann mit beidem sehr gut Geld verdienen, man muss es einfach klug anstellen. Ich drehe bereits seit dem Teenager-Alter Videos, ich mache das sehr gerne. Ich möchte nicht nur auf der Bühne auftreten, mir bereitet beides Spass.

Wie haben Sie Ihr komisches Talent entdeckt, waren Sie schon in der Schule oder der Lehre der Pausenclown?
Nein, eigentlich war ich immer sehr ruhig. Meine Schwester und ich haben aber immer gerne Comedy-Shows geschaut. Als bei mir eine langjährige Beziehung in die Brüche ging, habe ich etwas Neues gesucht, um mich abzulenken. Meine Kollegen meinten, ich solle mich mal bei einer «offenen Bühne» anmelden und dort auftreten. Das habe ich getan – und wurde süchtig nach den Auftritten.

Comedy also als Verarbeitung von Trennungsschmerz?
Ja, so war es am Anfang, bis ich gemerkt habe, dass Comedy mehr ist. Man kann heikle Themen anschneiden, versuchen, etwas zu verändern oder einfach Menschen eine Freude bereiten. Es gibt doch nichts Schöneres und Egoistischeres, als Menschen eine Freude zu machen.

Am 24. Juni sind Sie der Gastgeber des «Comedy-Festivals» im Aurea in Rheinfelden. Das ist ein neues Lokal, freuen Sie sich darauf?
Ich freue mich immer über neue Dinge, ich liebe Herausforderungen. Bei Comedy kann man nur wachsen, wenn man neue Dinge ausprobiert. Es gibt einen sehr guten Spruch dazu von Denzel Washington: To get what you never had, you have to do something you’ve never done, also: wenn du etwas willst, was du noch nie hattest, musst du etwas tun, was du noch nie getan hast. Ich versuche immer, mich zu fordern. Als Gastgeber wird es meine Aufgabe sein, die Leute in gute Stimmung zu versetzen. Es wird auf jeden Fall ein lustiger Abend.

«Comedy-Festival» im Aurea, Freitag, 24. Juni, 20.30 Uhr, Türöffnung 19 Uhr. Baslerstrasse 15, Rheinfelden. Mit Gastgeber Charles Nguela, Jane Mumford, Joël von Mutzenbecher, Sven Ivanic und Nico Arn.


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